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Der Wunschbaum im Freiwilligenzentrum Hannover

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Der Wunschbaum im Freiwilligenzentrum Hannover


Ehrenamtliches Engagement – Der Wunschbaum im Freiwilligenzentrum Hannover

Weihnachten steht vor der Tür! Durch die Wunschbaum-Aktion des Freiwilligenzentrums Hannover e.V. kann jede*r zur Weihnachtselfe werden und Kindern Weihnachtswünsche erfüllen, bei denen sonst die Armut einen Strich durch die Wunschliste macht.

Das Büro des Freiwilligenzentrums Hannover in der Innenstadt verwandelt sich kurz vor Weihnachten in eine Weihnachtselfenzentrale – in jedem Raum stapeln sich dann liebevoll verpackte Geschenke für Kids, die an Weihnachten sonst leer ausgehen würden. Dahinter steckt die Wunschbaum-Aktion des Freiwilligenzentrums Hannover. „Das Angebot richtet sich an von Armut betroffene Kinder“, erklärt Constance Meuer, die gemeinsam mit Kurt Kühnpast für diesen Weihnachtszauber verantwortlich ist.

Aus den Quartieren und über Kooperationen wie mit Notruf Mirjam, der Nachbarschaftsarbeit Canarisweg, Geflüchtetenunterkünften und vielen weiteren Anlaufstellen werden Weihnachtswünsche von Kindern bis 12 Jahren gesammelt. Ab Ende November steht dann der Wunschbaum im Eingang des Freiwilligen Zentrums. An ihm baumeln unzählige Anhänger, darauf ein Name, das Alter und ein Wunsch. „Den pflückt man quasi vom Baum und lässt sich eintragen in eine Liste“, erklärt Constance. Jede*r kann so zum Wunscherfüllenden werden – man muss lediglich während der Öffnungszeiten in das Freiwilligenzentrum kommen und sich einen Wunsch aussuchen. Das Geschenk muss besorgt und spätestens bis zum 13.12. im Freiwilligenzentrum abgegeben werden. Mit der Unterstützung von Ehrenamtlichen wird dann dafür gesorgt, dass die Geschenke in die Kinderhände gelangen.

„Die Gemeinschaft, die Dankbarkeit, die man da spürt – das ist wirklich schön“, meint Constance. Knapp 500 Wünschen werden so dieses Jahr erfüllt. „Wir merken einfach, dass der wirtschaftliche Druck auf viele Familien größer geworden ist. Auch aus den Quartieren bekommen wir widergespiegelt, dass dieses Projekt wirklich ein wichtiger Beitrag ist, weil die Familien sich sonst schlicht und ergreifend diese Geschenke nicht leisten könnten“, betont Kurt. Möglich ist das ganze aber nur durch Bürger*innen, die zu Weihnachtselfen werden. „Die Bereitschaft zum Schenken ist weiterhin groß. Das beweist, dass es schon noch Solidarität in der Gesellschaft gibt. Und das ist schön und sehr beruhigend zu wissen“, meint Constance.

Den Wunschbaum gibt es seit 2006. Entsprungen ist diese Idee aus einer Weihnachts-Päckchen-Aktion, bei der es darum ging, alleinerziehende Mütter zu unterstützen. „Und das hat sich dann entwickelt. Ein Rest ist von diesem Projekt immer noch übriggeblieben“, erklärt Kurt. Die Päckchen sind inzwischen zu Säcken geworden. „Spenden sind natürlich auch immer sehr willkommen. Je mehr Spenden, desto mehr kann in den Weihnachtssäcken mitgegeben werden“, erklärt Constance.

Und auch, wenn man sich für das neue Jahr vornimmt, sich ehrenamtlich zu engagieren, und noch auf der Suche nach der passenden Stelle ist, ist man beim Freiwilligenzentrum genau an der richtigen Adresse. „Wir sind für die Stadt die Anlaufstelle, wenn es um bürgerschaftliches Engagement geht. Wir beraten Bürger*innen, die ein Ehrenamt suchen“, erklärt Kurt. Mit rund 800 Vereinen und Projekten ist das Zentrum vernetzt. „Wir gucken für jeden, was er leisten möchte, was er mitbringt, was er an Zeit erübrigen kann. Und sprechen dann eine Empfehlung aus“, erklärt Kurt weiter. Außerdem hat das Freiwilligenzentrum auch eigene ehrenamtliche Projekte, wie das „Sprachzauber“-Projekt, mit dem Ziel, Sprachkompetenzen von Kindern in Kindertagesstätten zu fördern. Oder die „Ausbildungspaten“, die Jugendliche in der Berufsorientierung unterstützen. „Auch hier suchen wir laufend Ehrenamtliche“, betont Constance.

