Literarisches: Martha Sophie Marcus

Hannover, Mitte des 19. Jahrhunderts: Aus dem kleinen Dorf Linden wurde innerhalb kürzester Zeit der am stärksten industrialisierteste Ort im Königreich Hannover. Verantwortlich dafür war ein einzelner Mann, der der Autorin Martha Sophie Marcus als Vorbild für den Großvater ihrer Protagonistin Sophie in der Historienreihe Novemberrosen“ diente. Der erste Teil „Der Glanz der Novemberrosen“ erschien im Oktober 2021, der abschließende zweite Teil der Historienreihe folgte im März 2022 unter dem Titel „Die Blüte der Novemberrosen“. Die Historienromane der derzeit in Lüneburg lebenden Autorin bringen eine lange und intensive geschichtliche Recherche mit sich. Und es sind genau diese Hintergrundrecherche, die damit einhergehende Detailtreue und das Zeitgeschichtliche Faibel der Autorin, die diese im Goldmann Verlag erschienene Historienromanreihe, aber auch die weiteren Geschichtsromane der Autorin, so einmalig machen.

In der spannenden Reihe vermischen sich reale Vorbilder aus der Vergangenheit Hannovers mit einer fiktiven Geschichte aus der Feder von Martha Sophie Marcus. Die in der Zeit der Industrialisierung spielende Geschichte handelt von sozialer Gerechtigkeit und Liebe – verbotener Liebe … Gleichzeitig ist es auch eine Familiensaga, die mit viel Herz und Spannung die Geschichte der jungen und rebellischen Sophie erzählt, die sich für die unfaire Behandlung der Arbeitnehmenden einsetzt und dabei die Liebe ihres Lebens findet. Doch das ist erst der Anfang.

Aber nicht nur der Zweiteiler „Novemberrosen“ spielt in Hannover. „Ich habe schon vorher Romane geschrieben, die zumindest zum Teil in Hannover spielen, und zwar um die Jahrhundertwende vom 17. zum 18. Jahrhundert“, sagt Marcus und spielt auf zwei ihrer Historienromane an: auf „Mätressenspiel“, bei dem die Herrenhäuser Gärten zum zentralen Handlungsort werden, und auf „Lady Annes Geheimnis“, bei dem Marcus die für sie „faszinierende Tatsache verarbeitet, dass ein Herzog von Hannover zum König von England werden konnte.“

Schon ihr erster Roman „Herrin wider Willen“, der 2010 bei Goldmann erschien, war ein historischer Roman. Es passt also gut, dass die Autorin in Hannover bis zum Magisterabschluss die Fächer Germanistik, Pädagogik und Soziologie mit dem Schwerpunkt auf geschichtlichen Aspekten studierte. Für ein paar Jahre lebte sie als Studentin selbst in Linden und kennt insofern den Handlungsort ihrer Reihe gut. Inzwischen hat sie sich auch in die Genres Kinderbuch und Frauenroman vorgewagt. Unter ihrem Pseudonym Martha Sophie Marcus schreibt sie ebenfalls regelmäßig in ihrem Blog und kündigt auf diesem nicht nur alle wichtigen Neuigkeiten an, sondern gibt Tipps für angehende Autor*innen und setzt sich für mehr Fairness in der Bücherwelt ein. Denn gerade einmal 5 % der Autor*innen können von den Erträgen ihrer Werke leben. Gerade einmal 5-6 % des Verkaufspreises stehen den Autoren zu. Durch neue Ideen wie die des „Autorenwelt Shop“ sollen Autor*innen die Möglichkeit bekommen, einen größeren Anteil der Einnahmen selbst behalten zu können: „Allen, die es sich leisten können, Bücher neu zu kaufen“, erklärt Marcs, „lege ich ans Herz, das vor allem bei Neuerscheinungen auch zu tun. Denn nur gute Verkaufszahlen neuer Bücher bewegen Verlage dazu, weitere Titel der betreffenden Autor*innen herauszubringen“. Man kann also auf vielseitige Art Autor*innen unterstützen. Dazu gehört auch mal, Unmut über eine eingestellte Buchreihe höflich zu äußern oder vielleicht in Erfahrung zu bringen, ob Bücher eventuell verlagsunabhängig erschienen sind, „denn an diesen Büchern, vor allem an den E-Books, verdienen sie am besten“, so Marcus.

Für Neugierige gibt es zudem geheimnisvolle Hinweise auf Martha Sophie Marcus neues Projekt auf www.martha-sophie-marcus.de.

Der Glanz der Novemberrosen:

Goldmann Verlag

440 Seiten

10 Euro

Die Blüte der Novemberrosen:

Goldmann Verlag

472 Seiten

10 Euro


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