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Stadtkinder essen: Sushi-Bar-Gim

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Stadtkinder essen: Sushi-Bar-Gim


Stadtkinder essen…

in der Sushi-Bar-Gim

 

Das beste Beispiel dafür, dass man ein Buch nicht nach seinem Umschlag bewerten sollte, ist wahrscheinlich Sushi Gim. Unscheinbar und nicht eben einladend schmiegt es sich in den Goethekreisel und geht fast unter bei den Neonschildern, die auf Kiosk, Bäckerei, Handyreparatur oder Paketshop hinweisen. Und ganz ehrlich: Wo es doch mittlerweile in fast jedem Supermarkt eine Sushitheke mit Röllchen zu günstigen Preisen gibt, braucht die Welt wirklich noch Sushirestaurants? Und ob!

Zumal in den Supermärkten meist nur Makis mit Gurke, Karotte, Avocado, Thunfisch oder Lachs zur Auswahl stehen.
Wer das volle Programm möchte, der muss zu Gim. Schon der Empfang ist herzlich. Man meint, die Servicekraft hat sich schon den ganzen Tag auf einen gefreut, so strahlt sie.

Horenso Gomaae

Zum Eingewöhnen gibt es eine kleine Portion Misosuppe aufs Haus und einen heißen Sake (14 cl, 4,80€). Die Auswahl der Vorspeisen („Zensai“) ist nicht leicht, da fast fünfzig kleine Köstlichkeiten zur Auswahl stehen. In einem Akt der Verzweiflung entscheiden wir uns für Horenso Gomaae (4,00€), marinierte kalte Spinatbällchen mit Sesam, für Nanbanzuke (4,50€), frittierten Lachs in scharfer Brühe und eine Tempura-Variation (5,90€) aus Thunfisch und Gemüse. Ausnahmslos alles ist absolut frisch und lecker: Der marinierte Spinat schmeckt quietschig-grün und durch den Sesam leicht nussig, die hauchdünnen Auberginen- und Süßkartoffelscheiben, sowie der Thunfisch im goldgelben Tempura-Teig sind sowohl knusprig als auch saftig.

Eine regelrechte Überraschung ist die Lachssuppe: Gemeinsam mit recht groben Karotten- und Zwiebelscheiben schwimmt der Lachs in einer pikanten roten Brühe. Verwendet wurde sehr fetter Lachs, der dadurch besonders intensiv schmeckt und mit seiner besonderen Textur erstaunt – unbedingt probieren!
Zum Hauptgang wählen wir Nigiri. Diese Reishäppchen mit Fisch belegt kommen jeweils im Doppelpack. Aus den vielen zur Auswahl stehenden Sorten entscheiden wir uns für „Uni“ (Seeigel, 8,00€), „Hotate“ (Jakobsmuschel, 5,50€) und „Ika“ (Tintenfisch, 4,00€). Was uns da am besten schmeckt, können wir gar nicht sagen – wahrscheinlich alles, wobei das Tintenfisch-Nigiri mit seinem Dekor aus Kaviar vom fliegenden Fisch zweifellos am Kunstvollsten aussieht.

Am liebsten würden wir alles probieren und wählen deshalb die Bento-Box (21,90€), die unter anderem mit Sashimi vom Lachs (Seite und Rücken), Thunfisch, sowie Heilbutt aufwartet. Dieses Sashimi braucht weder Sojasauce, noch Wasabi oder irgendeinen Dip – der Fisch ist in phantastischer Qualität und das schmeckt man auch. Die drei Fischsorten kommen auch noch einmal als Nigiri, dazu ein weiteres Nigiri „Ebi“ mit gekochter Garnele, jeweils drei Lachs- und Thunfisch-Makis, eine Tempura-Variation mit Garnele, Lachs und Gemüse, sowie ein Röllchen mit extrem leckeren Lachstartar nach Art des Hauses.

Im Anschluss sind wir selig und vollgestopft, weshalb wir uns das Mochi (3,00€) sparen und stattdessen lieber auf den Digestif setzen – japanischer Gao Liang, ein Reisschnaps (3,50€, 2cl). Für uns steht fest: Um alles auszuprobieren, auch die warmen Gerichte und Menüs, müssten wir zwei Wochen lang jeden Tag hier speisen – das gäbe dann aber wohl einen Eiweißschock. So oder so: Für den Moment mehr als glücklich loben wir das Essen bei der Servicekraft, die vor Freude darüber schier auszuflippen scheint und rollen dann heimwärts. Solange es draußen noch nicht zu kalt für Sushi ist – hin zu Sushi Gim!

