Tag Archive | "2022-02"

Über Humor

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Über Humor


Liebe Leserinnen und Leser,

Die Pandemie war und ist anstrengend, in vielen Branchen wird hart gearbeitet, um die Existenz zu sichern, und auch Stadtmagazine sind alles andere als Profiteure der Pandemie. Die vergangenen zwei Jahre waren eine echte Herausforderung. Wie sehr, das kann man erahnen, wenn man sich die Medienlandschaft in Hannover ansieht. Vor Corona gab es noch den „Schädelspalter“ und „hannover LIVE“, beide Magazine wurden inzwischen von der Madsack eingestellt. Ich bin sehr dankbar, dass wir sowohl von vielen Leserinnen und Lesern als auch von unseren Anzeigenkunden ganz viel Unterstützung erfahren haben. Das hat sehr geholfen und es hilft immer weiter. Dankeschön!

Zurück zu dieser Ausgabe. Was hilft gegen die dunkle Jahreszeit, gegen den Winterblues? Richtig, ein Gespräch mit Matthias Brodowy über Humor. Das hat großen Spaß gemacht und beginnt auf Seite 56.

Ein paar mehr von der Sorte täten unserer Gesellschaft sicherlich gut. Was er mitbringt, das ist vor allem Haltung, das sind zutiefst verinnerlichte Werte, verbunden mit einem sehr wachen und klugen Blick auf seine Mitmenschen. Die er mit seiner Kunst aber niemals denunziert. Im Gegenteil, Brodowy ist durch und durch ein Philanthrop. Er zerbricht sich den Kopf, er reflektiert, er seziert, er ärgert sich, er verzweifelt, aber er würde sich niemals abwenden.
Ich glaube, genau das kann ein Mittel sein gegen die Spaltung in der Gesellschaft. Momentan zerbrechen Freundschaften, sogar Familien entzweien sich. Es gibt nur noch das Corona-Thema und dabei viel zu oft ganz hart Schwarz und Weiß. Wir müssen uns daran erinnern, dass es auch noch andere Themen gibt, viele andere Farben, dass es mit den Freunden vor Corona vielleicht mal eine andere Basis gab, eine gemeinsame Geschichte, verbindende Erlebnisse. Eventuell ist das eine ganz gute Medizin gegen die Corona-Nebenwirkungen. Wollen wir hoffen, dass das alles bald ein gutes Ende nimmt.

Viel Spaß mit dieser Ausgabe!

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Wetten, dass … Hannover die berühmteste Stadt Europas wird?

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Wetten, dass … Hannover die berühmteste Stadt Europas wird?