Nächstes Jahr feiert das Freiwilligenzentrum 25-jähriges Jubiläum. „Ich bin den ganzen Protagonist*innen sehr dankbar, die dazu getragen haben. Und zuallererst natürlich den Ehrenamtlichen. Ehrenamt ist tatsächlich nie out.“

Jeweils bis zum 13.12. können Wünsche vom Wunschbaum erfüllt werden. Spenden sind immer willkommen an Sparkasse Hannover, IBAN: DE87 2505 0180 0910 2051 16.

Freiwilligen Zentrum Hannover e.V.
Georgstr. 8A, 30159 Hannover
Tel.: 0511 / 30 03 44-6
Öffnungszeiten Mo und Mi 10-16 Uhr, Di und Do 10-18 Uhr
https://www.freiwilligenzentrum-hannover.de/

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Jugendbetreuung und Katastrophenschutz bei den Johannitern

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Jugendbetreuung und Katastrophenschutz bei den Johannitern


Wer anderen Menschen helfen möchte und Blaulichtthemen spannend findet, ist bei den Johannitern genau richtig. Ganz vielseitig können hier ehrenamtlich Helfende ihre Expertise und Zeit einbringen. Marcellina ist eine von ihnen – sie ist Jugendbetreuerin bei den „Kurzen“ und beim Katastrophenschutz tätig.

„Mich macht das einfach glücklich, wenn ich Menschen lächeln sehe, dieses Danke zurückbekomme und einfach weiß, dass es diesen Menschen jetzt besser geht“, erzählt Marcellina. Die 20-Jährige macht gerade ihre Ausbildung als Kinderkrankenschwester, in ihrer freien Zeit engagiert sie sich ehrenamtlich bei den Johannitern. Als Jugendbetreuerin setzt sie sich mit den „Kurzen“, mit Kids zwischen fünf und zwölf Jahren, jeden Dienstag auf kreative Weise mit Erster Hilfe auseinander. Dazu gehören nicht nur theoretische Kenntnisse, sondern auch praktische Übungen.
„Wir haben zum Beispiel Organpuppen, mit denen sich die Kinder das ein bisschen besser vorstellen können, was man überhaupt für Organe hat“, erzählt sie. Das Angebot ist für die „Kurzen“ kostenlos. „Mir macht es einfach Spaß und Freude, den Kindern das alles beizubringen und zu sehen, wie schnell die Gruppen zusammenwachsen. Und auch zu sehen, wie jedes Kind wächst und wie vielseitig die sind“, erzählt Marcellina.

Vor sechs Jahren saß sie selbst auf der anderen Seite, Marcellina ist seit ihrem 14. Lebensjahr bei den Johannitern: „Ich habe auch selbst in der Jugend angefangen und mich dann quasi hochgearbeitet in die SEG“, erklärt sie. SEG – das steht für Schnelle-Einsatz-Gruppe und ist ein Teil des Katastrophenschutzes. Denn neben ihrer Jugendarbeit engagiert sie sich auch hier ehrenamtlich.

Die Aufgabenfelder sind dabei super vielfältig: Durchführung von Evakuierungen bei Bombenentschärfungen, die Suche nach vermissten Personen mit ausgebildeten Suchhunden oder die Unterstützung von Sanitätsdiensten, bei Konzerten, Messen und Festivals – all das können Aufgaben der Ehrenamtlichen sein.
Für den Fall der Fälle hat jedes Mitglied ein digitales Meldegerät und bekommt so über Einsätze Bescheid. „Mir macht der Katastrophenschutz so viel Spaß, weil das sehr vielseitig ist. Man lernt auch eine Menge über sich, seine Stärken, seine Schwächen kennen. Aber auch in dem medizinischen, technischen, handwerklichen Bereich und bei der Kommunikation mit den Patient*innen lernt man mega viel“, erklärt sie.

