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Alethia Group – Schutz von Oberflächen durch Sprüh-Glas

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Alethia Group – Schutz von Oberflächen durch Sprüh-Glas


Foto: AlethiaDie Gründer*innen der Alethia Group GmbH haben eine Technologie entwickelt, mit der sich die schützenden Eigenschaften von Glas auf witterungsanfällige Bau- und Werkstoffe übertragen lassen. „Wir sprühen Glas auf organische Oberflächen“, lautet der Slogan. Was einfach klingt ist echte Arbeit, die von acht Ingenieuren und einer Ingenieurin geleistet wird. Die innovative Glasschicht von Alethia schützt andere Materialien vor UV-Strahlungen, Hitze, Schmutz, Kratzern und Nässe, ist gesundheitlich unbedenklich und verleiht etwa normalem Holz die robusten Eigenschaften von Tropenholz.

Die Alethia Group mit Sitz in Greifswald ist erst im vergangenen Sommer mit ihrem Entwicklungszentrum in die Region Hannover gezogen. Hier arbeitet das Team um Geschäftsführer Marco Ziegler und Matthias Milek jetzt weiter an der nächsten Stufe. Ende 2021 sollen die ersten Maschinen einsatzbereit sein. Gebraucht wird die neue Technologie vor allem in der Industrie. Und die Idee ist so gut, dass sie bereits einige Auszeichnungen erhalten hat, auch bei hannoverimpuls: Hier hat das Unternehmen den Plug & Work Award gewonnen und gehörte beim diesjährigen Startup Impuls Gründungswettbewerb zu den Nominierten.
Marco Ziegler und Matthias Milek stellen ihr Verfahren mit folgenden Worten vor: „Wir haben ein Sprühsystem entwickelt, mit dem man Glas in einer 0,005 Millimeter dünnen Schicht auf alles Mögliche aufbringen kann. Durch unser Verfahren wird fast jede Oberfläche versiegelt. Ob Holz, Beton oder Sandstein – unsere komplett ökologische Beschichtung sorgt dafür, dass Produkte oder Bauteile haltbarer werden. Ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit.“ Auf der Suche nach einer nachhaltigen und ökologischen Alternative zu bestehenden Produktlösungen für dauerhafte Beschichtungen sind sie auf ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt der Universität Greifswald gestoßen – hier entstand die Alethia, um die Idee in die Umsetzung zu bringen.
Das Team hat zum Teil bereits 20 Jahre Erfahrung in der Automobilindustrie gesammelt oder kommt selbst aus dem Beratungsumfeld. Jetzt steht es mit seinem Unternehmen auf der anderen Seite. Hier haben sie es mit Profis zu tun, die sehr genau wissen, was sie wollen. Aktuell verhandeln die Gründer mit der Automobilindustrie, wo die Technik beispielsweise eingesetzt werden könnte, um den Innenraum von Fahrzeugen zu versiegeln. Darüber hinaus gibt es unendlich viele Einsatzmöglichkeiten. In ihrem Entwicklungszentrum in Garbsen sind die Alethiaten ständig dabei, neue Anwendungen auszuprobieren, arbeiten mit unterschiedlichen Instituten zusammen, um die Schicht weiter zu optimieren. Es sind Anwendungen im Bereich ökologische Verpackung, Sensoren, Batterietechnologie und Wasserstofftransport in Arbeit.
In Zusammenarbeit mit Kund*innen werden anhand der Anforderungen die jeweilige Applikation entwickelt und dann aktuell in Garbsen gefertigt. Es ist bereits geplant, einen neuen Fertigungsstandort aufzubauen. Aber die Technologie wird in den nächsten Jahren auch dahingehend weiterentwickelt, dass sie demnächst als Sprühsystem direkt beim Kunden in der Produktion einsetzbar ist – über ein Lizenzmodell, steuerbar übers Internet.

