Tag Archive | "2020-08"

Neu in der Stadt im August

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Neu in der Stadt im August


Loftstyle Hotel HannoverFoto:-ðÿTomisla

Rund zwei Jahre lang ist das alte Postgebäude am Mittellandkanal umgebaut und renoviert worden, nun hat dort das Loftstyle Hotel Hannover seinen Sitz. Ende letzten Jahres eröffnet ist es der erste Standort außerhalb der Region Stuttgart und insgesamt vierte überhaupt der jungen Hotelkette, deren Hauptsitz in Neu-Anspach bei Bad Homburg liegt. Dank der guten Anbindung an den Flughafen und das Messegelände eignet sich das Hotel in der List ideal für Geschäftsreisende, aber auch luxusliebende Privatgäste. Da in einige der 351 Zimmer eine Kitchenette integriert wurde, sind zudem Langzeitaufenthalte möglich. Die Zimmer sind thematisch verschieden gestaltet, die Konzepte reichen von klassisch-modern bis mystisch-verspielt und widmen sich beispielsweise der Stil- und Bilderwelt des Barock, Schottlands, der Schweiz oder Hannovers. Neben Einzel-, Doppel-, Twin- und barrierefreien Zimmern gibt es auch eine 67 Quadratmeter große Suite. Das Frühstück wird in der weitläufigen Multifunktions-Lobby serviert, in der auch eine Pancake-Maschine zur sofortigen Zubereitung bereitsteht. Für den Bar- und Restaurantbetrieb hat man sich mit dem Gastronomen Hassen Bouzidi einen externen Partner und Pächter aus der Region ins Haus geholt, der im Parterre das vom Hotel unabhängig arbeitende HAVN Restaurant & Bar betreibt. Neben 18 Tagungsräumen für bis zu 500 Personen, einem Business-Center und einem Fitness-Bereich gehören auch ein Restaurant mit Terrasse sowie eine Bar mit Dach-Terrasse zu den Einrichtungen. Schließlich können E-Bikes und E-Roller ausgeliehen werden, ausreichend Parkplätze stehen direkt vor dem Haus zur Verfügung.  Gradestraße 22, 30163 Hannover, Tel. (0511) 200 29 60, www.loftstyle-hotels.de/hotels/hannover

Foto: ðÿTomisla

 

Hallo Cavallo

Corona macht erfinderisch: Da der Veranstaltungsort cavallo königliche reithalle momentan keine Tagungen und Kongresse ausrichten kann, hat sich dessen Geschäftsführer Andreas Stein kurzerhand ein neues Konzept überlegt, das durch die Krise hilft: Aus dem cavallo wird vorübergehend ein Biergarten. Auf dem Forum, der Terrasse hinter der Reithalle, stehen die Biergarnituren des „Hallo cavallo“, angrenzend an den Vahrenwalder Park. Die Getränkekarte führt neben Bier frisch vom Fass, Softdrinks, Kaffee, eine Reihe Cocktails und ausgefallener Ginsorten. Verantwortlich für die Bewirtung ist ein Partner des cavallo, die Barprofis. Die MitarbeiterInnen des hannoverschen Gastronomiebetriebs bedienen und stehen hinter der Bar, Platz ist für etwa 150 Gäste. Das Hygienekonzept sieht die bewährten Maßnahmen vor: Aufnahme der persönlichen Daten der Gäste, Abstand, Maskenpflicht ab Eintritt ins Gebäude sowie regelmäßige Desinfektion. Andreas Stein erläutert das Konzept: „Das ‚Hallo cavallo‘ ist ein Schönwetter-Biergarten. Das bedeutet, dass wir nur im Sommer und Frühherbst geöffnet haben, eben solange das warme Wetter anhält. Pläne über den Oktober hinaus existieren bislang nicht.“ Der Biergarten ist wochentags und am Wochenende von 16 bis 22 Uhr geöffnet. Hallo cavallo, vorübergehend in cavallo königliche reithalle, Dragonerstraße 34, 30163 Hannover, Tel. (0511) 288 99 11, info@cavallo-reithalle.de, www.cavallo-reithalle.de.

