Die Gründer*innen der Alethia Group GmbH haben eine Technologie entwickelt, mit der sich die schützenden Eigenschaften von Glas auf witterungsanfällige Bau- und Werkstoffe übertragen lassen. „Wir sprühen Glas auf organische Oberflächen“, lautet der Slogan. Was einfach klingt ist echte Arbeit, die von acht Ingenieuren und einer Ingenieurin geleistet wird. Die innovative Glasschicht von Alethia schützt andere Materialien vor UV-Strahlungen, Hitze, Schmutz, Kratzern und Nässe, ist gesundheitlich unbedenklich und verleiht etwa normalem Holz die robusten Eigenschaften von Tropenholz.
Die Alethia Group mit Sitz in Greifswald ist erst im vergangenen Sommer mit ihrem Entwicklungszentrum in die Region Hannover gezogen. Hier arbeitet das Team um Geschäftsführer Marco Ziegler und Matthias Milek jetzt weiter an der nächsten Stufe. Ende 2021 sollen die ersten Maschinen einsatzbereit sein. Gebraucht wird die neue Technologie vor allem in der Industrie. Und die Idee ist so gut, dass sie bereits einige Auszeichnungen erhalten hat, auch bei hannoverimpuls: Hier hat das Unternehmen den Plug & Work Award gewonnen und gehörte beim diesjährigen Startup Impuls Gründungswettbewerb zu den Nominierten.
Marco Ziegler und Matthias Milek stellen ihr Verfahren mit folgenden Worten vor: „Wir haben ein Sprühsystem entwickelt, mit dem man Glas in einer 0,005 Millimeter dünnen Schicht auf alles Mögliche aufbringen kann. Durch unser Verfahren wird fast jede Oberfläche versiegelt. Ob Holz, Beton oder Sandstein – unsere komplett ökologische Beschichtung sorgt dafür, dass Produkte oder Bauteile haltbarer werden. Ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit.“ Auf der Suche nach einer nachhaltigen und ökologischen Alternative zu bestehenden Produktlösungen für dauerhafte Beschichtungen sind sie auf ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt der Universität Greifswald gestoßen – hier entstand die Alethia, um die Idee in die Umsetzung zu bringen.
Das Team hat zum Teil bereits 20 Jahre Erfahrung in der Automobilindustrie gesammelt oder kommt selbst aus dem Beratungsumfeld. Jetzt steht es mit seinem Unternehmen auf der anderen Seite. Hier haben sie es mit Profis zu tun, die sehr genau wissen, was sie wollen. Aktuell verhandeln die Gründer mit der Automobilindustrie, wo die Technik beispielsweise eingesetzt werden könnte, um den Innenraum von Fahrzeugen zu versiegeln. Darüber hinaus gibt es unendlich viele Einsatzmöglichkeiten. In ihrem Entwicklungszentrum in Garbsen sind die Alethiaten ständig dabei, neue Anwendungen auszuprobieren, arbeiten mit unterschiedlichen Instituten zusammen, um die Schicht weiter zu optimieren. Es sind Anwendungen im Bereich ökologische Verpackung, Sensoren, Batterietechnologie und Wasserstofftransport in Arbeit.
In Zusammenarbeit mit Kund*innen werden anhand der Anforderungen die jeweilige Applikation entwickelt und dann aktuell in Garbsen gefertigt. Es ist bereits geplant, einen neuen Fertigungsstandort aufzubauen. Aber die Technologie wird in den nächsten Jahren auch dahingehend weiterentwickelt, dass sie demnächst als Sprühsystem direkt beim Kunden in der Produktion einsetzbar ist – über ein Lizenzmodell, steuerbar übers Internet.
Anderen Gründer*innen geben Matthias und Marco mit: „Wir sind im Sommer 2020 nach Hannover gezogen, hannoverimpuls unterstützt uns durch Plug & Work mit Mietzahlungen und öffnet uns sein Netzwerk. Hier helfen vor allem Kontakte zu Hochschulen und Industriepartnern, um unsere Technologie bekannt zu machen. Netzwerken ist das A und O in allen Bereichen. Sonst zahlt man ganz, ganz viel Lehrgeld. Sprecht mit potenziellen Kund*innen und Anwender*innen, Wirtschaftsvertreter*innen und auch Student*innen. Sie geben Euch manchmal ganz nebenbei wertvolle Impulse!“ Fotos: Alethia Group
alethia-group GmbH
Entwicklungszentrum
Molkereistraße 66
30826 Garbsen
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