Mehrere Ärzte und Ärztinnen, Rettungsfachpersonal, Rettungsassistent*innen, Rettungssanitäter*inne und Sanitätshelfer*innen sind Teil der Schnell-Einsatz-Gruppe, auch Marcellina hat durch ihre Ausbildung einen medizinischen Hintergrund. Rundum ausgebildet muss man aber nicht sein, wenn man bei Einsätzen des Katastrophenschutzes mitwirken möchte, nur einen Sanitätshelfer, „den muss man haben.“ Diese Kurse werden aber regelmäßig angeboten. „Dann lernt man einfach nochmal die medizinische Basis, damit alle auf einem Stand sind, was die Grundkenntnisse angeht“, erklärt Marcellina. Entscheidend ist vor allem die Motivation: „Man sollte einfach Lust darauf haben, Sachen zu lernen, sich auf neue Sachen einzustellen und während Einsätzen mit den Leuten zu interagieren und zu kommunizieren. Und auch einfach Freude an der Arbeit zu haben, das ist das Wichtigste“, betont sie.

Für die Arbeit als Jugendbetreuerin muss die Juleica-Ausbildung, die Ausbildung zur Jugendleiter*in abgeschlossen werden. „Um bei der Jugend mitzumachen, muss man auf jeden Fall Spaß an der Arbeit mit Menschen haben, kommunikativ sein und Menschen gerne etwas beibringen wollen“, erklärt sie. „Wenn man gerne etwas mit Kindern macht, medizinisches Interesse hat, Menschen helfen möchte, dann kann man sich sehr gerne bei uns melden. Alle sind hier herzlich eingeladen. Ob bei der Jugend, der SEG oder anderen Bereichen – wir suchen immer Leute, die uns unterstützen wollen und freuen uns über Verstärkung!“

Jule Merx

Johanniter Ortsverband Hannover-Wasserturm
Kabelkamp 3, 30179 Hannover
Tel. 0800 0511 112.
www.johanniter.de/juh/lv-ndsbr/rv-niedersachsen-mitte/

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Kreofant

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Kreofant


Ob Zeichnen, Malen, Basteln oder Töpfern – in der Deisterstraße 73 sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Die kostenfreie Kreativwerkstatt Kreofant vom Netzwerk Lebenskunst e.V. bietet kleinen Künstler*innen großes Programm.

Schon von außen fällt die Kreativwerkstatt Kreofant einem sofort ins Auge. Liebevoll mit Mosaiken verzierte Bänke laden vor der Werkstatt zum Ausruhen ein, die großen lichtdurchfluteten Schaufenstern sind bunt bemalt – „Kreofant“ steht dort in großen, bunten Buchstaben. Das kreative Chaos geht drinnen munter weiter. Die Wände sind mit Farbklecksen übersät, überall hängen Kunstwerke von kleinen Kunstbegeisterten. Farben, Pinsel, eine Drehscheibe zum Töpfern, Werkzeug zum Bearbeiten von Holz – in der Kreativwerkstatt auf der Deisterstraße sind die Möglichkeiten beinahe unbegrenzt. Zeichnen und Malen, Basteln und Bauen, Töpfern und Mosaik, Collagen und Drucktechniken – „du kannst hier alles machen“, meint Marianne Jubel, die seit drei Jahren ehrenamtlich unter anderem die offene Töpferwerkstatt begleitet.

Der Kreofant – das ist die Kreativwerkstatt des Netzwerkes Lebenskunst e.V. Im Herzen von Linden Süd werden hier für die Kinder aus der Nachbarschaft offene Werkstätten angeboten. Denn Kinder brauchen kulturelle Bildung – ästhetische Erfahrung, spielerische Schulung der Sinne und kreative Praxis sind Ausgangspunkt von Selbst- und Welterfahrung. In einer offenen Atmosphäre lernen die Kids sich auszudrücken und erwerben Sprachkompetenz und Selbstvertrauen. Soziale und finanzielle Benachteiligung soll es hier nicht geben: Die Angebote sind kostenfrei, eine Anmeldung für die offenen Werkstätten braucht es nicht. Unter der Woche findet hier dienstags die Eltern-Kind-Werkstatt für die Kleinsten von zwei bis fünf Jahren statt, mittwochs wird mit Kids ab sechs Jahren getöpfert und donnerstags können Kids ab sechs Jahren Linolschnitt und Jahreszeitenmotive fantasievoll erkunden. Und auch in den Ferien, wenn die Schule eine Pause einlegt, bietet der Kreofant in Kooperation mit anderen Projekten, wie dem Jugend- und Kinderkultursommer „JuKiKs, spannende Ferienkurse an. In Linden ist das Netzwerk Lebenskunst e.V. mit dem Kreofanten gut vernetzt, mit Kitas, Schulen, Freizeitheim, Stadtteilbibliothek, dem Stadtteilforum und der Kinder- und Jugend–AG arbeitet der Verein zusammen.