Anderen Gründer*innen geben Matthias und Marco mit: „Wir sind im Sommer 2020 nach Hannover gezogen, hannoverimpuls unterstützt uns durch Plug & Work mit Mietzahlungen und öffnet uns sein Netzwerk. Hier helfen vor allem Kontakte zu Hochschulen und Industriepartnern, um unsere Technologie bekannt zu machen. Netzwerken ist das A und O in allen Bereichen. Sonst zahlt man ganz, ganz viel Lehrgeld. Sprecht mit potenziellen Kund*innen und Anwender*innen, Wirtschaftsvertreter*innen und auch Student*innen. Sie geben Euch manchmal ganz nebenbei wertvolle Impulse!“     Fotos: Alethia GroupFoto: Alethia

alethia-group GmbH
Entwicklungszentrum
Molkereistraße 66
30826 Garbsen
05131 50 18 0 50
www.alethia.group
info@alethia.group

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Aquabest Wasserbetten

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Aquabest Wasserbetten


Foto: aquabestEin Drittel des Tages und somit auch ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Schlaf. Kein Möbelstück wird demnach intensiver genutzt als das Bett. Immer mehr Menschen entdecken deshalb die Wichtigkeit einer guten Schlafqualität und ihre positiven Auswirkungen auf das gesamte Wohlbefinden. Hier kommt Christian Lipowski mit seinem Team ins Spiel. Seit vielen Jahren arbeitet er in der Wasserbetten-Branche und ist selbst ein überzeugter Wasserbett-Schläfer.

Durch langjährige Erfahrung und eine Fortbildung zum Schlaf- und Liegediagnostiker ist er zu der Einsicht gelangt: Mit einem individuell angepassten Wasserbett tut man seinem Schlaf und damit Körper und Geist nur Gutes. Wer einmal darin geschlafen habe, so sagt er, möchte nie wieder wechseln – denn ein Wasserbett sei nicht nur viel gesünder als ein herkömmliches Bett, es sei einfach wesentlich behaglicher und angenehmer. Seit 15 Jahren führt der Wasserbetten-Spezialist das einzige Wasserbetten-Studio in Hannover City. Jahrelang war das spezielle Fachgeschäft unter dem Namen „Waterbed Discount“ bekannt, inzwischen hat es sich – rundum renoviert und mit frischem Look – weit über die Region hinaus unter dem neuen Label „Aquabest Wasserbetten“ einen sehr guten Ruf erarbeitet.
Die Geschichte des Wasserbetts geht bis in die Zeit der Wüstenvölker zurück. Die Nomaden banden mit Wasser gefüllte Schläuche aus Ziegenhaut auf die Rücken ihrer Kamele, die als Trinkvorrat dienten. Am Tag heizte sich der Wasserbalg auf und diente nachts dann als wärmende und gemütliche Schlafunterlage. Ende des 19. Jahrhunderts begannen Ärzte, mit Kautschukplanen überzogene Wasserbecken einzusetzen, um Patienten, die sich schwere Verbrennungen zugezogen hatten, schmerzlindernd zu betten. Erst in den 1960er-Jahren zog das Wasserbett dann auch in den normalen Haushalt ein. In Deutschland gewinnen die flüssig gefüllten Matratzen immer mehr begeisterte Anhänger. 2,7 Millionen Menschen schlafen hierzulande schon in einem Wasserbett.
Für Christian Lipowski und sein Team ist das mehr als verständlich, und es könnten ruhig noch ein paar mehr werden. Für das Aquabest-Team steht das Wohlbefinden der Schläfer an erster Stelle – und sie tun alles dafür, um Interessierte von den Vorzügen des Wasserbettes zu überzeugen.  Am besten, man testet einfach einmal unverbindlich das Schwebegefühl eines Wasserbettes im Store und überprüft die einhellige Meinung „es sei ein bisschen wie der Himmel auf Erden“. Wer den ersten Eindruck als positiv erlebt, der kann sich darauf freuen, sein persönliches Traum-Wasserbett zu konfigurieren. Eine Auswahl aus verschiedenen Kollektionen, unter anderem aus den bei Insidern bekannten Marken Akva und Dreamtec, die alle möglichen Varianten bieten, steht im Store zum Probeliegen bereit. Das Team zeigt auf, worauf es bei der Wahl des richtigen Wasserbettes ankommt. Was viele nicht wissen: In fast jedes Bettgestell kann man ein Wasser-Schlafsystem integrieren. So gibt es weder in der Optik noch beim Komfort Grenzen für einen Bettentraum, der letztendlich perfekt auf die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der jeweiligen Schlafzimmerbewohner zugeschnitten ist. Die umfangreiche persönliche Fachberatung führt von zertifizierter Schlaf- und Liegediagnostik über die Montage und die regelmäßige Wartung des Bettes zu Hause bis hin zum Not-Reparaturdienst. Als Full-Service-Partner hilft das Aquabest-Team auch beim Umzug mit dem Wasserbett, verleiht Spezialpumpen und Zubehör, versendet Pflegemittel (auch im Abo-Service) und liefert darüber hinaus Sonderanfertigungen, Spezialkissen (AntiSchnarch, AntiTinnitus, Papillon, etc.) und Spezial-Bettdecken. Hervorzuheben sind die 100 Tage Probezeit, in der der Wasserkern gegen einen anderen Wasserkern mit einer anderen Beruhigung ausgetauscht werden kann, und mit dem Rückgaberecht haben neugewonnene Wasserbettentester die volle Sicherheit!
Wenn verordnungsgemäß noch keine persönliche Terminberatung in den Aquabest-Räumen an der Berliner Allee erlaubt sein sollte, werden Services wie Beratung beim Kunden daheim, per Telefon, Zoom, Skype oder Facetime, Wartungen, Wasserbettumzug und -Reparatur sowie die Terminabholung per Click & Collect und der Pumpenverleih selbstverständlich dennoch angeboten.        ● AW                                                                                                                                                                                           Foto: aquabest