IH
Fotos: Gero Drnek

Sushi-Bar-Gim,
Goethestraße  48
30169 Hannover
0511-7000259
Dienstag bis Sonntag 12-15 Uhr; 17-22 Uhr
www.sushi-bar-gim.de

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Stadtkinder essen: Meteora

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Stadtkinder essen: Meteora


Meteora

Seit geraumer Zeit schon befindet sich an der Ecke Celle Straße und Hamburger Allee das griechische Restaurant Meteora. Eins der wenigen Restaurants, das nicht mit Schlagzeilen wie „der etwas andere Grieche“ wirbt, was uns das Lokal per se sympathisch macht. Auch sympathisch: Das Restaurant ist eigentlich voll. „Doch, doch, kommt rein, wir haben noch Platz für euch!“

Durch gemütlich beleuchtete und toll dekorierte Räumlichkeiten (zum Beispiel beleuchtete Ouzo-Flaschen und ein Patchwork aus leeren Olivenölkanistern) werden wir an den Platz geführt. Jede der Servicekräfte ist sehr freundlich und aufmerksam, man nimmt sich Zeit für uns, erklärt Weine und Gerichte. Wir bestellen uns als Vorspeise eine Portion Fava (Mus aus weißen Bohnen mit karamellisierten Zwiebeln, 5,40 €). Ob etwas Brot dazu gereicht wird? Aber ja, nickt der Kellner.
Oh, wir Unwissenden! Denn noch ehe das Fava uns an den Platz gebracht wird, kommt der Kellner wieder. Mit einem großzügig gefülltem Korb selbstgemachtem Brots, zwei Mitteltellern sowie einem Teller mit Olivenpaste. Auf letzteren träufelt er Olivenöl aus der auf dem Tisch stehenden Flasche und schneidet mit der Schere etwas frischen Oregano vom Strauch darauf. Dann serviert er uns zwei Aperitif (Ouzo mit Weißwein gemischt – schmeckt wie ein Wermut mit Anisnote, sehr lecker!) und überrascht uns mit folgendem: „Dort drüben steht unser Salatbüffet, daran bedient ihr euch bitte, wie ihr mögt!“
Dass es zu unseren Hauptgerichten eine Salatbeilage gibt, haben wir ja gelesen, aber dass wir sie selber zusammenstellen dürfen? Toll! Die Salatbar wartet mit zwei Dressings auf, dazu gibt es Croûtons, Gurke, Tomate, Blattsalate, marinierten Sellerie, rote Beete, geriebene Möhren, Oliven und Krautsalat – alles ist sehr frisch.
In der Zwischenzeit wird auch unser Fava serviert. Es ist warm, bohnig – sofern das ein Wort ist – und herrlich buttrig. Wir können uns die gelbe Farbe nicht erklären, tippen aber auf Muskatkürbis, was die feine Marcis-Note erklären würde. Die karamellisierten Zwiebeln sind etwas knapp bemessen, aber wirklich perfekt gemacht.
Kaum haben wir unsere Begeisterung darüber in den Griff bekommen, werden auch schon die Hauptgerichte serviert. Der Meteora-Teller (20,90€) bietet unterschiedliche Fleischsorten: Bifteki (ein mit Schafskäse gefülltes Hacksteak), Souvlaki (Schweinefleisch am Spieß), Pfannengyros, Lammkotelett und Hähnchenbrust.
Jedes Fleisch ist unterschiedlich gewürzt und auf den Punkt gegart. Das Lamm ist rosa, das Hähnchen saftig, das Gyros ist knusprig – nichts davon ist trocken oder fad. Dazu gibt es ein paar Pommes, etwas Tomatenreis, gegrilltes Gemüse und das wohl gehaltvollste Zaziki überhaupt (man schmeckt den griechischen Joghurt deutlich durch).
Außerdem gibt es eine Art Kichererbsencurry – nur ohne Curry (16,90€): perfekt gegarte Kichererbsen, kleine Falafelbällchen mit Minze und Blattspinat in einer hervorragenden Tomatensauce, gratiniert mit Feta und gerösteten Pinienkernen – großartig! Dazu schmecken uns je der rote und weiße Hauswein (je 4,90 € / 0,2l), der stilecht in Zinnbechern serviert und am Tisch ins Glas gefüllt wird. Wir fühlen uns sehr wohl und wollen eigentlich gar nicht mehr weg – hier sind wir nicht zum letzten Mal gewesen, das war eine 1 mit Sternchen!