Foto: pixabayWer damit gerechnet hat, dem sollte allein für sein schier grenzenloses Vorstellungsvermögen der Wettkönig*innentitel verliehen werden: Die größte Fernsehshow Europas ist zurück! Nachdem das Format durch seinen letzten Moderator und unangefochtenen Meister des Cringefernsehens, Markus Lanz, über sechzehn lange Ausgaben hinweg langsam dahingemeuchelt worden ist, schien eine Reanimation an der TV-Leiche völlig hoffnungslos. Doch sie passierte – am 6. November 2021 in Nürnberg durch den grundfröhlichen Thomas Gottschalk, dem es mühelos gelang, rund 15,9 Millionen Zuschauer*innen in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit seinen bewährten Altherrenwitzen zu unterhalten. Was als einmalige Jubiläumssendung gedacht war, soll nun einmal jährlich wiederholt werden, was den Druck auf die Auswahljury, nur die aufregendsten und wahnwitzigsten Wetten ins Studio zu holen, natürlich massiv erhöht hat. Gleichzeitig können Teilnehmende sich auf besonders viel Aufmerksamkeit und ein gesteigertes Interesse an ihrer Person, nicht zuletzt an ihrer Herkunft, freuen – und das möchte sich ein frisch gewählter Hannoveraner Regionspräsident nun zunutze machen, um das in weiten Teilen Deutschlands nichtssagende bis schlechte Image der Landeshauptstadt aufzupolieren.
Wie wir aus einem zufällig durchs offene Fenster in unsere Redaktionsräume gewehten Regierungspapier erfahren haben, soll demnächst ein offizieller Aufruf an alle Hannoveraner*innen rausgehen, ihre ungewöhnlichen Talente in den Dienst ihrer Heimatstadt zu stellen. So werden zum Beispiel Menschen gesucht, die über eine besonders kräftige Atemmuskulatur verfügen und sich zutrauen, diese an einer handelsüblichen Wärmflasche unter Beweis zu stellen. Auch Kraftprotze, die keine Scheu davor haben, vielseitige Weltliteratur in Stücke zu reißen, sind hochwillkommen. Des Weiteren werden Leute gesucht, deren überdurchschnittlich empfindsame Sinne es ihnen ermöglichen, so unerhörte Taten zu vollbringen wie Filzstiftfarben am Geschmack zu erkennen oder am Geräusch quietschender Lattenroste auf die darauf vollzogene Sexpraktik zu schließen. Klar im Vorteil sind laut dem Papier übrigens alle Bewerber*innen, die darüber hinaus einen Führerschein für Baggerfahrzeuge besitzen (und dieser bereits in den neuen EU-Lappen umgetauscht worden ist). Man soll sich aber auch mit fertigen Wettkonzepten bewerben können. Hierbei sollen einem Postskriptum zufolge jene Vorschläge bevorzugt behandelt werden, die einen lokalfolkloristischen Twist enthalten. Als Beispiele werden die Ideen genannt: „den Maschsee auf einem Papierboot überqueren“ und „mit einem Bagger das Neue Rathaus, das Anzeigerhochhaus oder ein anderes hohes Gebäude mit Markenzeichenwert erklimmen“.
Der Zettel enthielt übrigens auf der Rückseite die Notiz eines Mitarbeiters des Regionspräsidenten, ob man nicht wetten könne, Hannover zur „bundesweit ersten Stadt zu machen, in der alle Schulen mit Luftfiltern ausgestattet sind“ – offenbar nicht, denn der Vorschlag wurde mehrfach durchgestrichen. Foto: Pixabay

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AUDIOkonsequent

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AUDIOkonsequent


Als er vor etwa zwei Jahren die Kündigung für seine Geschäftsräume in der Warstraße erhielt, stand Hermann-Josef Kanne vor der Frage, ob er noch einmal einen neuen Laden eröffnen sollte. „Damals war ich 60 und wusste nicht, ob ich überhaupt noch weitermachen soll. Es gibt schon so viele Lautsprecher, von billig bis ganz teuer. Braucht es da meine noch? Doch dann habe ich mir meine erste Box noch einmal angehört, die Schmelz hat, die mich anspricht – die besonders ist. Diese Box gibt es nur bei mir“, erklärt er seine damalige Entscheidung, am Engelbosteler Damm einen Neustart zu wagen. Seither gibt es mit AUDIOkonsequent wieder eine Adresse für hochklassige Lautsprecher aus Handarbeit in der Nordstadt.   