Beim Kreofant können sich die Kids einfach nur kreativ ausleben. „Es ist immer ganz entspannt. Keiner wird zensiert, keiner wird beurteilt. Das gefällt mir hier gut, wie die Kinder wertgeschätzt werden“, erzählt die ehrenamtliche Marianne. Die 72-Jährige ist gelernte Erzieherin und ehemalige Fachlehrerin an der Berufsbildenden Schule, wo sie Erzieher*innen, Heilerziehungspfleger*innen und Heilpädagog*innen ausbildete. Schon damals gefielen ihr die kreativen Aufgaben am meisten. Auf dem Weg zur Arbeit fuhr Marianne täglich mit dem Bus an dem Kreofanten vorbei: „Ich habe immer die Schaufenster gesehen und gedacht: Was ist das schönes? Und Netzwerk Lebenskunst, was soll das sein?“, erinnert sie sich.

Als sie in den Ruhestand ging, suchte sie nach einem Ehrenamt. „Und dann bin ich hier reinspaziert“, lacht sie. Seitdem ist sie eine tatkräftige Unterstützung. „Das Schönste ist irgendwie diese Offenheit und die Gelegenheit, alles Mögliche zu machen. Der Kontakt zu den Kindern, zu den Eltern, das finde ich ganz toll“, meint Marianne. „Das ist hier echt eine ganz großartige Atmosphäre. Ich bin immer völlig erstaunt, dass die Kinder so viele Ideen haben“. Mithilfe des Kreofanten werden diese Ideen zum Leben erweckt.

Kreofant
Deisterstraße 73, 30449 Hannover
E-Mail info@nele-linden.de
Tel.: 0511/642 19 140

www.nele-linden.de

Jule Merx

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Verein Psychiatrie Erfahrener -VPE

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Verein Psychiatrie Erfahrener -VPE


Psychische Erkrankungen bedeuten oft spürbare Einschränkungen, Herausforderungen und Belastungen für Betroffene und deren Angehörige und Freund*innen. Der Verein Psychiatrie Erfahrener bietet Betroffenen ein niederschwelliges Hilfsangebot. Alles unter dem Motto: Willst Du etwas wissen, so frage den Erfahrenen und keinen Gelehrten.

Norman Sabbagh+Sabine Szillus

Depressionen, Angststörungen oder Störungen durch Alkohol- und Drogenkonsum – die Liste der psychischen Erkrankungen ist lang.
Knapp 18 Millionen Menschen in Deutschland sind psychisch krank.
Für die Betroffenen, ihre Angehörigen und Freund*innen bedeutet das oft sehr viel Leid und gesellschaftliche und soziale Isolation. Das Gesundheitssystem scheitert währenddessen an der schnellen Verteilung von Therapie- und Klinikplätzen. Auf ein Erstgespräch bei einem Psychologen müssen Betroffene oft monatelang warten, an überfüllten Kliniktüren werden sie abgewiesen.

„Da würde ich mir eine bessere ärztliche Versorgung wünschen“, sagt Sabine Szillus, die zweite Vorsitzende des VPE’s – dem Verein Psychiatrie Erfahrener. „Der VPE ist in erster Linie ein Selbsthilfeverein von Menschen, die selbst mal in psychologischer oder psychiatrischer Behandlung waren oder es noch sind, erklärt Norman Sabbagh, der erste Vorsitzende des VPEs. „Aber auch wer nicht Psychiatrie-erfahren ist, kann hier gerne herkommen.

