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Stadtkinder essen… im Butjer

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Stadtkinder essen… im Butjer


Stadtkinder essen…

Butjer

Damals, als Linden noch ein eigenständiger Ort war und nicht zu Hannover gehörte, nannten sich die Lindener stolz „Butjer“, womit sie sagten: „Wir gehören nicht dazu!“. Die Hannoveraner gebrauchten „Butjer“ wiederum als Schmähbegriff für unerwünschte Gäste „von außerhalb“ – man war sich also halbwegs einig. Nach der Eingemeindung Linden-Limmers (1920) war es mit den Butjern offiziell vorbei. Heute heißen diese Menschen Hipster (Scherz! Das war ein Spa-haß!).

Ende Januar 2020 hat das „Falken-Eck“ seine Tore geschlossen – eingezogen ist das Küchenteam vom „The Harp“ gleich um die Ecke und firmiert seit November 2021 unter dem Namen „Butjer“.

Irgendwo zwischen Eckkneipe und Trendgastro hat man sich etabliert.

Es gibt Bier vom Fass (Herrenhäuser, Lindener Spezial, Jever und Newcastle Brown Ale) und aus der Flasche, jedes Fußballspiel von Hannover 96 zu sehen und – was gut ist, denn deswegen sind wir hier – was zum Essen.

Die Karte ist klein und gerade wurde sie noch mal aktualisiert. Drei Burger stehen drauf, allerdings denken wir uns: „Nicht noch ein Burgerladen!“ und entscheiden uns deshalb für Fritten. Da stehen fünf Gerichte zur Auswahl, aber zwei springen uns direkt ins Auge.

Wir bestellen und bekommen kurze Zeit später zwei Auflaufformen serviert.

Die „Hangover-Fries“ bestehen aus, na klar, Fritten, die beladen sind mit Käsesauce, knusprigem Speck, Jalapenos, fein gewürfelten Senfgurken, rohen roten Zwiebeln, einer Art Cocktailsauce und Schnittlauch. 7,50€ kostet der Spaß und katapultiert einen direkt ins Fresskoma. Trotz der schweren Ladung sind die Fritten noch erstaunlich knusprig und die roten Zwiebeln bringen zusammen mit den Senfgurken eine interessante Frische ins Spiel.

Auch die „Pulled Pork Fries“ für 9,00€ können sich sehen lassen: Die Fritten schlummern unter einer enormen Portion Pulled Pork, Käse-, BBQ- und Crème fraîche-Sauce, frischen Tomaten, Zwiebeln und Koriander. Auf die Idee wären wir nie gekommen – zum Glück hatte die jemand anders. Denn das ist wirklich lecker!

Mehr aus Neugier als aus Hunger (die Angst, nicht satt zu werden bestand keine Sekunde!) bestellen wir dazu eine Portion Chili Cheese Nuggets (4,90€) – wir wollten einfach mal sehen, ob sie selbst gemacht sind. Sind sie nicht, macht aber nix. Ist ja schließlich kein Sternerestaurant hier.

Nein, fine dining sucht man hier vergebens. Das ist aber völlig in Ordnung und nicht im geringsten despektierlich, immerhin gibt es deutlich mehr Anlässe für nicht-Haute Cuisine als andersrum. Mädelsabend, zum Beispiel. Oder Jungsabend. Gemischtabend mit Vorglühen, PMS, Liebeskummer,… die Liste ist beliebig erweiterbar. Denn im Butjers wir in erster Linie Feelgood-Essen serviert, das am besten in Gesellschaft schmeckt. Dazu noch das eine oder andere frisch gezapfte Bier und der Mensch ist glücklich und zufrieden.

Und ob von „buten“ oder „binnen“, im Butjer ist jeder willkommen – das lässt einen der extrem freundliche Service sofort spüren. Der Butjer ist auf jeden Fall ein Gewinn für Lindens, beziehungsweise Hannovers, Gastroszene.

IH

Fotos: Gero Drnek

Butjer Food & Beer

Falkenstraße 11a

30449 Hannover

Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag 12 – 15 Uhr

Dienstag – Donnerstag 17 – 00 Uhr

Freitag & Samstag 17 – 01 Uhr

Sonntag 15 – 21 Uhr

www.butjer-linden.de

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