 

Heinzel-Handel –
der Flohmarkt Béi Chéz Heinz

Auch vor dem beliebtesten Partykeller in Linden hat die Krise nicht Halt gemacht: Im Béi Chéz Heinz wird es bis auf Weiteres keine Konzerte und Live-Veranstaltungen geben können. Dank der Soli-Ticket-Verkäufe und der staatlichen Förderungen ist der Erhalt des Clubs zwar fürs Erste gesichert. Um aber auch die nächsten Monate ohne Programm gut durchstehen zu können, organisiert das Team aktuell einen Langzeit-Flohmarkt, den „HeinzelHandel“. Das Sortiment umfasst Literatur, Geschirr, Küchenutensilien, Technikkram, Kleidung, Spielzeug, Lampen, Kleinmöbel, Gesellschaftsspiele und vielerlei mehr. Weitere Spenden von Dingen, die zu schade zum Wegschmeißen sind und sich für den Tauschhandel noch gut eignen, sind herzlich willkommen. Den Transport von besonders schweren Gegenständen übernimmt gerne das Heinz-Team.

Der Flohmarkt findet donnerstags bis samstags von 15 bis 20 Uhr im Béi Chéz Heinz statt. Spenden können montags bis mittwochs von 11 bis 17 Uhr und donnerstags bis samstags von 15 bis 20 Uhr abgegeben werden. Bei Fragen kann man sich unter Tel. (0511) 21 42 99 25 oder post@beichezheinz.de melden. Weitere Infos gibt es auf www.beichezheinz.de.

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Büro für Eskapismus – Abtauchen in eine  andere Realität mitten in Hannover-Linden

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Büro für Eskapismus – Abtauchen in eine andere Realität mitten in Hannover-Linden


„Dritter.Vierter.77“ ist ein Fictional Reality Game des Büros für Eskapismus, bei dem die Grenzen von Realität und Fiktion verschwimmen, und bei dem das Spielerteam ein Rätsel im Stadtteil lösen muss. Dabei soll Frank bei der Suche nach seiner Silke geholfen werden, die am 3. April 1977 unter mysteriösen Umständen verschwand. Diese Form des immersiven Theaters hat Miriam Wendschoff ihr Leben lang begeistert. Mit ihrer Gründung des „Büro für Eskapismus“ hat sie in Hannover ihren Traum verwirklicht und bereits im ersten Jahr rund 700 Spielende begeistert.
Schon der Unternehmensname „Büro für Eskapismus“ ist ein Statement, klärt Miriam auf: „Ich glaube daran, dass das Bedürfnis, in andere Realitäten einzutauchen, für uns Menschen grundlegend ist. In fiktiven Welten erfährt man Dinge über sich selbst, kann neue Handlungsweisen in einem geschützten Raum testen und vieles mehr. ,Eskapismus‘ steht ja eigentlich negativ für ,Flucht aus der Realität‘ – bei uns wird es aber zu einem positiven Erlebnis, das viel Spaß macht, aber nicht unpolitisch sein muss.“