Hermann-Josef Kanne kommt aus einer musikalischen Familie. Als Jugendlicher spielte er Klavier und Gitarre, bis er sein Interesse für Lautsprecher entdeckte und damit anfing, selbst welche zu bauen. Nach dem Abitur und zwei Jahren beim Bund studierte er eine Weile Elektrotechnik, unter anderem bei Dr. Sennheiser, um sich das Grundlagenwissen anzueignen. Seit 1986 ist er selbstständig, hatte bereits Läden in der Goethestraße, in der Hamburger Allee und in der Warstraße. Am 21. März 2020, also mitten im ersten Shutdown, eröffnete er AUDIOkonsequent am E-Damm. Und der Name ist bei ihm Programm: Bei der Qualität seiner Boxen macht Kanne keine Kompromisse. „Eine gute Frequenzweiche zu entwickeln, ist eine Frage der Zeit. Es ist ein bisschen wie Lottospielen, denn es gibt Millionen von Möglichkeiten. Ich lasse mir Zeit bei der Entwicklung – die Zeit, die es braucht.“ Und das können schon einmal anderthalb Jahre sein. So lange hat er zum Beispiel an der Perfektionierung seiner neusten Box getüftelt, der „Majestra“, die seit Sommer 2021 erhältlich ist. „In diesem Zeitraum war es so, dass ich immer noch etwas erwartet habe. Ich wusste aber nicht, was – ich konnte nicht einmal die Fehler konkret formulieren. Als ich endlich fertig war, habe ich mich entspannt – und einfach nur die Musik genossen.“
Wegen seiner Hingabe und Detailverliebtheit haben ihn schon viele seiner Kunden mit einem Künstler verglichen. Unter ihnen sind Hobby- und Berufsmusiker, Studenten und Lautsprecherenthusiasten, manche davon Kunden der ersten Stunde. Diese werden für ihre Treue belohnt und können bei einem Neukauf ihre alten Boxen, die sie zum Teil vor 30 Jahren bei Kanne erstanden haben, nun in Zahlung geben. „So konnte ich meine alten Lautsprecher auch gegenüber den Neuen im Vergleich hören. Und ich muss sagen: Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich damals gebaut habe. Aber ich bin auch zufrieden mit dem, was ich heute baue!“
Die Preise für das Paar bewegen sich zwischen 1.200 und 7.000 Euro. Momentan stehen sechs verschiedene Modelle zur Auswahl, die je nach Wunsch optisch angepasst werden können. So sind die Gehäuse in allen RAL-Farben erhältlich und auch an der Form lässt sich oft was machen. „Bei Vorführungen fange ich mit den Kleinsten an. Da lächeln viele Kunden und sind schon zufrieden. Sie stehen auf und kontrollieren, ob das wirklich die kleinen Boxen sind, weil die so erwachsen und groß und souverän klingen – das überrascht sie.“
Mitarbeiter hat Kanne keine, trotzdem steht hinter jedem Lautsprecher ein „Team“ – und das besteht neben ihm selbst und einem Tischlermeister, der die Gehäuse fertigt, vor allem aus einer Vielzahl von fachlich versierten Kunden, die Kommentare und Vorschläge abgeben. „Da ist zum Beispiel ein Cellist, der absolut gute Ohren hat. Wenn der hier sitzt und mir sagt: Das klingt wie in der Oper in der 12. Reihe, wo der Klang bekanntlich am besten ist, dann ist das für mich ein Riesenkompliment!“
Kannes persönlicher Musikgeschmack ist übrigens breitgefächert: Er hört so gut wie jede Art von Musik, wobei die Klassik schon aus rein technischen Gründen die interessanteste für ihn ist. „Ein großes Orchester wiederzugeben, ist für so paar kleine Membranen ganz schwierig. Ein Orchester hat so viel Dynamik: Wenn die Instrumente schweigen, ist es so still, dass man das Atmen einer Person fünf Meter entfernt hören kann. Aber wenn es spielt, dann sind das 100 dB und mehr. Diese Bandbreite kann ein Lautsprecher gar nicht abbilden, aber ich versuche, mich dem so gut wie möglich anzunähern.“ Wer sich gerne selbst von dem Klangvermögen seiner Boxen überzeugen möchte, kann telefonisch einen Termin ausmachen und zum Probehören vorbeikommen.

● Anja Dolatta

AUDIOkonsequent
Engelbosteler Damm 32
30167 Hannover
E-Mail: info@audiokonsequent.de
Tel.: (0511) 70 97 26
Öffnungszeiten: nach Vereinbarung

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FORWARD

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FORWARD


Auf kleinen Bühnen wird es eng, wenn Forward ihr Equipment aufbauen. Rein zahlenmäßig fast eine Bigband, hat die achtköpfige Gruppe aus Hannover sich dem Indie-Pop verschrieben. Im September 2021 erschien ihre Debüt-EP „Overthinking My Mind At Large“, die sie gerade noch mit einem Release-Konzert im Musikzentrum präsentieren konnten, bevor die C-Lage wieder alles viel schwieriger machte. Keine leichte Zeit für junge Bands – davon ist aber den Jungs von FORWARD wenig anzumerken, die sich die Laune nicht verderben lassen. Auf die Frage nach der Größe ihres Übungsraums lachen sie: „Wir haben alle gerne Körperkontakt.“