Berliner Allee 47, 30175 Hannover
Tel. (0511) 8074727
www.aquabest-wasserbetten.de
Öffnungszeiten:
Mo, Di, Do, Fr : 10 – 18 Uhr
Mi 13 – 18 Uhr
Sa 10 – 16 Uhr

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Tonträger im Mai

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Tonträger im Mai


Knut Richter Trio: In A Mellow Tone
Der hannoversche Jazzgitarrist und Sänger Knut Richter, in mehreren Formationen nicht nur in der Region unterwegs und bestens bekannt als Meister des Swings, hat die auftrittsarme Zeit genutzt: Mit Joe Dinkelbach am Akkordeon und Peter Schwebs am Kontrabass versammelt er 12 sommerlich leichte Jazz-Klassiker. Ein perfekter Soundtrack für einen lauen, beschwingt-verträumten Abend.

 

 

 

 

 

Trixi Linden: Kosmos Und Kometen
Ihre Songs hat die Band schon pandemiegerecht produziert, bevor sie wusste, dass es mal eine geben würde. Anstelle von Herumfeilerei im Proberaum werden Soundschnipsel verschickt und spontane Reaktionen eingefangen, die dann ihren Weg in den Song finden – oder eben nicht. Das Ergebnis? Zehn knackig-tanzbare Synthpopsongs und die Message von Sängerin Sandra: „Ich komm gut klar, Tatütata“.

 

 

 

 

 

Les Enfants Sauvages: LES
Experimentelle Popmusik mit melancholisch hingehauchtem, leicht angejazztem Gesang und (zu) seltenen krachenden Ausbrüchen: Das Trio aus der Schweizer Sängerin und Pianistin Lena Schmidt, dem Rostocker Gitarristen Marten Pankow und dem Berliner Schlagzeuger Axel Meier bedient auf „LES“ eher die Fans leiserer Töne. Die Lauteren sind hier definitiv das Salz in der Suppe.

 

 

 

 

 

 

Elephants On Tape: Every Structure’s Dislocated
Elektronischen, detailverliebten Dreampop mit viel Herz für Soundfrickeleien und schöne Gitarren plus einen Schuss Melancholie liefert die Band aus Leipzig auf ihrem zweiten Album. Das ist nichts für Hektiker, und man muss sich einlassen auf die auch schon mal etwas ausufernden Songstrukturen. Nicht nur schön, sondern durchaus catchy, die Single „01100010“.

 

 

 

 

 

 

Årabrot: Norwegian Gothic
Kjetil „Tall Man“ Nernes und Karin „Dark Diva“ Park leben mit ihren Kindern auf dem schwedischen Land in einer alten Kirche und machen zusammen als Årabrot wuchtig treibende, düstere Wave-Musik. Auf ihrem 9. Album arbeiten sie mit Lars Horntveth (Jaga Jazzist), dem Cellisten Jo Quail, Tomas Järmyr (Motorpsycho), Anders Møller (Turbonegro) und Massimo Pupillo (Zu) zusammen.

