Sehbehinderungen und Blindheit können für Betroffene jeden Alters eine große Herausforderung darstellen. Als selbst vertretender Verband steht der BVN seit nunmehr 77 Jahren mit verschiedenen, facettenreichen Angeboten zur Seite. „Wir möchten die Menschen unterstützen und ihnen die nötigen Hilfen an die Hand geben“, so der Geschäftsführer Gerd Schwesig.
Im Fokus der Arbeit des BVN steht die soziale Beratung betroffener Menschen. Augenpatient*innen, blinde oder sehbehinderte Personen und ihre Angehörigen können sich an die Beratungsstelle „Blickpunkt Auge“ wenden und erhalten dort individuelle Informationen, Rat und Hilfe. „Aus eigener Erfahrung können wir sagen: Es kann weitergehen. Und wir zeigen den Menschen, wie das funktioniert“, erklärt Schwesig, der im Alter von 16 Jahren selbst erblindet ist. Das Beratungsangebot erstreckt sich von Rehabilitation und Rechtsberatung über Selbsthilfegruppen bis hin zu psychologischer Betreuung und themenspezifischen Vorträgen. „Hiermit wollen wir die Menschen auffangen und ihnen aus dieser Krise, die es nun mal bedeutet, zu erblinden, rausholen.“ Die Angebote des BVN können von betroffenen Personen auch ohne eine feste Mitgliedschaft wahrgenommen werden, denn „es ist Teil unserer DNA, dass jede und jeder kostenlose Unterstützung bekommt.“
Ergänzt wird die Beratung durch Sport- und Freizeitangebote wie einen Techniktreff, Kegeln, Tanzen und Wassergymnastik sowie eine Tandemfahrradgruppe, dessen sehende „Piloten“ jüngst von der Region Hannover für ihr Engagement geehrt wurden.
Für Familien mit sehbehinderten oder blinden Kindern wird außerdem jährlich ein Eltern-Kind-Wochenende organisiert – so auch im Oktober diesen Jahres. Hier bekommen die Familien die Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch, es gibt ein spezielles Kinderprogramm und Gesprächsmöglichkeiten mit Psycholog*innen. „Wir haben immer auch ein Auge auf die Angehörigen“, betont Schwesig, „schließlich sind sie immer mitbetroffen.“
Neben der Arbeit für und mit Betroffenen engagiert sich der BVN politisch wie auch gesellschaftlich für Inklusion. Um Hemmungen abzubauen und den Blick der Gesellschaft für ihre sehbehinderten oder blinden Mitmenschen zu öffnen, sind Mitglieder des Verbandes auf Kommunal- und Landesebene auch in politischen Gremien tätig. Mit dem Ziel, die gleichen Teilhabechancen für alle Menschen zu schaffen, wendet sich der BVN außerdem gezielt an die breite Öffentlichkeit. „Wir möchten über das Thema aufklären und aufzeigen, wo es Unterschiede gibt, aber vor allem, wo Gemeinsamkeiten herrschen“, erklärt Dr. Petra-Kristin Bonitz, die die Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes leitet.
Etwa 3000 Mitglieder in ganz Niedersachsen, von denen über 700 allein in der Region Hannover tätig sind, machen diese vielfältige Arbeit erst möglich. Von staatlicher Seite werden keine finanziellen Zuschüsse zur Verfügung gestellt, sodass der BVN ausschließlich auf Basis von Mitgliedsbeiträgen und Spenden, aber vor allem dank der engagierten Helfer*innen existiert. In den Reihen des BVN ist jede Hilfe willkommen. „Man kann uns nicht nur durch Geldspenden fördern, sondern primär dadurch, dass man uns Zeit spendet“, so Schwesig. „Mit vielen Händen und vielen Augen lässt sich noch viel mehr schaffen!“.
Laura Druselmann
Allgemeine oder projektbezogene Spenden an:
Bank für Sozialwirtschaft Hannover
IBAN: DE09 3702 0500 0007 4874 00
Anlässlich der „Woche für die Blinden“ vom 21.10. bis zum 04.11. findet eine Haus- und Straßen-Spendensammlung für den BVN statt.
Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen e. V. (BVN)
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