Tag Archive | "2020-01"

Pony & Kleid

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Pony & Kleid


Wer seine Kinder nicht gern wie kleine Litfaßsäulen herumlaufen lassen möchte, hat es heutzutage beim Kleiderkauf nicht einfach. Denn in den Standardgeschäften und Online-Shops ist kaum ein T-Shirt zu finden, auf dem nicht Elsa und Anna oder irgendein Markenlogo prangen. Nicht so bei Pony & Kleid: Hier wird auf satte und gut kombinierbare Farbtöne gesetzt, außerdem auf Biobaumwollstoffe, giftfreie Herstellung und Fair-Trade. Für viele Eltern und Kinder ist der Laden aus der Limmerstraße nicht mehr wegzudenken – genauso wenig wie seine beiden Besitzerinnen Adela Kowalska-Kuckuck und Mara Glandorf, die Pony & Kleid seit 2016 mit viel Herzblut und Leidenschaft führen.

Die Idee, in den Verkauf von Kinder- und Babykleidung einzusteigen, war für Ada und Mara recht naheliegend: Beide hatten zuvor schon in dem Bereich erste Erfahrungen gesammelt und sind außerdem als Mütter von je zwei Kindern gut im Thema. Mit ihrem Sortiment für die Größen 50 bis 176 haben sie schon so manches Baby oder Grundschulkind beim Aufwachsen begleitet und vielen Eltern die qualvolle Suche nach schönen Stücken erleichtert. Denn zu ihrem Angebot gehören nur ausgewählte Modelle von Marken wie name it oder Hummel, die man im Großhandel häufig gar nicht findet. „Uns ist wichtig, dass Eltern darauf vertrauen können, bei uns nur gute Sachen vorzufinden – also kein Polyester, kein bauchfrei, keine Merch-Artikel“, erklärt Mara. „Manchmal schicken sie ihre Kinder vor, damit sie sich etwas aussuchen, das sie ihnen später kaufen können. Da die Eltern wissen, dass wir auf vernünftige Preise achten, müssen sie sich keine Sorgen machen.“ Zudem besteht nicht die Gefahr, in die Rosa- Hellblau-Falle zu tappen, denn in dem Laden gibt es keine Aufteilung in Geschlechter. „Alles ist für alle da – das ist unsere Philosophie“, ergänzt Ada.
Bei Kleidung und Schuhen hört das Angebot aber noch längst nicht auf: Rucksäcke, Brotdosen und Trinkflaschen, aber auch Bastelzeug, Fingerfallen, Sticker, Süßes und viele bunte Kleinigkeiten machen den Laden zu einer wahren Fundgrube für alle, die nach lustigen Geschenken suchen. „Sehr oft haben wir die Situation, dass jemand zu uns kommt und sagt: Ich möchte gern ein Kind beschenken, das ist drei Jahre alt – was könnt ihr mir empfehlen?“, erzählt Mara. „Da wir nur verkaufen, wovon wir überzeugt sind, kennen wir unsere Produkte sehr gut, haben jeden Flummi und jede Haarklammer einmal ausprobiert und können unsere KundInnen in allem beraten!“ Die beiden verstehen Pony & Kleid als einen Fachhandel, bei dem das persönliche Gespräch im Mittelpunkt steht. Aus diesem Grund haben sie sich gegen einen Online-Shop entschieden, aber auch die unfairen Arbeitsbedingungen in der Paketbranche und die Umweltverschmutzung durch den Verpackungsmüll passen nicht zu ihrem nachhaltigen Ansatz. „Vor allem wollen wir aber für unsere KundInnen vor Ort da sein, statt den ganzen Tag mit irgendwelchen virtuellen Angelegenheiten beschäftigt zu werden“, meint Ada.
Nicht nur in ihrem Laden, auch in ihrem Stadtteil Linden sind die beiden sehr aktiv, egal ob Weihnachtsmarkt, Stadtfest oder das Blaue Wunder. Über ihre Social-Media-Kanäle informieren sie außerdem regelmäßig über Rabattaktionen und Lagerverkäufe, zuletzt zu ihrem 10-jährigen Bestehen im Dezember. „Es lohnt sich also, uns zu folgen“, sagt Mara, „die nächste Aktion kommt bestimmt!“  Anja Dolatta

Limmerstraße 11
30451 Hannover

Öffnungszeiten:
Mo–Fr 10–18.30 Uhr, Sa 10–15 Uhr
Tel. (0511) 20 38 135
facebook: pony.kleid.shop
instagram: ponyundkleid_kidsshop

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Ein letztes Wort im Januar

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Ein letztes Wort im Januar


Herr Weil, wir reden heute natürlich über die SPD.
Wie jedes Mal in letzter Zeit, oder täuscht da mein Eindruck?