 

 

 

 

 

 

International Music: Ententraum
Grandios albern mit Betonung auf grandios ist der Nachfolger des gefeierten Debüts „Die besten Jahre“ der sprachverliebten Essener Band mit Faible für melancholische Lagerfeuerchöre. Ein verspieltes, psychedelisches und humorvolles Konzeptalbum mit vielen Konzepten. Man kann eine gute Stunde seiner Zeit wesentlich schlechter verbringen als mit diesen siebzehn Songs.

 

 

 

 

 

 

Danger Dan: Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt
Daniel Pongratz aka Danger Dan, bekannt nicht nur von der Antilopen Gang, als Rapper zu bezeichnen, beleuchtet genau eine Facette dieses Künstlers, eine von so vielen, dass man fragen möchte: „Was hat der eigentlich noch nicht gemacht?“ Vielleicht ein Singer-Songwriter-Album? Hier ist es. In elf Klavier-begleiteten Liedern über Liebe, Antifaschismus, persönliche Erlebnisse und das Ankommen und wieder Weglaufen seziert er den Zeitgeist. Die schönsten Momente sind unterlegt von gen Himmel schwebenden Streichern, komponiert und arrangiert von der Berliner Musikerin Mine. Wer bei „Beginne jeden Tag mit einem Lächeln“ fürchtet, dass hier die Kitschgrenze überschritten sein könnte, wird große Freude an der virtuos und maliziös darüber gebrüllten Zweitstimme haben. Ein wunderbares Album zum dran Hängenbleiben und Gespanntsein, was als Nächstes kommt.

 

 

 

 

Fury In The Slaughterhouse: Now
Ein bisschen haben sie geklaut bei Bands wie Biffy Clyro, dafür kommt man 2021, vier Jahre nach dem 30-jährigen Bandjubiläum mit einem frischen, modernen Sound daher und jongliert vielleicht mit den Phrasen anderer, das aber sehr gekonnt. Und wie glaubwürdig wäre es, mit einer Band die zuletzt 13 Jahre mehr oder weniger auf Eis lag, musikalisch das Rad neu erfinden zu wollen? Da ist es allemal sympathischer, sich unter der Regie von Die-Toten-Hosen-Produzent Vincent Sorg ein bisschen frech hier und da zu bedienen, als alte Songs oder gebrauchte Strukturen aus der Schublade zu holen. Das Risiko, hier Fans der ersten Stunde zu verprellen ist überschaubar, macht doch schon allein der hohe Wiedererkennungswert der Stimme von Sänger Kai Wingenfelder „Now“ vom ersten bis zum letzten Song zu einem echten Fury-Album.
 ● Annika Bachem

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Might – Post-Noir, Sphere, Black, Doom, Metal

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Might – Post-Noir, Sphere, Black, Doom, Metal


Ana Muhi und Sven Missullis sind schon seit fast zehn Jahren ein Ehepaar – seit Januar 2020 sind die beiden auch eine Band. Unmittelbar zuvor hatte man sich in aller Freundschaft von Drummer Tim Mohr getrennt und nach sieben Jahren die gemeinsame Band „Deamon’s Child“ zu Grabe getragen. „Wir haben im letzten halben Jahr immer öfter gemerkt, dass wir unterschiedliche Vorstellungen haben darüber, wo es hingehen soll. Wir wollten die Band aber auch nicht verbiegen“, so Sven.