Die meisten der FORWARD-Musiker haben dieselbe Schule in der Wedemark besucht und sich auch dort kennengelernt, wie Sänger Tim berichtet: „Arne habe ich quasi in der Krabbelgruppe getroffen und schon in der Grundschule mit ihm Musik gemacht. Auf dem Gymnasium ist die Band immer weiter gewachsen, bis wir zu siebt waren, der Achte kam vor zwei Jahren aus Hannover dazu.“ Jetzt können sie auf ein breites Instrumentarium zugreifen: Neben der „klassischen“ Aufstellung von Gesang, Gitarre, Bass, Synthie und Schlagzeug sind zwei Saxofone, eine Trompete und eine zweite Gitarre dabei.
Nachdem die Musik ihre Schulzeit geprägt hatte, beschlossen die Freunde, nach dem Abitur weiterzumachen und die Band ambitioniert zu betreiben. Dass einzelne Mitglieder zum Studieren zeitweise in andere Städte zogen, hat den Zusammenhalt der Band nicht gefährdet. Zurzeit haben wieder alle ihren Lebensmittelpunkt in Hannover und sind hier gut vernetzt. So studieren zum Beispiel die beiden Saxofonisten an der HMTMH, der Trompeter absolviert eine Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann und der Bassist arbeitet bei Sennheiser. „Wir machen ganz unterschiedliche Dinge, die alle etwas beitragen“, erzählt Gitarrist Arne, der Physik studiert. „Einige sind versierte Bühnentechniker, das kann echt hilfreich sein.“ „Und es ist sehr erfrischend, dass jeder von uns eine andere Perspektive mitbringt“, ergänzt Tim. „Gerade, wenn man Musik studiert, fängt man schnell an, verkopft Musik zu machen, was wir so gar nicht wollen.“
Der Stil der Band klingt auch weniger akademisch als vielmehr sehr lässig: 80er-Jahre Pop mit Retro-Synthesizern, funky Bass und knackigen Bläsersätzen. Ein entspannter Sound, der neben aller technischen Finesse zeigt, dass die Bandmitglieder eine Leidenschaft für Musik pflegen, die sich nicht in der Gegenwart erschöpft. „Im Moment inspirieren uns die Beatles ganz stark, bei der EP waren es eher die 80er“, erzählt Arne.
Nur, wie schreibt man denn Songs mit so vielen Leuten? „Theoretisch dürfte jeder mal ran“, so Arne, „aber meistens sind das Ruben, unser Saxofonist, Tim und ich, weil wir schon am längsten zusammenarbeiten. Oft hat einer von uns eine Grundidee und macht zu Hause eine Art Demo fertig. Später kann jeder seinen Senf dazugeben. Das kann etwas mühsam sein, aber für uns ist es eine Art Qualitätssicherung. Und manchmal geht es auch ganz schnell, wie bei unserer Single ‚Overdrive‘. Uns ist es wichtig, dass nicht nur drei Leute die Entscheidungen treffen.“
Wie bei so vielen Bands hatte der Entschluss, ins Studio zu gehen, mit der Pandemie zu tun. „Wir haben uns immer eher als Live-Band gesehen“, erklärt Tim. „Dann haben wir die Zeit genutzt, uns ein paar der Songs, die uns live begleitet haben, vorzunehmen. Es sind Songs, die wir in der Umbruchphase zwischen Abitur und Studium oder Ausbildung geschrieben haben. Sie handeln alle inhaltlich davon.“ Für die Aufnahmen ging es in ein Leipziger Studio. „Wir wollten das als Arbeitsurlaub angehen, alle zusammen wohnen und tagsüber ins Studio“, beschreibt Tim die Entstehung von „Overthinking My Mind At Large“. „Dass wir das Release-Konzert im Musikzentrum noch hingekriegt haben, war großes Glück! Im Sommer hatten wir ein paar Konzerte unter unterschiedlichsten Auflagen. Ein Open-Air als Support für Jeremias in Potsdam war sogar ohne jede Beschränkung möglich, das war natürlich am schönsten.“
Jetzt hoffen FORWARD, 2022 so viel wie möglich live spielen zu können. Schwierig für junge Bands ist es, dass durch viele Ausfälle die Festivals ihre Line-ups häufig komplett auf dieses Jahr verschoben haben und daher wenig Platz für Neues da ist. „Klar bekommt man auch digital Feedback und es tut sehr gut, wenn neben den eigenen Eltern auch andere Leute was schreiben“, lacht Tim. „Aber wenn man live auftritt, merkt man erst richtig, wofür man das eigentlich macht.“