Na ja, beim letzten Mal haben wir unter anderem über die Oberbürger-meisterwahl in Hannover …
Okay, reden wir über die SPD.

Wie war der Parteitag aus Ihrer Sicht? Aufbruch?
Viele Delegierte sind wohl mit ungewissen Erwartungen hingefahren. Eine Woche zuvor hatte es ja den Mitgliederentscheid gegeben, mit dem Votum der Mitglieder für eine neue Parteiführung. Dass sich mit zwei neuen Führungspersonen etwas ändern würde, das war klar. Welche Signale die beiden aussenden würden, wusste keiner. Auch nicht, ob wir es schaffen würden, alles konstruktiv und sachlich miteinander hinzubekommen. Das alles stand in den Sternen – und gemessen daran war es dann im Endeffekt aus meiner Sicht ein guter Parteitag. Es wurden wichtige inhaltliche Beschlüsse gefasst, die gut sind für das Land und für die Bürgerinnen und Bürger. Der Parteitag war von dem Willen geprägt, sich gemeinsam und geschlossen an die weitere Arbeit zu machen. Dazu hat auch die neue Parteiführung beigetragen.

In den Medien wurde und wird die SPD ja schon wieder ein bisschen durch den Wolf gedreht, das neue Führungsduo habe viel versprochen und liefere nun wenig, kein Ausstieg aus der GroKo, wortbrüchig, und so weiter.
Eines der positivsten Ergebnisse des Parteitags ist, dass die Große Koalition mir nach diesem Parteitag um einiges stabiler erscheint als vor dem Parteitag. Ein Antrag auf sofortigen Austritt der SPD aus der Koalition in Berlin ist von den Delegierten mit mehr als 90 Prozent abgelehnt worden. Der Leitantrag, der dann beschlossen wurde, ist sehr zurückhaltend im Sound. Es ist nicht von Nachverhandlungen die Rede, sondern von Gesprächen. Und es gibt ganz sicher Themen, bei denen niemand bestreiten kann, dass darüber zu reden ist. Beispielsweise wie es mit den Erneuerbaren Energien weitergeht. Sie sind die Grundlage für den Klimaschutz.

Es war viel die Rede vom SPD-Establishment, das jetzt verloren habe. Sie gehören als Ministerpräsident Niedersachsens klar zu diesem Establishment. Haben Sie verloren?
Ich bin Vorsitzender der SPD-Niedersachsen und in diesem Landesverband haben wir bislang keine besondere Diskussion über oben und unten. Da bin ich natürlich befangen, aber ich bin auch sehr viel im Land und innerhalb der SPD unterwegs und spreche mit vielen Mitgliedern. Mit dem Votum für die neuen Bundesvorsitzenden ist aber in der Tat zum Ausdruck gekommen, dass viele SPD-Mitglieder unzufrieden sind. Das war ein deutliches Signal. Die SPD hat eine neue Führung gewählt und auf dem Parteitag klare Weichen gestellt, jetzt schauen wir mal, wie es weitergeht.

Sind Sie jetzt optimistisch?
Ja, unter dem Strich bin ich das. Es wird natürlich kein leichter Weg sein, aber wir können auch deutlich besser werden. Das Jahr 2019 war für die SPD das schlechteste Jahr, an das ich mich erinnern kann. Wir haben uns viel zu lange nur mit uns selbst beschäftigt und das quittieren natürlich irgendwann auch die Wählerinnen und Wähler. Wenn die SPD heute in den Umfragen noch schlechter dasteht als vor 12 Monaten, dann müssen wir die Gründe dafür bei uns selbst suchen. Wir müssen uns wieder stärker mit den Fragen der Gesellschaft und den Problemen von Bürgerinnen und Bürgern beschäftigen. Wenn wir das im nächsten Jahr glaubwürdig tun, dann wird für die SPD auch wieder eine bessere Zeit anbrechen. Das Potenzial dafür ist allemal vorhanden. Man darf ja nicht vergessen, die SPD ist nach wie vor die mitgliederstärkste Partei in Deutschland mit weit über 400.000 Mitgliedern. Wir brauchen jetzt guten Willen auf allen Seiten und müssen aufeinander zugehen.