Vor vielen Jahren war sie als Studentin beim Edinburgh Fringe Festival in Schottland, erzählt Fictional-Reality-Game-Fan Miriam, und hatte beim Theaterfestival quasi ihr „Erweckungserlebnis“. Statt als Zuschauerin zur Bühne zu blicken, war sie plötzlich selbst mittendrin in der Handlung beim nächtlichen Rundgang durch die tiermedizinische Fakultät. Seitdem ist sie Fan von immersivem Theater und hatte bereits zu ihrer Zeit als festangestellte Dramaturgin am Schauspielhaus Bochum den Wunsch, mehr davon zu machen. Als dann die Escape Rooms aufkamen, wusste sie, das ist der richtige Zeitpunkt für ihr Angebot: „Immersives Theater und Escape Rooms haben viel gemeinsam. Bei uns gibt es aber kein starres Regelwerk, keine lange Einweisung, denn alles soll sich so anfühlen, als sei es ,real‘. Unser Spiel startet beispielsweise mit einer WhatsApp von Frank, und schon sind die Spielenden mittendrin. Hinter dem Start-Up steht natürlich ein Theaterkollektiv, ohne die Bühnenbildnerin Katharina Laage und ein Netzwerk vieler anderer KollegInnen, mit denen ich für verschiedene Projekte zusammenkomme, wäre das nicht möglich. Wir kombinieren Elemente des Theaters mit Escape Room, Installationen und Schnitzeljagd und bieten so ein ganz neues Erlebnis.“
Die Themen der beiden Spiele „Dritter.Vierter.77“ und „Siebter.Achter.49“ (nur noch bis Ende August spielbar), die das Büro für Eskapismus anbietet, kreisen inhaltlich um Themen mit gesellschaftlicher Relevanz,  wie den Klimawandel. Die Geschichte ist fiktiv, aber immer mit den realen Orten verbunden. „Während der Corona-Zeit haben wir ein Onlinespiel entwickelt, das wir kostenlos über die Website anbieten,“ berichtet Miriam über den momentanen Stand, und weiter über die Zukunftspläne: „Damit wollen wir gern an Schulen gehen. Den Workshopbereich will ich unbedingt weiter ausbauen. Theater, Gamification, räumliches Erzählen – ich mag Erlebnisse im analogen Raum und freue mich darauf, davon mehr zu machen. Auch Kooperationen mit Kulturzentren und Schulen wären super, da würden wir uns über Interesse freuen. Und 2021 soll es ein drittes Spiel geben. Wir hatten übrigens für die Accessoires, die wir in Linden installiert haben, jeweils Ersatz gekauft, weil wir Diebstahl befürchteten, aber da ist bis jetzt nichts weggekommen. Die Teilnehmenden zeigen viel Respekt. Klasse.“
Die behördlichen Hürden waren bei ihrer „Büro-Gründung“ schon immens, weil sie durch ihr spezielles Angebot nie in irgendwelche Standards passten, das kostete laut Miriam wirklich Nerven. Auch in der Corona-Krise haben sie das wieder erlebt, aber Anfang Juni durften sie endlich wieder öffnen. Ihr Tipp an Gründungswillige: „Unbedingt freiwillig weiterhin in die Arbeitslosenversicherung einzahlen (das muss man direkt bei der Gründung einleiten)! Dank der Beratung von hannoverimpuls bin ich dadurch während des Corona-Shutdowns vergleichsweise weich gefallen. Im Kulturbereich gibt es viele Berührungsängste mit Themen wie Wirtschaftsförderung. Da habe ich eine hohe Bereitschaft bei hannoverimpuls erlebt, sich auf uns und unsere Ideen einzulassen. Ich habe mit der Beratung wirklich Begleitung auf Augenhöhe gefunden. Das fühlt sich gut an.“