Der VPE möchte Mut machen, sich der Krankheit und den Folgen zu stellen. Das heißt auch, sich über die Krankheitssymptome, Medikamente und Behandlungen auszutauschen. So können sich Betroffene gegenseitig den Rücken stärken. Betroffene haben mit dem VPE also eine offene Anlaufstelle, wo sie Unterstützung erfahren. „Wir wollen, dass die Leute nicht allein zu Hause sitzen. Das ist schon ganz viel wert, wenn man einfach unter Menschen ist, sich unterhält, wenn man einfach mal rauskommt aus seinem Umfeld, aus seiner Wolke, in der man lebt. Dann ist alles schon viel einfacher“, erklärt Norman. „Für viele Menschen mit diesen Krankheitsbildern ist es schwierig, irgendwo aktiv hinzugehen. Das ist oft ein ganz großer Schritt. Hier wissen die Leute, hier sind Menschen, die haben die gleichen Erfahrungen gemacht wie ich. Die verstehen mich, die lehnen mich nicht ab“, ergänzt Sabine.
Der VPE bietet seinen rund 180 Mitgliedern und neugierigen Besuchenden eine offene Teestube und zweimal die Woche ein gemeinsames Frühstück. „Dass die Leute Sozialkontakte haben, ist sehr wichtig. Durch die Krankheit ist das bei vielen, das weiß ich aus eigener Erfahrung, extrem eingeschränkt“, erklärt Sabine. Darüber hinaus gibt es Gruppen, in denen Betroffene ihre Erfahrungen austauschen können – wie etwa in der Psychosegruppe, der Frauengruppe und der Depressionsgruppe. „Falls es mal akut irgendeinen Redebedarf gibt, wenn Leute einsam zu Hause sitzen und nicht weiter wissen, weil ihnen das Wasser bis zum Hals steht, haben wir hier zwei Sozialarbeiterinnen, die man zu den Sprechzeiten immer ansprechen kann“, erzählt Norman.
Darüber hinaus sitzt der VPE in verschiedenen Gremien, um sich für die Interessen und Bedürfnisse von psychisch kranken Menschen einzusetzen.

All das – die Gremienarbeit, die Teestube, das Frühstück, die Selbsthilfegruppen – ist nur möglich, weil zahlreiche Ehrenamtliche, die selbst Betroffene sind oder waren, diese Arbeit übernehmen und so einen sicheren Ort für andere Betroffene schaffen. Diese Arbeit wird von der Region Hannover gefördert. Und trotzdem werden Geld- und Sachspenden dringend benötigt. „Ganz wichtig ist, dass wir Spendende finden, die uns unterstützen“, betont Sabine – denn nur so kann der VPE weiterhin eine Anlaufstelle für die sein, die sie unbedingt brauchen. „Es ist keine Schande, krank zu sein. Es ist kein Makel, krank zu sein. Es ist nicht schlimm, krank zu sein. Aber es ist nicht so gut, sich keine Hilfe zu holen“, betont Sabine.

VPE – Verein Psychiatrie Erfahrener
Rückertstraße 17, 30169 Hannover
Tel.: 0511 131 88 52
vpehannover@arcor.de

Jule Merx

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ASB-Wünschewagen Niedersachsen

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ASB-Wünschewagen Niedersachsen


Ehrenamtliches Engagement

Sterben müssen wir alle irgendwann egal wo wir herkommen, egal wer wir sind. Der niedersächsische ASB-Wünschewagen erfüllt schwerstkranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase einen letzten, besonderen Herzenswunsch.

Wir versuchen wirklich alles möglich zu machen, was irgendwie realistisch ist. Und wir freuen uns auch, wenn da etwas Verrücktes dabei ist, erzählt Intensivpflegefachkraft Jella Misera, die seit Sommer 2020 ehrenamtliche ASB-Wunscherfüllerin ist. Ob noch ein letztes Mal ans Meer, in die Berge, einmal Torjubel im Stadion erleben, Elefanten streicheln oder einfach einen Tag raus aus dem Hospiz – „die Wünsche können wirklich alles sein, was man noch auf der Bucket List hat. Das einzige Kriterium ist, dass sich die Menschen krankheitsbedingt in ihrer letzten Lebensphase befinden, transportfähig sind und sich den Wunsch aus eigener Kraft nicht mehr erfüllen können, erklärt Jella. Mit einem liebevoll umgerüsteten und dekorierten Krankentransportwagen ermöglichen die ehrenamtlichen Wunscherfüller*innen Sterbenskranken beispielsweise, noch einmal ihren Lieblingsort zu sehen. Dabei sind immer mindestens zwei Personen mit an Bord, die die medizinische und pflegerische Versorgung gewährleisten und emotional unterstützen.

Seit 2017 konnten so niedersachsenweit rund 350 Herzenswünsche erfüllt werden und das nur mithilfe der Ehrenamtlichen. Jella ist eine der knapp 80 Wunscherfüller*innen des Wünschewagens vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Niedersachsen e.V. Wegen eines Zeitungsartikels wurde sie vor einigen Jahren auf das Projekt aufmerksam.

