Ehrenamtliches Engagement: Sanitätsdienst der Johanniter Hannover-Wasserturm

Ob beim Maschseefest, bei Konzerten oder Fußballspielen – wenn Menschen medizinische Hilfe brauchen, sind Nathalie Bochynek und Raffael Kunte zur Stelle. Beide engagieren sich seit rund drei Jahren ehrenamtlich im Team „Sanität und Betreuung“ der Johanniter Hannover-Wasserturm und haben darin ihre Leidenschaft gefunden.  

Es ist nicht nur das bloße Interesse für Medizin, sondern der Wunsch, „etwas Sinnvolles zu tun und der Gesellschaft etwas zurückzugeben“, der Nathalies und Raffaels Engagement bei den Johannitern für sie so unverzichtbar macht. Der gemeinsame Einsatz für Menschen in Not sei nicht nur etwas, das ihre Arbeit auszeichnet, sondern das, was das gesamte Team zusammenschweißt. „Wir ziehen alle an einem Strang, weil jede*r da ist, um anderen Menschen zu helfen“, lächelt Nathalie. Hinzu kommen gemeinsame Aktivitäten wie Teambuilding-Wochenenden oder Lasertag. Auch Wettkämpfe, bei denen Johanniter-Gruppen aus ganz Deutschland gegeneinander antreten, finden jedes Jahr statt. Schließlich haben sie „den Anspruch, immer besser zu werden“.

Neben dem beruflichen oder studentischen Leben, so Nathalie, biete ein Ehrenamt bei den Johannitern außerdem eine gute Möglichkeit, sich weiterzubilden. Die Ausbildung, die sie und Raffael in der Gruppe „Sanität und Betreuung“ durchlaufen haben, ist nämlich sehr vielfältig. Die Basis bildet ein Kurs, in dem Grundkenntnisse wie das ABCDE-Schema und allgemeine Patient*innenversorgung, aber auch eine Funkausbildung und das nötige Know-How für psychosoziale Notfallversorgung gelehrt werden. Darauf aufbauend können sie in unterschiedlichsten Situationen flexibel reagieren – von kleineren Verletzungen bis hin zu ernsteren Notlagen. „Wir sind die Generalist*innen“, so Raffael. Wer sich noch tiefgreifender mit dem Sanitätsdienst auseinandersetzten möchte, kann außerdem eine Ausbildung zum*zur Rettungssanitäter*in machen.

Ist die Grundausbildung abgeschlossen, sind die Johanniter der Gruppe „Sanität und Betreuung“ vor allem auf Großveranstaltungen anzutreffen. Hier sind sie in Teams unterwegs, um bei Bedarf schnelle medizinische Hilfe zu leisten. „Wir gehen auf Streife und schauen, ob sich jemand verletzt oder zu viel getrunken hat“, erklärt Nathalie. In vielen Fällen reicht die Erstversorgung der Johanniter aus, doch wenn nötig, rufen sie den Rettungsdienst hinzu. Auch der Katastrophen- bzw. Bevölkerungsschutz ist Teil ihrer Arbeit und so kommt es gelegentlich zu Einsätzen, die neben dem Körper obendrein die Psyche belasten. „In solchen Fällen hilft der Austausch im Team“, betonen die zwei. „Jeder Einsatz wird nachbesprochen und man kann immer sagen, wenn einen etwas bedrückt.“

Genauso aufmerksam ist das Team der Johanniter Hannover-Wasserturm, wenn es um die private Situation ihrer Mitglieder geht. Es ist ihnen bewusst, dass viele Menschen vor einem Ehrenamt zurückschrecken, weil sie glauben, nicht genug Zeit dafür zu haben. An dieser Stelle ermutigen Nathalie und Raffael: „Wer Lust hat, sollte auf jeden Fall mal vorbeischauen. Irgendwie lässt es sich immer mit dem restlichen Leben vereinbaren.“ Selbst, wenn ihre Arbeit kräftezehrend sein kann – manche Einsätze dehnen sich bis tief in die Nacht aus – sehen die zwei ihren Sanitätsdienst nicht als Last an. Im Gegenteil: „Er gibt mir viel mehr, als er mir nimmt“, sagt Raffael. Wöchentliche Treffen und regelmäßige Einsätze würden durchschnittlich etwa 20 Stunden im Monat ausmachen, die sie für ihr Ehrenamt aufwenden. „Aber auch das ist flexibel und man kann sich so einbringen, wie es für einen passt. Wir freuen uns immer, wenn neue Leute dazukommen und wir zusammen etwas Gutes tun können.“

Laura Druselmann

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.

Ortsverband Hannover-Wasserturm

Kabelkamp 3, 30179 Hannover

Tel.: 0800 0511 112

E-Mail: einsatz.hannover@johanniter.de


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