Miriam Wendschoff
www.buero-fuer-eskapismus.de
buero@buero-fuer-eskapismus.de

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Rolf Ohlendorf: Osterode und Hannover waren mir nie so nah!

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Rolf Ohlendorf: Osterode und Hannover waren mir nie so nah!


Seit 22 Jahren ist Rolf Ohlendorf aus der hannoverschen Theaterszene nicht mehr wegzudenken: Als Gründungsmitglied des Südstädter Komöd’chens und des Hannoverschen Show Ensembles kann er auf zahlreiche erfolgreiche Inszenierungen zurückblicken. Nach seiner Verrentung im Jahr 2018 begann Ohlendorf damit, seine Biografie zu schreiben, in der er die wichtigsten Etappen seines Lebens zusammenfasst: Die behütete Kindheit in Hildesheim, sein wechselhaftes Berufsleben und die Bundeswehrzeit, sein Coming-Out  und die Entdeckung seiner Liebe zum Theater, die ihn für immer verändern sollte. Herausgekommen ist ein sehr persönlicher, bisweilen urkomischer Bericht über ein bewegtes Leben.

Rolf Ohlendorf kam 1953 als viertes Kind des Waffelbäckers Willi Ohlendorf und seiner Frau Anna in der Orleansstraße 37 in Hildesheim zur Welt – eine Hausgeburt wie damals üblich. Von seinen Geschwistern trennt ihn ein großer Altersunterschied, dennoch ist das Verhältnis harmonisch, besonders zu seiner 20 Jahre älteren Schwester Erika. Sie ist nur eine der vielen starken Frauen, die Ohlendorf nachhaltig geprägt haben. Zu seinen liebsten Kindheitserinnerungen gehören die Besuche bei seiner Großmutter in Osterode am Harz, ein Ort, der im Laufe seines Lebens noch eine ganz andere Bedeutung bekommen sollte: Sein späterer Ehemann Peter Gärtner stammt ebenfalls von dort.
Nach der Schule fängt Ohlendorf in einem Handwerksbetrieb in der Nähe seines Elternhauses eine Lehre zum Waagen-Bau-Mechaniker an, die leider nicht sehr glücklich verläuft. Etwa zeitgleich beginnt er sich über seine sexuelle Orientierung klar zu werden, die im Licht der damaligen Moralvorstellungen, aber auch Gesetze als verwerflich gilt. Eine erschütternde Erfahrung macht er schon in früher Jugend, als er wegen des Kontaktes zu einem dänischen Pornoverlag, der homosexuelle Inhalte vertreibt, vor Gericht zitiert wird und schriftlich erklären muss, nicht schwul zu sein – was er aus Angst vor Repressalien, aber auch vor seinem in dieser Hinsicht vollkommen intoleranten Vater auf sich nimmt.
Die Entdeckung und Auslebung seiner Homosexualität, die Ohlendorf in mehreren „Gay Episodes“ schildert, ist eng verknüpft mit seiner Hinwendung zum Amateurtheater. Für dieses beginnt er sich nämlich kurz nach seiner Begegnung mit seinem jetzigen Partner Peter Gärtner zu interessieren, einem passionierten Hobbyschauspieler und Mitglied der Truppe „Kleines Hof Theater“ in Hannover Wülfel. Von ihm lässt sich Ohlendorf dazu ermutigen, sein eigenes Bühnentalent zu entwickeln, zunächst in kleineren Nebenrollen als Polizist und Schaffner. 1997 verlassen die beiden das Kleine Hof Theater und gründen das Südstädter Komöd’chen, aus dem sich dreizehn Jahre später auch das Hannoversche Show Ensemble herausbilden sollte. Im Laufe der Zeit entdeckt Ohlendorf außerdem seine Freude an Travestie-Auftritten, die er immer weiter später ausbaut, bis er schließlich sein bekanntes parodistisches Alter Ego Mr. Orlean erschafft – eine Anspielung auf seine Geburt in der gleichnamigen Straße.
In chronologischer Abfolge lässt Ohlendorf sein bewegtes Leben Revue passieren, das von tragischen Verlusten, schicksalhaften Begegnungen und nicht zuletzt vielen heiteren Momenten geprägt ist. Zahlreiche Fotografien ergänzen den Bericht und illustrieren viele kurzweilige Anekdoten aus dieser abwechslungsreichen Biografie.
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Osterode und Hannover waren mir nie so nah!
Eine Lebensgeschichte von 1953 bis 2019
Von Rolf Ohlendorf
tredition Verlag
ISBN: 978-3-7482-2656-7
148 Seiten
16,99 Euro

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Hofladen  Reverey

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Hofladen Reverey


Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben das Einkaufen regional erzeugter Lebensmittel für viele Menschen in den Fokus gerückt. Sei es aus Protest gegen Niedrigpreise und daraus folgende, miese Arbeitsbedingungen in der Lebensmittelindustrie, oder auch einfach nur aus dem Gedanken heraus, sich nicht an Supermarktkassen drängeln zu müssen – Hofläden erleben zurzeit einen regelrechten Boom. Für Hannoversche Stadtkinder* stellen wir einen besonders schönen, selbst mit dem Fahrrad gut erreichbaren Hofladen vor, den der Familie Reverey in Gehrden-Everloh.