Meteora
Hamburger Allee 37
30161 Hannover
0511-315237
www.meteora-hannover.de
Di.-So.: 17:30 – 22:00 Uhr

IH, Fotos: Gero Drnek

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Restaurant Boca Chica

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Restaurant Boca Chica


Hispaniola ist die zweitgrößte Insel der großen Antillen, die sich Haiti und die Dominikanische Republik teilen müssen. Auf der Karibikseite der Insel befindet sich Boca Chica, ein touristischer Badeort mit etwa 22.000 Einwohnern. Viele, viele Kilometer entfernt liegt Hannover, weit weniger idyllisch. Aber schon seit einigen Jahren bringen die Inhaber des Restaurants Boca Chica in der Calenberger Neustadt karibisches Flair in die Stadt. Nach dem Ausbau des Außenbereichs im letzten Jahr finden wir, es ist an der Zeit für einen Kurzurlaub in der Karibik.  

Wir nehmen auf der geschmackvoll umzäunten Terrasse aus Hartholz Platz – auch an einem weniger lauen Abend als diesem keine schlechte Idee: Über den Tischen sind einzelne Heizstrahler angebracht und das beleuchtete Faltdach hält bei Bedarf den Regen fern.
Wir starten mit einem perfekt gekühlten Martini (3,00 €), einem Glas Chardonnay (4,80 € / 0,2l) und einem Glas des weißen Hausweins (3,90 € / 0,2l), der ganz klar unser Favorit ist: Frisch und spritzig mit einer angenehmen Säure stimmt er uns ideal auf unser Essen ein. Hier darf man sich also durchaus auf die Empfehlung des Hauses verlassen.
Als kleinen Gruß aus der Küche erhalten wir von dem aufmerksamen, jedoch nicht aufdringlichen Personal geröstetes Knoblauchbrot mit zwei Saucen, die uns die Wartezeit verkürzen. Wir ordern „Plato Variado Mixto per dos“ – einen gemischten Vorspeisenteller für zwei Personen (13,90 €). Dieser bietet einen guten Querschnitt der Vorspeisenauswahl: Bei Boquerones fritos handelt es sich um frittierte Sardellen, die, genau wie die frittierten Hähnchenteile, noch wunderbar saftig und gut gewürzt sind. So auch die zarten Tintenfischärmchen in einer scharfen Sauce.
Während wir beim Auberginen-Tomaten-Töpfchen eher geteilter Meinung sind, herrscht völlige Einigkeit bei der frittierten Kochbanane (Tostones), der Tortilla Dominica (einer Reistortilla mit Ei und Manchego-Käse) sowie den drei unterschiedlich angemachten Salaten: Lecker! Auf die gerollte Weizentortilla mit Hähnchenfüllung hätten wir durchaus verzichten können, während uns sowohl die Yuca Fritas, die frittierte Maniokwurzel (5,90 €) als auch Tostones al horno (mit Käse gratinierte Kochbanane, 7,30 €) gut schmecken. Am meisten überzeugt uns dabei jedoch die Beigabe der gepickelten roten Zwiebeln und der Mojo rojo, einer leicht scharfen Sauce.
Der Grillteller, „Pariallada mixta“ (18,90 €), kommt mit gut gewürzten Kartoffelecken, drei Sorten Fleisch und einer kleinen Gemüsebeilage. Damit ist er für zwei Personen mehr als ausreichend. Sowohl das Lamm, als auch Rind und Huhn sind landestypisch gewürzt und gegart – wer hier „deutsche“ Garstufen erwartet, wird wohl eher enttäuscht werden.
Zum krönenden Abschluss gönnen wir uns einen Cocktail – ab 20 Uhr herrscht im Boca Chica nämlich Happy Hour. Jeder alkoholfreie Cocktail kostet dann vier Euro, jeder Cocktail mit Alkohol fünf. Wir entscheiden uns für einen „Zombie“ – der so stark ist, dass wir ganz schön über Kreuz gucken, und, wo wir schon mal hier sind, für einen herrlich fruchtig-sahnigen „Boca Chica Especial“ (absolute Empfehlung!). Satt und glücklich kehren wir von unserem Kurzurlaub zurück, kommen aber bestimmt bald wieder.                           ● IH

Restaurant Boca Chica
Oeltzenstraße 12, 30169 Hannover, Tel.: 0511-2285556
Öffnungszeiten: Dienstags bis Sonntags 17-23 Uhr

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