Wie fanden Sie Kevin Kühnert und die rote Socke?
Das war rhetorisch sehr gelungen, keine Frage. Das war auch nicht einzige Höhepunkt, Hubertus Heil hat beispielsweise ebenfalls eine glänzende Rede gehalten. Und beide sind jetzt stellvertretende Parteivorsitzende, das macht ja vielleicht alles einen höheren Sinn.

Also geht man nun aufeinander zu in der SPD, die Pole kommen zueinander?
Unterschiedliche Pole sind gar kein Problem, die Frage ist, ob diese Pole es schaffen, gut und konstruktiv miteinander zu arbeiten. Die SPD ist in ihrer Geschichte eigentlich immer gut damit gefahren, dass es unterschiedliche Richtungen gab in der Partei. Das eigentliche Wesen der SPD kommt für mich in einem Ausspruch von Wilhelm Raabe zum Ausdruck, bekanntlich auch ein Niedersachse: „Blick‘ auf zu den Sternen und gib acht auf die Gassen.“ Das ist immer schon das Wesen der SPD gewesen, sich sehr grundsätzliche Gedanken darüber zu machen, wie wir eigentlich zusammenleben wollen, wie unsere Gesellschaft beschaffen sein soll, aber sich gleichzeitig sehr konkret dafür zuständig zu fühlen, im Alltag die Verhältnisse zu verbessern. Wenn es gelingt, beides in Einklang zu bringen, dann haben wir gute Chancen.

Kommen wir noch mal kurz zu einem Ergebnis des Parteitags. Die SPD will die Vermögenssteuer wieder einführen.
Ja. Das steht auch schon seit etlichen Jahren im Grundsatzprogramm der SPD.

Das wird aber mit der CDU nicht zu machen sein.
Ganz sicher nicht. Aber in der SPD ist und bleibt das ein Überzeugung. Wobei wir wissen, dass wir unsere Überzeugungen nur dann zu 100 Prozent durchsetzen können, wenn wir die absolute Mehrheit haben, nicht nur im Bundestag, sondern auch im Bundesrat. Und wie Sie wissen, sind wir davon momentan noch ein Stück weit entfernt. Das mag also wohl noch ein bisschen dauern.

Aber sie arbeiten ja intensiv dran.
Worauf Sie sich verlassen können! Und übrigens: Wer sich eine konsequent sozialdemokratische Politik wünscht, muss sie auch wählen.

Noch zuletzt, es gab auch einen Beschluss zur Windkraft. Die sogenannte Energiewende ist unterm Strich bisher ein ziemliches Trauerspiel, oder? In der Branche sind beispielsweise in den letzten Jahren mehr Jobs verlorengegangen als es in der Braunkohle überhaupt gibt. Was ist da los?
Das ist ein Thema, das mich nicht nur im Augenblick, sondern bereits seit längerem sehr umtreibt. 2019 war das Jahr des Klimaschutzes, kein anderes Thema ist mehr diskutiert worden. Und die Notwendigkeit, jetzt rasch sehr viel auf den Weg zu bringen, ist ganz offensichtlich. Wenn man nun aber am Ende des Jahres Bilanz zieht, was sich etwa bei den Erneuerbaren Energien entwickelt hat, dann müssen wir uns wirklich Sorgen machen. Man kann wunderbar über die CO2-Bepreisung diskutieren, aber ohne die erneuerbaren Energien wird man die Ziele ohnehin nicht erreichen können. Derzeit haben wir tatsächlich das Risiko, dass die Windindustrie denselben Weg nimmt wie die deutsche Solarindustrie, nämlich den Bach hinunter, und das wäre eine Katastrophe für den Klimaschutz in Deutschland. Wir brauchen dringend einen Neustart der Energiewende! Das ist eines meiner wichtigsten Ziele für 2020 und soll nicht bei Neujahrsvorsätzen bleiben.
Interview: Lars Kompa

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Keine Alternative!

