Was für manche Utopie ist, hat sich Graphmasters-Gründer Sebastian Heise zur Aufgabe gemacht: Eine Welt ohne Staus mit fließendem Verkehr. Dabei setzen er und seine beiden Mitgründer zusammen mit ihrem inzwischen 52-köpfigen Team auf vernetzte Navigation. Die Basis dafür bietet die von ihnen entwickelte NUNAV-Technologie. Anders als bei den bekannten Navigationssystemen wird jedem Fahrzeug eine individuelle Route zugeordnet. Dabei verteilt NUNAV den Verkehr flächendeckend in die gesamte Straßeninfrastruktur. Durch die Kombination mit KI-basierten Verkehrsmodellen, Verkehrsprognosen und Echtzeitverkehrsinformationen, die mehrmals pro Sekunde abgeglichen werden, stehen die Nutzer*innen von NUNAV nicht mehr im Stau, verbrauchen weniger Kraftstoff und kommen pünktlicher ans Ziel. Was einfach klingt, ist in der Praxis bereits erprobt!
Sebastian rekapituliert, wie die Idee entstanden ist: „Vor gut zehn Jahren saßen mein Mitgründer und ich in einer Kneipe und haben aus dem Fenster geschaut. Auf der einen Straßenseite staute sich der Verkehr, die Straße auf der anderen Seite war leer. Wir haben uns gefragt, ob man das nicht besser machen kann. So ist die Idee nahezu auf dem Bierdeckel entstanden. Damit haben wir uns bei einem Wettbewerb von Microsoft beworben und uns 2012 gegen weltweite Konkurrenz durchgesetzt. Das war schon irre. Neben einer guten finanziellen Ausstattung gab es jede Menge Öffentlichkeit. Wir mussten dann ganz schnell gründen, um die Idee in die Tat umzusetzen. Die ersten drei Mitarbeiter*innen waren so überzeugt, dass sie ihre Jobs gekündigt und erst mal ohne Gehalt bei uns angefangen haben. Und heute sind wir an vier Standorten in Deutschland, Großbritannien, in der Schweiz und in Österreich zu Hause.“
Von der Technik profitieren können alle, die am Straßenverkehr teilnehmen. Das Beste: Privatpersonen steht die Navigations-App kostenlos zur Verfügung. Zu den zahlenden Kund*innen gehören neben dem Land Niedersachsen vor allem große Logistik-Unternehmen, Kurierdienste, auch Veranstalter*innen von Messen, Events oder Konzerten. Hier entstehen mit Zusatzfunktionen individuelle und digitale Park- und Leitsysteme. So war die Technik auch schon beim Maschseefest im Einsatz. Der findige Gründer hat Visionen: „Wir sprechen mit großen Automobilherstellern und träumen davon, dass unsere Technik irgendwann in jedem Fahrzeug verbaut wird. Wenn man überlegt, dass rund 300 Millionen Liter Kraftstoff jedes Jahr in Deutschland sinnlos in Staus verbrannt werden, dann haben wir die Motivation. Wir planen heute schon 24.000 Routen pro Minute und sparen so schon jährlich 7.716 Tonnen CO2 ein.“
Anderen Gründer*innen wünscht Sebastian „Mut und auch ein bisschen Fahrlässigkeit. Spiegelt eure Ideen mit anderen, probiert aus und habt keine Angst davor, dass die Idee geklaut werden könnte. Nehmt an allen möglichen Wettbewerben teil. Das macht fit. Wir profitieren jetzt seit vielen Jahren von den Leistungen von hannoverimpuls, sei es bei Förderberatungen, bei Messeauftritten oder auch als Türöffner. Und wir haben im TECHNOLOGIE ZENTRUM (TZ) in Marienwerder einen tollen Vermieter, der uns immer hilft, wenn wir mehr Platz brauchen. Das TZ von hannoverimpuls bietet mit 78 Büros, elf Werkstätten und acht Laboren innovativen, technologieorientierten Unternehmen und Startups im Wissenschaftspark die Möglichkeit einer optimalen Geschäftsentwicklung.“
Katrin Gehrke, Leiterin des TECHNOLOGIE ZENTRUMS über die Gründer von Graphmasters: „Sebastian Heise und sein Team haben so ziemlich alles mitgemacht, was hannoverimpuls zu bieten hat. Sie waren bei ,Plug & Work’ dabei, haben 2013 den Gründungspreis beim Startup-Impuls Wettbewerb gewonnen, haben ,Gründen heute’ mitgemacht, waren auf Messen vertreten, haben an Förderprogramm teilgenommen und vor allem auch unser Netzwerk für sich genutzt. Die Entwicklung spricht für sich. Und wir freuen uns, dass wir mit Graphmasters ein Unternehmen bei uns haben, das ständig weiterwächst.“
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