Sven, genannt Missu, ist in Barsinghausen aufgewachsen, Ana in der Lüneburger Heide. Zum Studieren kam sie nach Hannover, nachdem sie schon kurz nach dem Abi ein Kind bekommen hatte. Mit Baby wollte sie nicht so weit weg und freute sich über einen Studienplatz in Hannover. In Hannover hat sie dann Jura studiert und lange beim Flüchtlingsrat gearbeitet. „Wenn wir von heute auf morgen von der Musik leben könnten, wäre es albern zu sagen, das nehme ich nicht an“, sagt sie auf die Frage, ob das auch mal ihr Plan gewesen sei, „aber ehrlich gesagt genieße ich es total, dass wir so sehr frei arbeiten können. Unsere Musik ist ja nicht jedermanns Sache! Ich freue mich über jeden, der das mag, aber wir müssen keine Zugeständnisse machen, um damit groß Geld zu machen, denn unser Lebensunterhalt wird ja anderweitig sichergestellt.“
Kennengelernt haben die beiden sich in Hannover und waren auch schon ein paar Jahre zusammen, bevor sie anfingen, gemeinsam Musik zu machen, erzählt Ana. „Als es mit Deamon’s Child losging, waren wir schon ein Ehepaar. Tim wurde mal gefragt, wie das so ist, mit einem Paar als Trio zusammenzuarbeiten und er meinte ,Wenn die beiden Autos wären, wäre ich so etwas wie eine Knautschzone.‘ Das war aber total liebevoll gemeint. Ich glaube, dass man als Paar auch bei musikalischen Konflikten einfach auf sehr kurzem Wege klarstellt, was Sache ist.“
Kurze Wege und eine reduzierte Besetzung entpuppten sich im März 2020 als echter Vorteil, als Ana und Sven begannen, einen Tag nach dem ersten Lockdown im eigenen Studio ihre Ideen umzusetzen. Schon im Juli erschien ihr Debütalbum „Might“ bei Exile On Mainstream Records. Wer hier mal reinhört, findet brachial düstere Soundgebilde, in denen es richtig kracht, die aber immer wieder Raum lassen für leisere, subtile Zwischentöne. Das Schlagzeug, eingespielt von Sven, ist zumindest bei einigen Tracks ein wildes Geprügel und klingt nicht so, als könne man sich auf der Bühne hier mit einem Drumcomputer behelfen. „Das war technisch etwas kniffelig, aber bei uns ist das Schlagzeug live als Videoprojektion dabei“, erklärt Sven. „Wir spielen ohne Click und bedienen das Schlagzeug als Einspielung per Fußschalter. Ganz einfach war das nicht, wir mussten das echt üben, aber es funktioniert.“
„Ich habe jetzt nicht nur einen Ehemann an der Backe, sondern zusätzlich eine virtuelle Version“, lacht Ana. „Wir proben grundsätzlich mit Beamer, und tatsächlich ist das ein interaktives Konstrukt. Das Schlagzeug erscheint wie ein Schattenriss hinter einer Leinwand, zu der ich mich oft drehe, um zu sehen, was er gerade tut, damit ich darauf reagieren kann.“ Auf diese Weise ist ein Schlagzeuger in Action zu sehen, auch wenn er nicht wirklich auf der Bühne steht. „Ich habe mich anfangs schon gefragt, ob dann live nicht ein bisschen das Flattern an der Hose fehlt“, räumt Ana ein, „aber tatsächlich genieße ich es als Sängerin, dass wir jetzt auf der Bühne einen super Sound haben.“ Live konnten sie das Ganze leider erst ein einziges Mal ausprobieren, bei ihrem Debütkonzert im letzten Oktober im Rostocker Bunker.
Ein paar Lorbeeren haben die beiden sich auch schon verdient: Radio Fritz lud sie zum Interview nach Berlin ein, und das Deaf Forever Magazin kürte Might im Jahresrückblick zum Newcomer des Jahres 2020.
Warum gibt eine Band aus Hannover ihr erstes Konzert in Rostock und das erste Interview in Berlin? „Die waren einfach die ersten, die gefragt haben“, lacht Sven.
Seither geht es Might wie allen anderen Bands – geplante Gigs wurden abgesagt, und mit weiteren Planungen halten sie sich erst einmal zurück. In diesem Jahr sollten sie im April auf dem niederländischen Roadburn Festival ihr internationales Live-Debüt geben. Das Festival fand in digitaler Form statt, für die die Band ein im Proberaum aufgenommenes Live-Video eingereicht hat, das unter dem unten stehenden Link gestreamt werden kann.

     ● Annika Bachem

Mehr Infos unter www.might.earth und https://roadburn.com/band/might. Am 18.09. sind sie im Béi Chéz Heinz Support für COR.