Wer aus Hannover über Badenstedt und Lenthe
kommt, kann das große Hinweisschild am Ortseingang von Everloh kaum übersehen. Der Hof, auf den man gleich rechts einbiegt, ist seit 1546 im Familienbesitz und auch heute leben und arbeiten hier drei Generationen der Familie
Reverey. Weizen, Zuckerrüben, Raps, Kartoffeln und Gemüse wie Mangold, Rucola, Zucchini werden hier angebaut, außerdem verschiedene Kräuter und auch Blumen.
Der Hofladen, indem vieles hiervon angeboten wird, besteht schon seit 1963. Besonders schön ist, dass das Angebot durch Erzeugnisse anderer Betriebe der Region erweitert wird. So gibt es in der Kühltheke verschiedene Käse-sorten vom Bünkemühler Hof aus Asendorf und vom Thomashof in Burscheid sowie Quark, Joghurt und Mango-Lassi vom niedersächsischen Milchhof Grimmelmann. Schinkenspeck kommt aus einem Wunstorfer Betrieb und sogar Wildschweinwürstchen und Suppenhühner sind hier erhältlich. Weidehähnchen sind frisch zu bestellen, und wer mag, der kann sich auf der Weide nebenan schon mal mit seiner Martinsgans anfreunden. Wenn für die Gänse das Ende naht, kann man hier auch gleich einen Weihnachtsbaum kaufen, der auf der angrenzenden Fläche gewachsen ist. Inzwischen gehören selbst Knoblauch und Peperoni aus eigenem Anbau zum Sortiment.
Damit man nicht für fehlende Kleinigkeiten doch noch in die Stadt fahren muss, gibt es ein kleines Angebot an nicht regionalen Lebensmitteln. Zitronen, Bananen oder Paprika gehören dazu. „Hier achten wir aber sehr auf Qualität“, so Tanja Reverey, die sich um den Laden kümmert, bis ihre Tochter ihn (so hofft sie) übernehmen wird.
In einem offenen Holzschrank werden praktische und hübsche Gebrauchsgegenstände wie Brettchen, Schachteln und Schälchen, Küchenutensilien und Haushaltshelfer aus hellem Holz präsentiert, die in Göttingen hergestellt werden. In weiteren Schränken und Regalen stehen hausgemachte Marmeladen und Gelees, Brotaufstriche, Gewürze und Tees zur Wahl, außerdem Süßigkeiten wie Fruchtsaftbären und verschiedene Kekse. Auch raffinierte Dekoartikel aus Naturmaterialien wie Sisal und Holz sind zu erwerben, metallene Blumen- oder Tiermotive, dekorative Becher und Servietten sowie floral gemusterte Grußkarten. In geflochtenen Körben diverser Größen kann der Einkauf oder die herbstliche Pilzausbeute nach Hause getragen werden, im weiß-braunen Birkenkasten die nächste Balkonpflanze großgezogen werden.
Und auch Flüssiges gehört zum Angebot: Bredenbecker Liköre und Brände, Weine vom Weingut Müsel in Rheinhessen und Säfte aus der Privatkelterei Löffler. Und wer es nicht schafft, eigenes Obst vollständig zu verarbeiten, kann es hier vorbeibringen, um es von der Lohnmosterei zu hochwertigem Saft verarbeiten zu lassen. Für die Anlieferung der Ernte erhält man eine Gutschrift, die gegen Saft eingetauscht werden kann. So bekommt man zum Beispiel für 10 kg Äpfel 6 Flaschen à 1 Liter frisch gepressten, 100 % igen Saft. Wenn es zur Erntezeit wieder kühler wird, kann man sich über Kaminholz freuen, das man in Säcken verpackt, lose oder sogar nach Hause geliefert bekommt. Und wer sein eigenes Gemüse anbauen möchte, sich aber (noch) nicht an einen eigenen Schrebergarten herantraut, kann auf einem der Felder der
Revereys über das Onlineportal meineernte.de eine eigene Parzelle mieten. Der Clou: Man muss sich nur in der Zeit von April bis Oktober selbst um die bis zu 24 Gemüsesorten kümmern, die man auf Wunsch fertig gesät oder gepflanzt in der Erde vorfindet. Dann pflegt man die Pflänzchen ein paar Monate und kann am Ende der Saison sein eigenes Gemüse ernten. Und das Ernten ist ja sowieso das Schönste.
Annika Bachem und Anke Wittkopp

Hofladen Reverey
Harenberger Straße 16
30989 Gehrden (Everloh)
Tel. (05108) 48 50
www.hofladen.reverey.de

Öffnungszeiten 
Mo & Di    15 – 18 Uhr
Mi, Do, Fr    8 – 11 Uhr und 15 – 18 Uhr
Sa        7 – 13 Uhr

