Literarisches: Heiner Gudehus

Einer für den zweiten Blick“ – so sieht sich der ehemalige Versicherungsvorstand und Autor Heiner Gudehus selbst, der sein literarisches Hobby in Pandemiezeiten zum Beruf gemacht hat. Doch was steckt hinter der Aussage? Eine literarische Analyse…

Sein Genre reicht von seriöser Fachliteratur, fiktiven Geschichten bis hin zu humorvollen Gedichten: „Ich arbeite immer an unterschiedlichen Sachen gleichzeitig.“ Aber wie kommt man als Versicherungsvorstand auf Gedichte? Tatsächlich spielten Bücher schon früh eine Rolle in Heiner Gudehus‘ Leben. Angefangen mit Micky Maus Heften, die Tante Erna regelmäßig mitgebracht hat, wandte sich der Geschmack in Richtung klassische Belletristik: Karl Mays „Winnetou“, Dostojewskis „Schuld und Sühne“ oder Arthur Conan Doyles „Sherlock Holmes“. Auch der Weg nach dem Abitur führte Heiner Gudehus in die Welt der Bücher. Vor seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften machte der gebürtige Mellendorfer eine Ausbildung zum Verlagsbuchhändler in einem Schulbuchverlag. Doch waren die Jobs damals knapp und so folgten nach dem Studium verschiedene berufliche Funktionen in der Schaden- und Unfallversicherung.

Der Versicherungsbranche zumindest verdankt Heiner Gudehus jede Menge fachlichen Input, die ihn zu Fachbüchern wie „Heute schon agil gewesen?“ inspirierten. In diesem Werk untersucht der Hobbyautor unter seinem Passnamen Heinrich Gudehus Methoden des Projektmanagements – an dieser Stelle mit einem Augenzwinkern. Seinen Humor stellt er aber insbesondere unter dem Künstlernamen Ernst. C. Drole in seinen fiktiven Geschichten und Gedichten unter Beweis, in denen er praktische Anwendungen witzig verpackt. Seine Werke drehen sich alle rund um Innovation und Kreativität sowie Humor und Witz – wobei diese Dinge für Heiner Gudehus zusammenhängen: „Innovation und Witz erfordern ein Um-die-Ecke oder wie die Kreativen sagen, ein Out-of-the-Box-Denken.“ Und so bediente sich der ehemalige Versicherungsvorstand dieser Methoden selbst und nutzte sein Ausscheiden aus dem Berufsleben 2019 und die bald folgenden Lockdowns schlichtweg zum Schreiben. Inzwischen verzeichnet Heiner Gudehus zwei Veröffentlichungen zu Strategiefragen im Versicherungsbereich und drei weitere Fachbücher zum Thema Innovation. Unter Ernst C. Drole sind 14 Werke erschienen, die das Tierreich, seltsame Begebenheiten und Jahresrückblicke beinhalten. Selbst ist der Mann: Der Wahlschriftsteller ist in jeder Hinsicht sein eigener Boss und veröffentlicht seine Werke in Eigenregie mit Kindle Direct Publishing. Geneigten Lesenden empfiehlt der Autor nach „Zukunft braucht Innovation“ (Heinrich Gudehus) oder „Seltsame Begebenheiten – Band I“ (Ernst C. Drole) in der Suchmaske des Internetriesen zu suchen.

Überhaupt steht die Zeit unter einem kreativen Stern, denn seine schriftlichen Ergüsse untermalt Heiner Gudehus zusätzlich mit eigenen Illustrationen. Auch das Malen begleitet ihn von Kindesbeinen an: „Für die Bücher brauchte ich an der einen oder anderen Stelle ein paar Zeichnungen, die hab ich dann eben selbst gezeichnet. Ich würde das eher als gehobene Kritzelei bezeichnen.“ In seiner Freizeit spielt der auf einem Bauernhof in der Wedemark Aufgewachsene Saxophon, fährt viel nach Frankreich und trifft sich mit französischen Freuden im In- und Ausland. Das Berufliche ist mittlerweile im Nebel der Vergessenheit verschwunden: „Ich beschäftige mich jetzt mit dem, was mich immer mehr interessiert hat; ich konnte es mir vorher schlicht nicht leisten. Ansonsten bin ich mittlerweile schon altersbedingt jemand, mit dem man gut auskommt.“ Klingt danach!

Von: Anna Pakosch & Silvia Witte


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