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Neu in der Stadt im Mai

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Neu in der Stadt im Mai


Café Goldstück
Mitten im Lockdown ein Café eröffnen? Klingt nach einer etwas gewagten Idee, doch nicht für Tobias Volland. „Ich mache lieber etwas Verrücktes als gar nichts“, erläutert der Eventspezialist und Gelegenheits-DJ seinen Entschluss, die Räume des ehemaligen Café Glücksmomente in der Altstadt zu übernehmen. Das Soft Opening des bereits vollständig renovierten und eingerichteten Café Goldstück fand bereits Ende März statt, eine richtige Eröffnung hat es aber bisher leider noch nicht geben können. Doch sobald der Regelbetrieb wieder möglich ist, können Besucher*innen auf 35 Innen- und rund 50 Außenplätzen auf der luftigen Terrasse eine köstliche Vielfalt aus regionalen Produkten genießen: Kaffees von der Hannoverschen Kaffeemanufaktur, Milch vom Hemmehof, Brötchen von der Bäckerei Werner aus der List, Völkel-Säfte, Eier vom Eierhof in Isernhagen – und nicht zu vergessen das gute alte Herri aus Herrenhausen! In erster Linie ist das Café Goldstück aber ein Frühstücks-Café, und deshalb stehen täglich von neun bis 15 Uhr diverse Frühstücksangebote auf der Karte. Das Besondere: Die Gerichte sind nach den verschiedenen Stadtteilen benannt. „Das Lister Frühstück zum Beispiel ist mit Lachs und Prosecco“, erklärt Volland. Mit solchen liebevollen Details und witzigen Einfällen wie auch einer einladend freundlichen Einrichtung möchte er einen Ort zum Wohlfühlen bieten: „Mein Café soll den Menschen in dieser schweren Zeit dazu dienen, wieder ihre Batterien aufzuladen und Glücksmomente ermöglichen.“ Zurzeit hat das Café Goldstück ein kleines To-go-Angebot im Programm, bestehend aus frischen Crêpes, belegten Brötchen, Paninis, Kuchen und Muffins. Auf der Website kann man aber bereits Tische für den Genuss vor Ort nach dem Lockdown buchen. Knochenhauerstraße 16, 30159 Hannover. Öffnungszeiten (vorläufig): Mo–Fr 9–15 Uhr, Sa u. So 11.30–16 Uhr. E-Mail: info@goldstück-cafe.de. Aktuelle Infos gibt es unter www.goldstueck-cafe.de.

 

GlampingLaden
Die BrauseBude mit ihrem wechselnden Angebot an immer neuen Limonaden und Schorlen ist in Döhren längst zu einer festen Adresse für Liebhaber*innen erfrischender Getränke geworden. Nun haben sich die beiden Schwestern Sonja und Mirjana Schütze etwas Neues ausgedacht: Sie wollen ihr Hobby, das Camping, in ihr Geschäft integrieren. Da ihre Ladenfläche nicht allzu groß ist und das Getränkeangebot viel Platz einnimmt, haben sich die beiden dazu entschlossen, sich nur auf ganz besonders gutaussehende Artikel zu konzentrieren. „Bei uns findet man alles, was dem normalen Campen etwas Glamour verleiht und somit daraus Glamping wird!“, erklärt Mirjana. So umfasst das Sortiment lauter schöne Dinge wie handgenähte Wimpelketten und Kissen, aber auch Fototapeten, die den Kombi, Van oder das Wohnmobil zu einer richtigen Abenteuerkiste machen. Außerdem gibt es Emailletassen mit witzigen Motiven, nachhaltige Seifen und Waschzubehör für die Körperpflege unterwegs sowie eine kleine Auswahl an Mini-Werkzeugtools, Kits für’s Feuermachen ohne Feuerzeug und praktische Tragetaschen. „Der alte Mief der Flauschvorhänge wird ersetzt durch schöne Lichterketten, neue Kissen und nachhaltiges Zubehör für das Leben in und mit der Natur“, erklärt Sonja. „Viele sitzen ja derzeit zu Hause, bauen ihren Bulli aus und planen den nächsten Urlaub.“ Im GlampingLaden finden sie alles, was das eigene Reisevehikel in ein waschechtes Glampingmobil verwandelt – und die Vorfreude auf den Jahresurlaub noch mehr steigert! Landwehrstraße 53, 30519 Hannover-Döhren. Öffnungszeiten: Di–Fr 9–15 Uhr, Sa 10–15 Uhr. Tel. 0174 2113642, E-Mail: hallo@glampingladen.de Mehr Infos gibt es unter www.glampingladen.de und www.facebook.com/glampingladen.