Ich habe dann gedacht, ich habe die Kompetenzen, Wunschfahrten zu begleiten und Herzenswünsche möglich zu machen. Wünsche, die eigentlich für gesunde Personen selbstverständlich und einfach zu erfüllen sind. Ich habe zu dem Zeitpunkt angefangen auf der Intensivstation zu arbeiten und habe mitbekommen, dass ganz viele Menschen nicht selbstbestimmt in die letzte Lebensphase gehen. Da ist in mir das Bedürfnis aufgekommen, Leuten zu helfen, das mitzugestalten, erklärt sie. „Ganz viele Menschen fragen mich, wie ich das aushalte. Aber ich habe die Erkrankung ja nicht verschuldet, sondern kann aktiv unterstützen. Deswegen fällt mir das auch nicht schwer. Das ist einfach schön, da noch helfen zu können und den Menschen die Möglichkeit zu geben, ein schönes Lebensende zu gestalten. Und man hat Zeit für die Leute. Während einer Wunschfahrt können wir uns wirklich einen ganzen Tag um die Wünsche einer Person kümmern und haben dabei keine Sorgen um andere Menschen das ist in der Pflege ja ein riesiges Problem.

Fahrgast Ingrid ist mit ihren Freundinnen und dem WüWa-Team ins Salü schwimmen gegangen

Wunschanfragen werden per E-Mail oder telefonisch im Büro gestellt, dort dann sorgfältig koordiniert und geplant. Trotzdem sollten Kliniken und Hospize Betroffene frühzeitig informieren, dass es diese Möglichkeit gibt. Denn viele Fahrgäste melden sich erst so spät, dass der Gesundheitszustand schon zu viele Grenzen setzt, betont Jella. Das Projekt nach außen tragen und betroffene Menschen informieren, ist also eine große Hilfe. In erster Linie brauchen wir aber tatkräftige Unterstützung beim Wünschewagen. Ein medizinischer Background ist dabei Voraussetzung, erklärt sie. Außerdem kann man auch finanziell Herzenswünsche ermöglichen denn das Projekt finanziert sich ausschließlich durch Spenden.

Sich Wünsche erfüllen, etwas, das nicht nur für Menschen in der letzten Lebensphase von Bedeutung ist. Wartet nicht zu lange mit euren Wünschen. Ich sehe ganz oft, dass Wünsche offenbleiben und nicht mehr so umgesetzt werden können, wie man das als gesunder Mensch konnte. Aber wenn noch Wünsche offengeblieben sind: Einfach fragen. Wir versuchen echt alles möglich zu machen.

ASB-Wünschewagen Niedersachsen
Petersstra
ße 1-2 30165 Hannover

Telefon  0511 358 54 888
E-Mail
wuenschewagen@asb-niedersachsen.org

www.wünschewagen-niedersachsen.de

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Kulturhafen e.V.

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Kulturhafen e.V.


Ehrenamtliches Engagement – Kulturhafen e.V.

Seit Monaten arbeiten die Mitglieder des Kulturhafens auf diesen Tag hin. Es wurde geschraubt, gesägt, gebohrt, geplant, geschwitzt. Die Anspannung ist genauso groß wie die Vorfreude. Der Winterschlaf ist vorbei, die Tore des Kulturhafens öffnen sich wieder…

Es ist verrückt, was wir hier geschaffen haben“, sagt Janis, Teil des Vorstandes im Kulturhafen e.V.
Er sitzt auf einer selbst gezimmerten Bank in der Sonne und schaut dem Treiben auf dem Kulturhafen-Gelände zu.
Zwischen dem Lindener Hafen, Bürogebäuden und einem Wohngebiet liegt das ca. 1.000 Quadratmeter große Open-Air-Gelände, wo später die Künstler*innen Goda Goda, Yowlandi, Crush Hour und Tennisteam musikalisch die neue Saison einläuten werden. „
Henri und ich hatten die Idee mit 16, 17 Jahren.

