SK essen: Oji Long

Vor ein paar Jahren haben wir es schon mal getestet, damals noch in der Altstadt, und waren richtig, richtig begeistert. Seit geraumer Zeit nun hat das Oji Long seinen Platz auf der Lister Meile gefunden und wir dachten uns, es sei an der Zeit für einen neuerlichen Besuch. Was hat sich verändert? Ist es immer noch so gut? Das werden wir herausfinden!

Von außen wie von innen sieht das Lokal freundlich, fast niedlich aus – und sehr gemütlich. Kirschblüten und vietnamesische Kaffeesäcke als Dekoration, Lampions aus Baumwollstoff und Stühle, die sich nur mit Mühe hochheben lassen, aber so schwer sie sind, so bequem sind sie auch. Der große Gastraum ist in Nischen unterteilt und die tief hängende Beleuchtung gibt einem das Gefühl von Privatsphäre. Bei der Einrichtung hat man sich große Mühe gegeben, einen Wohlfühlort zu erschaffen – mit Erfolg. Das Personal ist, dafür gibt es nur dieses eine Wort, hinreißend. Wir werden begrüßt wie lang verschollene Freunde und von vorne bis hinten betüddelt. An den Nebentischen werden gerade Sushiplatten serviert, eindrucksvoll wabern Schwaden von Trockeneis umher. Da es aber draußen Temperaturen um den Nullpunkt hat, entscheiden wir uns gegen kalten Fisch und lieber für etwas Wärmendes. Für Hakao zum Beispiel (5,50€). Das sind vier gedämpfte Teigtaschen, gefüllt mit einer Garnelenmousse auf einem Salatbett. Sehr selbstgemacht sehen die Taschen aus, glänzend von einem Hauch Sesamöl, die Mousse an sich ist sehr fein. Für unseren persönlichen Geschmack hätte eine weitere Prise Salz nicht geschadet, aber in Verbindung mit etwas Sojasauce sind die Hakao ein feiner Starter. Ebenso wie die „Wild Water“-Suppe (5,50€), eine sauer-scharfe Zitronengrassuppe mit frischen Champignons, Zucchini- und Tomatenstücken sowie vier großen Garnelen, auf Wunsch mit oder ohne Koriandergrün. Geschmacklich spannend und wärmend – so kann es gerne weitergehen.

Bei der Benennung der Gerichte hat man große Kreativität an den Tag gelegt und wir hoffen natürlich, dass sich diese auch bei der Zubereitung zeigt. Wir entscheiden uns für „Farmest Treasure“ (14,50€) und „Ducky Duck“ (15,50€). Bei letzterem handelt es sich um eine knusprig gebackene Entenbrust auf einem Mangosalat mit Duftreis und einer Sauce aus Tamarinden, Knoblauch und Chili, bei „Farmest Treasure“ um gebratenes Hähnchenfleisch in Zitronengras- und Chilisauce mit grünem Gemüse und Reis.

Die Hauptgänge werden erstaunlich schnell serviert, obwohl mittlerweile im Restaurant der Bär los ist. Optisch machen sie so einiges her, nun geht‘s ans Probieren:

Die Ente ist sehr gut gemacht, außen knusprig und innen nicht trocken. Dennoch braucht sie die Sauce, um nicht eindimensional zu schmecken. Vom Solo-Verzehr der Sauce sei abgeraten, das Fischsaucenaroma ist sehr stark, aber in Kombination mit dem Fleisch passt das prima. Den Salat als „Mangosalat“ zu bezeichnen, ist etwas vollmundig. Wir entdecken einige wenige Streifen Mango in einem süß-sauer angemachten Blattsalatmix, der wohl aus der Tüte stammt. Was grundsätzlich nicht schlimm ist, wo will man auch im Februar marktfrischen Blattsalat herbekommen, nur passen die enthaltenen Rucolablätter geschmacklich überhaupt nicht.

Das andere Gericht ist, wie man neuerdings sagt, eher underwhelming. Das Huhn ist perfekt gegart, aber eher gesotten als gebraten. Und auch, wenn die Zitronengras-Chilisauce sehr schmackhaft ist, fehlt dem durchaus gut gegarten Gemüse (Karotte, Zwiebel, Zucchini, Zuckerschoten und Staudensellerie) Würze – absolut nicht das, was man sich aufgrund der Beschreibung in der Karte vorgestellt hat. Alles in allem sind wir zufrieden, aber nicht so begeistert wie bei unserem letzten Besuch.

Oji Long

Lister Meile 34

30161 Hannover

Montag-Sonntag 11:30-22:00h

0511-47317562

IH, Fotos Gero Drnek

Oji Long

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