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Drummer Micha Fromm

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Drummer Micha Fromm


Was ist eigentlich Groove? Und wie kann ich das lernen? Auf diese Fragen gibt der hannoversche Drummer, Studio- und Tourschlagzeuger sowie Schlagzeuglehrer Micha Fromm in seinem Buch Antworten. Bei manchem mag Magie im Spiel sein, aber die Basis ist immer eine gute Technik. Und die kann man lernen. Ganz nebenbei bringt Micha Fromm Ordnung in die oft verwirrenden Begrifflichkeiten, die lernwilligen SchlagzeugerInnen in unzähligen Online Lessons oder Videos um die Ohren fliegen.
Studiert hat er zunächst Maschinenbau, bevor ihn dann doch die Musik packte. Es folgte nach einem 10-wöchigen Vollzeitkurs am Drummers Institute Düsseldorf ein Studium am drummer’s focus in Köln. Der Beginn einer beeindruckenden und abwechslungsreichen Schlagzeuger-Laufbahn. Mit 13 Jahren hatte er sich eine Platte von Velvet Viper gekauft, der Band der Metal-Sängerin Jutta Weinhold – heute ist Velvet Viper, mit der er beim letzten Wacken Open Air auftreten durfte, eins seiner Herzensprojekte. „Das ist eher untypisch für das, was ich sonst mache, aber ich habe früher viel Metal gehört und mag das einfach“, so der Drummer, der vor etwa 15 Jahren beschlossen hat, nicht den großen Durchbruch mit der eigenen Band zu suchen, sondern sich als Tour- und Studioschlagzeuger einen Namen zu machen. „Ich habe gemerkt, dass mir eigene Songs gar nicht so wichtig sind. Eine gute Coverband, oder eine die schlau Songs adaptiert, ist für mich genauso spannend. So muss ich mich auch gar nicht auf bestimmte Stilrichtungen festlegen.“
Wichtig ist ihm auch seine Band GoGorillas. „Wir covern 90er-Jahre-Musik, die uns einfach selbst gefällt und sind gut befreundet.“ Ansonsten wird er für einzelne Konzerte gebucht, zum Beispiel bereits von Peter Maffay oder Johannes Oerding, für ganze Touren oder auch für Aufnahmen im Studio. „Ich habe damals genetzwerkt wie wild, weil das die einzige Möglichkeit ist, genug Jobs zusammen zu kriegen. Wenn man sich schon anfangs auf nur einen Stil festlegt, kommt man da nicht rein. Nur als Jazz-Schlagzeuger würde er sich nicht bezeichnen, obwohl er durchaus auch in Jazz-Clubs unterwegs ist, mit Kim Sanders zum Beispiel. Zwei bis drei Tage wöchentlich unterrichtet er zusätzlich Schüler, gibt Workshops an der PPC Music Academy Hannover und schreibt für die Zeitschrift „DrumHeads!!“.
Das klingt nach viel Arbeit für den Vater eines Vierjährigen, der auch noch zwei Tage in der Woche als Ingenieur arbeitet. Durch die Corona-Pandemie brachen nun die Live-Gigs vollständig weg. Für Micha Fromm war das natürlich ein herber Einschnitt – aber auch eine Gelegenheit. Er nahm ein bereits vor Jahren angefangenes Projekt wieder in Angriff, ein besonderes Schlagzeug-Lehrbuch. „Eigentlich sammele ich dafür schon Material, seit ich 18 bin“, lacht der 42-jährige.
Das Buch richtet sich an Fortgeschrittene, fängt aber bei den technischen Grundlagen wie Schlagzeugaufbau und Stockhaltung ganz vorne an. Alle Übungen aus „Groove Workout“ sind als kurze Videos online abrufbar. Ganz klar soll das aber eine Ergänzung zum Unterricht sein und kein Ersatz. „Sich ganz allein hinzusetzen mit einem Buch, um Schlagzeug zu lernen, ist nie gut, da sollte schon jemand draufgucken, damit man sich nichts Falsches angewöhnt“, so der Drummer.
Im ersten Teil des Buches geht es um die Technik. Im Anschluss wird dann vermittelt, wie man musikalische Bausteine flexibel aneinanderreiht, statt fertige Figuren auswendig zu lernen. Eine Anleitung, sich selbst musikalisch zu entwickeln. „Viele Schüler lernen Licks auswendig, Phrasen, die sie mögen. Und sie wollen sie dann mit ihrer Band ständig einsetzen. Das ergibt aber musikalisch keinen Sinn.“
Ein Kapitel widmet sich auch den Soft Skills, der Motivation, Leidenschaft, Inspiration – und Gesundheit. „Als ich mal eine stressige Tour in China hatte, bei hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit, habe ich gemerkt, dass ich etwas ändern muss, damit ich das körperlich auf Dauer durchhalte“, so Micha Fromm, der seither Sport betreibt, sich gesund ernährt und kaum noch Alkohol trinkt. „120 Konzerte im Jahr, und jedes Mal hinterher feiern, das geht nicht lange gut.“
 Annika Bachem

www.michafromm.de

Videotrailer zum Buch auf Youtube: Groove Workout – Micha Fromm (TRAILER)

Groove Workout,
Micha Fromm, tredition, 148 Seiten, 24,95 Euro

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