Einer der belebtesten Dämme Niedersachsens: Der E-Damm in der Nordstadt ist immer gut besucht. Hier lässt es sich besonders im Sommer zwischen kleinen Läden, Kiosken, Bäckereien und Restaurants herrlich bummeln und shoppen, und die vielen süßen Cafés laden zum Verweilen und Entspannen ein.
Doch wie viele Menschen, die regelmäßig so zahlreich über den E-Damm laufen, kennen eigentlich die Bedeutung seines Namens?
Weit verbreitet ist der Irrglaube, der Name erinnere an den Fahrradtüftler Helge H., der hier bereits in den 70er-Jahren das E-Bike in seiner noch
heute aktuellen Form erfunden hat. Leider war er damals seiner Zeit weit voraus, weshalb seine Ideen zunächst in der untersten Schublade seines Schreibtisches in der kleinen Werkstatt am E-Damm landeten. Eine große Innovation, die hier bei uns niemanden interessiert hat und die damit
ungenutzt in der Versenkung verschwand, ehe irgendwann eine chinesische Fima die Baupläne fotografierte und ins Business einstieg – leider so typisch für Deutschland.
Auch für ein Nebenprodukt, besonders effektive ELadesäulen, interessierte sich seinerzeit niemand. Helge hat sich allerdings nicht entmutigen lassen und sich in den Folgejahren sehr erfolgreich der Entwicklung besonders schneller Varianten von Liegefahrrädern gewidmet.
Doch wie gesagt, der Name der heute beliebten Einkaufsstraße hat noch einen anderen Ursprung.
Etwa 15 Jahre vor der Erfi ndung des E-Bikes hatte ein weiterer Tüftler nur einige Häuser oberhalb von Helges Fahrradwerkstatt eine ebenfalls bahnbrechende Idee – die E-Zigarette. Der Erfinder hat mit seiner Familie lange auf dem E-Damm gelebt und hier auch den ersten Laden eröffnet, um die vermeintlich gesünderen Alternativen unter die Leute zu bringen.
Was ziemlich gut funktionierte, das Geschäft wurde sehr erfolgreich. Und eine Weile gehörte es sogar zum guten Ton in der Nordstadt, den E-Damm nur mit dampfender EZigarette zu betreten. Leider hat der E-Zigaretten Tüftler damals vergessen, wohl verwöhnt durch den schnellen Erfolg, sich das Patent an seiner Erfi ndung zu sichern, weshalb er vom späteren weltweiten Siegeszug seiner Innovation nicht profi tierte. Schade, auch für die Stadtkasse der Landeshauptstadt. E-Bike, E-Zigarette – was hätte man hier an Steuereinnahmen generieren können. Um diese Geschichte der ersten E-Zigarette und auch die des ersten E-Bikes zu würdigen, entwickelt die Stadt übrigens gerade Pläne, dass der E-Damm künftig nur noch von E-Autos
genutzt werden darf. Belit Onay unterstützt diese Idee.
Hartnäckig hält sich, um auch das zuletzt nicht unerwähnt zu lassen, die Sage, dass der E-Damm eigentlich Engelbosteler Damm heißt und sich auf den Namen eines Stadtteils von Langenhagen bezieht. .
Unsere Recherchen haben das nicht bestätigt.
● MV/LK