Leistungsstarkes Sehen ist unabdingbar für optimales Lernen, für die Konzentration und für die Lebensqualität ganz generell. In den letzten 30 Jahren haben berufliche Sehanforderungen immer stärker zugenommen und sich verändert. Zudem gab es mit der Ausbreitung elektronischer Medien einen Wandel in der Kindesentwicklung. Weit verbreitet ist heute etwa das Office-Eye-Syndrom: Betroffene kennen Symptome wie trockene Augen, eine verminderte Sehleistung, Kopfschmerzen, Verspannungen, Müdigkeit, Erschöpfungsgefühle oder Beeinträchtigungen von Ausdauer und Konzentration. Bei Kindern und Erwachsenen kann z.B. eine verringerte Sehleistung eines Auges zu einer veränderten Kopfhaltung führen, was wiederum den Biss oder auch die Knie beeinträchtigt. Und umgekehrt können sich Störungen in anderen Körperstrukturen auch auf das Sehen auswirken …
So verwundert es nicht, dass die Seh:Praktikerin Regina Prieß – Augenoptikermeisterin seit 1991 und geprüfte Funktionaloptometristin seit 2003 – interdisziplinär unter anderem mit Allgemeinmediziner*innen, Chiropraktiker*innen, Kieferorthopäd*innen, Neurolog*innen, Osteopath*innen, Psycholog*innen oder Zahnmediziner*innen zusammenarbeitet. Ihre Praxis in den Räumen der Gelenk-Reha Hannover dreht sich natürlich schwerpunktmäßig um das Sehen selbst: Visualtraining für Kinder und Erwachsene, Reha-Sehtraining und das Sehen am Bildschirm stehen dabei im Mittelpunkt. Vor allem das Thema der visuellen Belastung von Schüler*innen und Lehrkörpern ist dabei von besonderer Aktualität. „Sie haben ganz neu mit Tablets und Whiteboards Unterricht. Bei Büro-Arbeitsplätzen gibt es ja Vorgaben, die eingehalten werden müssen – Gesundheitsschutz, Verordnungen … In der Schule herrscht wegen der fehlenden Informationen noch große Unwissenheit, wie man den digital belasteten Augen helfen kann“, sagt Prieß.
Die Stärkung der Eigenwahrnehmung und eine Verhaltensschulung kann bei Kindern auch dann erfolgreich durchgeführt werden, wenn der Antrieb erst einmal eher von den Eltern ausgeht: „Die Kinder lernen durch mich die Übung kennen und haben so schon den ersten richtigen Input. Die Wiederholung automatisiert die angestrebten Fähigkeiten. Die Eltern setze ich je nach Alter erst als Helfer ein, schleiche sie aber so schnell ich kann aus. Außerdem versuche ich immer eine gute Mischung aus echter nötiger Arbeit und Spaß hinzubekommen,“ verrät Prieß.
In ihrer Beschäftigung als Funktionaloptometristin mit Funktionsstörungen gesunder Augen setzt sie auf eine ganzheitliche Sehprüfung mit ausgewählten Testungen in ruhiger Atmosphäre. Über 1,5 bis 2 Stunden wird das Sehsystem auf seine Leistungsfähigkeit geprüft. Je nach Ergebnis, je nach Art der Beeinträchtigung und der Sehprobleme, erfolgt dann ein Vorschlag zur Behebung, der eine Sehberatung, Hilfsmittel, eine Farblichtanwendung und/oder ein Visualtraining umfassen kann.
Letzteres findet in Trainingsstunden mit meist zweiwöchentlichem Abstand statt: In diesem Rahmen können dann gezielt zusammengestellte Übungen einstudiert werden, die man im Anschluss täglich daheim für jeweils 12 bis 15 Minuten durchführt, um im nächsten Training auf den gemachten Fortschritten weiter aufzubauen. Besonderes Interesse gilt dabei der Eigenwahrnehmung, der Verhaltensschulung sowie der Wahrnehmungsförderung.
Unter diesehpraktikerin.de ist ein Fragebogen zum Sehverhalten zu finden, der unter anderem auf das eigene Leseverhalten, auf Augen- oder Kieferbefindlichkeiten, auf Kopfschmerzen oder Schwindelphänomene, auf Freizeit- und Arbeitsbedingungen sowie auf weitere Umstände eingeht. Diese Abfrage dient der Vorbereitung der Analyse, die Rückmeldung erfolgt kostenlos und unverbindlich.
Gerade im Zusammenhang mit dem Themenfeld des Sehens am Bildschirm bietet Prieß Workshops, Team- und Familienschulungen oder Einzelberatungen an. Fragebögen decken den Bedarf auf: „So kann ich,“ erklärt Prieß, „für jede Gruppe die passenden Informationsbausteine zusammenstellen und damit immer die effektivste Schulung vorbereiten.“ Themen wie „Die Ursachen für die Sehprobleme am Bildschirm verstehen“, „Was sind geeignete Sehhilfen?“, „Das trockene Auge – was kann ich tun?“ oder „gut umsetzbare Erholungsmethoden für die Augen“ schaffen Verstehen und sind Grundlage für eigenverantwortlicheres Handeln. Unter sehenambildschirm.de ist für dieses spezielle Feld ein weiterer Internetauftritt zu finden.
Im Rahmen des Reha-Sehtrainings wird nach Erkrankungen des Sehorgans oder des Gehirns geklärt, inwieweit Rehabilitation möglich ist und wie Visualtraining hilfreich sein könnte, um wieder einen Zuwachs an Lebensqualität zu erreichen. Das optimale, individuelle Ziel wird dabei auf der Basis der Facharztberichte und unter Einsatz technischer Hilfsmittel festgelegt. Für Prieß ist es dabei selbstverständlich, dass auch Angehörige oder Freunde in das Training eingebunden werden können, etwa mit speziell angefertigten Brillen. Mit diesen kann Prieß „den Angehörigen erleben lassen, wie belastend die Seheinschränkung ist. Das schafft Verständnis und eine große Motivation zu helfen. Diese Starthilfe bei der Umsetzung der Trainings hilft Energie zu sparen, die der Betroffene dann in das Training stecken kann.“
● Christian Kaiser
Schule für Sehverhalten und visuelle Wahrnehmung, Regina Prieß
Richard-Lattorf-Straße 35, 30453 Hannover
www.diesehpraktikerin.de, www.sehenambildschirm.de, Tel.: 0151 40368079