      ● Annika Bachem

 Mehr Infos unter
www.forward-band.de

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Peter bringt’s

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Peter bringt’s


Der Peter aus der Langen Laube bringt’s, und zwar in Windeseile: Vom Steintor aus werden seit neuestem per E-Bike Burger mit Falafel-Erbsen-Bratling, Beef oder Landhuhn, Kinder- und Salat-Menüs, fröhliche Fritten und Nachspeisen an die Haustür gebracht. „Peter bringt’s“ ist eine Marke der Burger-Restaurant-Kette „Peter Pane“ und bietet trotz des Namens auch einen schicken Gastraum zum Einkehren in Gold, Grün und Holztönen.  

In den ehemaligen Räumen der „Backwerk“-Filiale kann auf 270 Quadratmetern täglich von 11 bis 22 Uhr gespeist werden, bis eine halbe Stunde vorher sind Bestellungen nach Hause möglich. Der Lieferdienst, der aufgrund von Personalmangel momentan noch auf fünf Fahrzeuge beschränkt ist, soll auf acht Bikes wachsen, auch E-Roller sollen zum Einsatz kommen. Hier sei direkt auf den Fallstrick der Online-Bestellung hingewiesen: 2,50 Euro kostet die Lieferung – und die bezahlt man als unachtsamer Neuling auch glatt noch ein zweites Mal, wenn man den Überblick verliert und beim ersten Bestellvorgang übersieht, dass man kein Brötchen ausgewählt und dadurch den veganen Burger leider gar nicht wie gedacht geordert hat. Da es bei Lieferservice einen Mindestbestellwert von 13,90 Euro gibt, zu dem man so oder so die Differenz begleichen muss, kommen zum Vegan-Burger bei der Nachbestellung noch einmal Fritten (für 4,60 Euro). Im Gegensatz dazu bekommt man per Online-Bestellung als Belohnung für die Selbstabholung satte 20% Ermäßigung – den Spaziergang zum Appetitholen sollte man sich demnach scharf überlegen.
Die Extra-Pommes hätte es bei der großen Portion Chili-Cheese Fritten (für 7,90 Euro) beileibe nicht gebraucht, denn die offenbaren sich als feuriger Traum aus 1/2 Pfund Fritten mit heißer Cheddar-Cheese-Sauce, pikanter Cheddar-Jalapeno-Creme, roten Jalapenos sowie Röstzwiebeln (und Rucola, aber der fehlt). Auch gut schmecken uns die Potato-Cheese-Balls (für 4,90 Euro), die mit dem charakterstarken Geschmack des kräftigen Old Amsterdam punkten und auch haptisch mit ihrer Knusperhülle im Stil eines Krokettenballs überzeugen. Eine runde Sache!
„Der Crunchige“ (für 9,90 Euro) schmeckt, als die Lieferung eine gute halbe Stunde später eintrifft und noch ordentlich warm ist, dafür aber auch wirklich gut. Das Hühnchenfleisch-Imitat ist von einer gut gewürzten, pfeffrigen Cornflakes-Panade umgeben, dass es mit geschlossenen Augen vermutlich keinen Unterschied zum echten Chicken-Burger herauszuschmecken gäbe. Mit der Cocktailsauce des Hauses, zartem Babyspinat, Tomatenscheibe und grandios scharfer Knoblauch-Mayo setzt sich der „Veg’ von Chicken-Bratling“ zu einem netten Teilchen zusammen. Das Sauerteigbrot passt bestens drunter und drüber, denn es ist angenehm weich und nicht zu trocken. Der rustikale Käse-Speck-Burger (für 10,50 Euro) bringt mit saftigem Rindfleisch, Käse und knusprigem Bacon alles mit, was man sich nur von einem Burger wünschen kann. Das Briochebrötchen ist perfekt und der würzige Bernsteinkäse steuert eine spezielle Note hinzu.
Ebenso fleischlosen wie köstlichen Genuss bieten weitere originelle Burgervariationen wie der „Nusskuss Creamy“, bestehend aus einem Green-Oat-Bratling, cremigem Ziegenkäse, aromatischen Walnusskernen und süßem Feigenchutney, oder die „Panflöte“ aus Falafel-Erbsen-Bratling, veganer Scheibe, knusprigen Kartoffelchips, Röstzwiebeln und rauchiger BBQ-Sauce (je 10,90 Euro). Vegane Dips wie Trüffelcreme, Guacamole oder fruchtiges Mangochutney, knackige Buntsalate mit feinen Zutaten wie Ziegenkäse oder gehobeltem Parmesan und Kürbiskerndressing und verschiedene verlockende Frittenvarianten sowie Onionrings und Nachos erweitern die Palette und füllen Burgerfan-Mägen bis zum Rand mit Ideenreichtum auf.
Und auch die Drinks dazu sind alles andere als schnöder Standard: Iced Tea Pomegranate, naturtrübe Rhabarberlimonade sowie erfrischendes (alkfreies) Pils oder Radler stehen neben klassischen Sprudelbrausen zur Wahl. Endgültig glücklich machen abschließend Peters süße Mitbringsel: Der Caramelmuffin (für 3,50 Euro) ist seinen stolzen Preis durch seine süßen Brocken und sein saftiges Innenleben beinahe wert und Luicellas Franzbrötchen-Eis (für 5,90 Euro) wird uns dank lieblicher Zimtnuancen und einem entzückenden Gesamtgeschmäckle samt stabilen Stückchen noch lange in Erinnerung bleiben. Wer also seine Stamm-Burgerbude doch ein wenig satt hat und sich mal ein besonderes Burgermahl gönnen möchte, wird hier bestimmt fündig.
Anke Wittkopp
Lange Laube 6
30159 Hannover
www.langelaube.peter-bringts.de
Öffnungszeiten:
Mo – So 11-22 Uhr