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Keine Alternative!


Liebe Lesende,

Man soll ja immer da hingehen, wo es weh tut. Deshalb haben wir uns mit der AfD auseinandergesetzt und dafür ihr Grundsatzprogramm gelesen. Und wer der Meinung ist, diese Partei sei wählbar oder repräsentiere in irgendeiner Form die sogenannte bürgerliche Mitte, der sollte das vielleicht auch einfach mal tun. Dazu unser Herausgeber Lars Kompa „… Es ist noch weitaus schlimmer, als ich gedacht habe. Aus meiner Sicht ist die AfD beispielsweise klar rassistisch, sie unterstellt „den Ausländern“ ganz bestimmte und nicht veränderbare Charaktereigenschaften, sie sind demnach alle tendenziell mindestens kriminell. Die AfD möchte darum Deutschland einzäunen und am besten niemanden „von denen“ mehr hereinlassen. Der Schwund der Bevölkerung soll nicht durch Zuwanderung, sondern durch eine Familienpolitik aufgefangen werden, die Nachwuchs entschieden fördert. Soll heißen, wer (deutsche) Kinder in die Welt setzt, wird maximal unterstützt. Und die AfD möchte eine Bevölkerung, die sich an der AfD-Leitkultur orientiert, man will mindestens zurück in die 50er. Mindestens …“

Aber natürlich blicken wir trotz Allem positiv in die Zukunft. Und zeigen das allein durch die Gewichtung: 4 Seiten Auseinandersetzung mit dem Scheinriesen AfD im Verhältnis zu 112 weiteren Seiten voller Kultur, interessanter Gespräche und bunter Bilder.

Wer jetzt mal wieder lachen möchte, sollte es mal Hartmut El Kurdis „Kommissarin Lindholm und die Dr. Burda-Puppe“ versuchen. Oder mit „Ein Raum voller Exen“ von Anne Andersch.

Wir wünschen Euch ein tolles Jahr 2020, kommt gut rein!

Eure Stadtkinder*

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Liebe Lesende,

Man soll ja immer da hingehen, wo es weh tut. Deshalb haben wir uns mit der AfD auseinandergesetzt und dafür ihr Grundsatzprogramm gelesen. Und wer der Meinung ist, diese Partei sei wählbar oder repräsentiere in irgendeiner Form die sogenannte bürgerliche Mitte, der sollte das vielleicht auch einfach mal tun. Dazu unser Herausgeber Lars Kompa „… Es ist noch weitaus schlimmer, als ich gedacht habe. Aus meiner Sicht ist die AfD beispielsweise klar rassistisch, sie unterstellt „den Ausländern“ ganz bestimmte und nicht veränderbare Charaktereigenschaften, sie sind demnach alle tendenziell mindestens kriminell. Die AfD möchte darum Deutschland einzäunen und am besten niemanden „von denen“ mehr hereinlassen. Der Schwund der Bevölkerung soll nicht durch Zuwanderung, sondern durch eine Familienpolitik aufgefangen werden, die Nachwuchs entschieden fördert. Soll heißen, wer (deutsche) Kinder in die Welt setzt, wird maximal unterstützt. Und die AfD möchte eine Bevölkerung, die sich an der AfD-Leitkultur orientiert, man will mindestens zurück in die 50er. Mindestens …“

Aber natürlich blicken wir trotz Allem positiv in die Zukunft. Und zeigen das allein durch die Gewichtung: 4 Seiten Auseinandersetzung mit dem Scheinriesen AfD im Verhältnis zu 112 weiteren Seiten voller Kultur, interessanter Gespräche und bunter Bilder.

Wer jetzt mal wieder lachen möchte, sollte es mal Hartmut El Kurdis „Kommissarin Lindholm und die Dr. Burda-Puppe“ versuchen. Oder mit „Ein Raum voller Exen“ von Anne Andersch.

Wir wünschen Euch ein tolles Jahr 2020, kommt gut rein!

Eure Stadtkinder*

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