Wir waren immer Fans davon, unter freiem Himmel Party zu machen, auch tagsüber Programm zu haben und unterwegs zu sein. Wir haben uns gefragt, warum es das in Hannover nicht gibt“, erzählt Janis. „Daraus ist die Idee entstanden, einen Ort für kulturelle Vielfalt zu schaffen. Wichtig war uns dabei immer, ein niederschwelliger Zugang zu Kultur für alle zu sein“, fährt er fort. „Im April 2019 haben wir angefangen, hier rumzubauen. Wir haben uns ein bisschen Werkzeug aus dem Schuppen von Henris Oma geholt und angefangen zu schrauben. Dann kamen immer mehr Freund*innen dazu. Seitdem ist unfassbar viel passiert“, erinnert er sich zurück.

Musik weht über das Gelände, ab und zu werden Janis Erzählungen vom Kreischen einer Säge verschluckt. Die letzten Vorbereitungen, um bald Gäste auf das Gelände zu lassen, laufen auf Hochtouren. „Alle, die hier dabei sind, haben einfach Bock, machen das ehrenamtlich. Das ist wirklich unglaublich, was wir hier für talentierte Leute dabei haben. Sei es handwerklich, musikalisch, künstlerisch, geschäftlich – alles. Während den Veranstaltungen übernehmen die Ehrenamtlichen alle Schichten – die Abendleitung, Barschichten, Kassenschichten und die Awareness-Schichten. Ohne die läuft es hier nicht“, erklärt Janis.

Es ist der Tag der Eröffnung. In einer Stunde öffnet der Kulturhafen für die Besuchenden die Tore. Der Moment, auf den die Vereinsmitglieder seit Monaten hinarbeiten. Auf die kommende Saison stößt das Team des Kulturhafens noch einmal an. Rund 25 Menschen recken ihr Getränk in die Luft. „Leute, ihr seid klasse. Was ihr hier wieder gerissen habt, ist absolut genial. Ich freu’ mich auf die Saison. Auf euch!“, sagt Janis grinsend, prostet in die Runde und schaut dabei in freudige, gespannte und stolze Gesichter. Erst wird gejubelt, dann getrunken. Der Tag kann los gehen. Und schon um 18 Uhr, nur drei Stunden nach Veranstaltungsbeginn, ist Einlassstopp. Der Andrang ist groß, die Schlange vorm Einlass lang. Auf dem Gelände tummeln sich die Menschen, tanzen, stehen an der Bar und bestellen Getränke, sitzen in der Sonne und unterhalten sich. Als letzten Act des Openings spielt Tennisteam – das sind Janis und Henri. Die zwei Freunde, die die Idee für den Kulturhafen hatten, beenden den heutigen Abend. Die Tanzfläche ist inzwischen proppenvoll, auch auf der Bühne, rund um das DJ-Pult drängen sich tanzende Menschen. Die Stimmung ist ausgelassen, die Gäste bewegen sich im Takt der Musik, springen, grölen. Der Abend neigt sich dem Ende zu. Janis und Henri spielen einen der letzten Songs an, ein Edit von Whitney Houstons Klassiker „I Wanna Dance With Somebody“. I wanna feel with the heat with somebody ertönt es aus den Boxen, viele singen mit, liegen sich in den Armen. With somebody who loves me, erklingt es ein letztes Mal. Henri und Janis strahlen, vor ihnen stehen fast 600 Menschen, die jubeln, eine Zugabe verlangen.
Schnell huscht jemand in den Technikcontainer, kommt wieder und drückt Janis ein Megaphon in die Hand.
Er verschafft sich mit der eingebauten Sirene kurz Aufmerksamkeit, grinst über beide Ohren und ruft über das Jubeln und die Zugaberufe der Menge hinweg: „Ihr wisst das doch, bei uns ist immer nur bis 22 Uhr“. Die Menge lacht. „Das war die erste Veranstaltung, die Saison geht gerade los. Lasst uns weiter so schön Party machen. Vielen Dank, dass ihr da wart! Danke an das ganze Team, die das überhaupt erst möglich machen. Danke an alle, das ist wirklich einfach wunderschön. Wunderschönen Abend euch, bis zum nächsten Mal! Ab jetzt jeden Donnerstag und Samstag!“, ruft Janis, doch der letzte Teil geht schon im Jubeln der Menge unter.

Jule Merx

Fotos: Felix Albertin

Kulturhafen e.V.

Eichenbrink 5, 30453 Hannover

Öffnungszeiten Do 18-22 Uhr, Sa 15-22 Uhr

Instagram @kulturhafen.hannover

www.kulturhafen-hannover.de

Eintritt variiert

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