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Die Pandemie war und ist anstrengend, in vielen Branchen wird hart gearbeitet, um die Existenz zu sichern, und auch Stadtmagazine sind alles andere als Profiteure der Pandemie. Die vergangenen zwei Jahre waren eine echte Herausforderung. Wie sehr, das kann man erahnen, wenn man sich die Medienlandschaft in Hannover ansieht. Vor Corona gab es noch den „Schädelspalter“ und „hannover LIVE“, beide Magazine wurden inzwischen von der Madsack eingestellt. Ich bin sehr dankbar, dass wir sowohl von vielen Leserinnen und Lesern als auch von unseren Anzeigenkunden ganz viel Unterstützung erfahren haben. Das hat sehr geholfen und es hilft immer weiter. Dankeschön!

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Ein paar mehr von der Sorte täten unserer Gesellschaft sicherlich gut. Was er mitbringt, das ist vor allem Haltung, das sind zutiefst verinnerlichte Werte, verbunden mit einem sehr wachen und klugen Blick auf seine Mitmenschen. Die er mit seiner Kunst aber niemals denunziert. Im Gegenteil, Brodowy ist durch und durch ein Philanthrop. Er zerbricht sich den Kopf, er reflektiert, er seziert, er ärgert sich, er verzweifelt, aber er würde sich niemals abwenden.
Ich glaube, genau das kann ein Mittel sein gegen die Spaltung in der Gesellschaft. Momentan zerbrechen Freundschaften, sogar Familien entzweien sich. Es gibt nur noch das Corona-Thema und dabei viel zu oft ganz hart Schwarz und Weiß. Wir müssen uns daran erinnern, dass es auch noch andere Themen gibt, viele andere Farben, dass es mit den Freunden vor Corona vielleicht mal eine andere Basis gab, eine gemeinsame Geschichte, verbindende Erlebnisse. Eventuell ist das eine ganz gute Medizin gegen die Corona-Nebenwirkungen. Wollen wir hoffen, dass das alles bald ein gutes Ende nimmt.

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