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Ein offener Brief an Angela Merkel (wg. Armin)

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Ein offener Brief an Angela Merkel (wg. Armin)


Liebe Angela, jetzt bist du noch einmal gefordert. Du hast dich rausgehalten und der Armin hat die ganze Geschichte schlussendlich erfolgreich allein ausgesessen. Hat den blöden, selbstherrlichen Franken zurück in die Provinz geschickt. Einfach, indem er sich keinen Zentimeter bewegt hat. Indem er Steherqualitäten bewiesen hat. Indem er die Kritik hat abperlen lassen. Das hat er gut gemacht. Bewährungsprobe bestanden. Du hast es mit voller Absicht einfach laufen lassen, wir wissen das. Es war ein letzter Test. Aber ja, der Armin kann Kanzler. Nun steht es fest.
Doch jetzt, nach der erfolgreich bestandenen Prüfung, muss es darum gehen, deinen Nachfolger möglichst zeitnah einzuweihen in die tieferen Geheimnisse der Macht. Das wird natürlich nicht einfach werden, der Armin scheint uns ein bisschen weich zu sein, ihm fehlt diese gewisse kalte Skrupellosigkeit, aber du wirst das Kind schon schaukeln. Es ist ja auch alles gar nicht so schwer. Zuerst kommt die Liste. Reiner Haseloff, Tobias Hans, all die anderen aus dem Söder-Fanclub, dazu dieser unsympathische Emporkömmling Tilman Kuban aus der Jungen Union und wer sonst noch gegen den Armin war und erkennbare Ambitionen in der Politik hat. Diese Karrieren sind nun natürlich alle vorbei.
Klar, das wissen diese Herrschaften noch nicht. Aber es wird nicht sehr lange dauern, dann werden sie deinen kalten Atem im Nacken spüren, so wie weiland Friedrich Merz, Roland Koch, Wolfgang Schäuble oder Norbert Röttgen. Beziehungsweise werden sie Armins kalten Atem spüren. Wobei, sie werden natürlich gar nichts spüren, wenn der Armin seine Lektion richtig lernt. Dann geht es ohne erkennbaren Grund plötzlich einfach nicht mehr voran mit der Karriere, dann wenden sich plötzlich enge und engste Vertraute ab. Dann verstummen Gespräche, wenn der mit dem Merkel-Bann und demnächst Laschett-Bann Belegte den Raum betritt. Dann bleiben die Einladungen in die Talkshows plötzlich aus und niemand will mehr einen Vortrag hören, nicht mal geschenkt. Und dann ist plötzlich jemand anders Chef der Jungen Union und Tilman Kuban ist nur noch irgendein Name, eine schnell verblassende Erinnerung.
„Never mess with Angela!“, so raunte man es sich in Unionskreisen viele Jahre zu, „Never mess with Armin!“ wird es demnächst heißen, wenn du, Angela, den (noch) lieben Armin eingeweiht hast. Er wird die Regeln büffeln müssen in den nächsten Wochen und Monaten. Wie funktioniert das mit der Macht? Was sage ich wann nicht, und welche Lautstärke hat mein Schweigen? Wen rufe ich vertraulich an, wenn ich möchte, dass etwas möglichst schnell die Runde macht? Wer läuft sich in der zweiten Reihe vielversprechend warm und könnte in ein paar Jahren gefährlich werden und welcher Posten ist geeignet, denjenigen zu überfordern, damit entsprechend vorzuführen und ins Abseits zu stellen, möglichst lange oder endgültig? Wie beschädigt man lobend Karrieren? Wie lässt man andere die eigenen Kämpfe verlieren, um sich selbst weiter als Gewinner präsentieren zu können? Du, liebe Angela, wirst Armin in den kommenden Wochen die Antworten auf all diese Fragen lehren. Und wenn er sich nicht zu dämlich anstellt, wenn er vielleicht sogar ein sehr guter Schüler ist, dann wirst du ihn zur Belohnung und zum krönenden Abschluss seiner Ausbildung möglicherweise noch in das Allerheiligste vorlassen, in das Zimmer mit deiner Puppensammlung. Dort liegen sie alle, die selbstgehäkelten Miniaturausgaben von Merz, Koch und Co. mit den spitzen Nadeln, die in den unangenehmsten Stellen stecken. Und wer weiß, vielleicht häkelt der Armin dann unter deiner fachkundigen Anleitung nur so zum Privatvergnügen lächelnd einen kleinen Söder …

    ● GAH

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