Tag Archive | "2018-04"

Ein letztes Wort im April …

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Ein letztes Wort im April …


Herr Weil, Deutschland hat endlich eine neue Regierung. Jetzt steht auf dem To-Do-Zettel noch die neue SPD. Und da habe ich die Tage etwas von fehlenden E-Mail-Adressen von Mitgliedern gelesen, die Lars Klingbeil jetzt einsammeln will. Da frag ich doch mal ein bisschen ketzerisch, ob es noch mehr gute Ideen gibt…
Die SPD hat erkennbar viele Fehler in der Vergangenheit gemacht. Und aus dieser Erkenntnis ergeben sich zahlreiche Ideen und Antworten für die Zukunft.
 
Was waren und sind die Fehler der SPD aus ihrer Sicht?

Punkt Nummer eins und ein sehr zentraler Punkt ist das fehlende Profil der Partei. Warum? Weil wir in den letzten Jahren darauf verzichtet haben, unsere Schwerpunkte herauszuarbeiten. Hubertus Heil hat nach dem Bundestagswahlkampf gesagt, wir hatten viele Themen, aber kein Thema. Das bringt es gut auf den Punkt. Wir müssen in Zukunft klarer herausarbeiten, wofür wir stehen. Der zweite Punkt: Die SPD beschäftigt sich mit vielen Themen, zu denen es sehr unterschiedliche Auffassungen gibt. Damit müssen wir uns auseinandersetzen und zumindest im Grundsatz zu einer gemeinsamen Position kommen. Ein wichtiges Beispiel ist die schwierige Balance zwischen der Zuflucht für Schutz suchende Menschen und auf der anderen Seite den Grenzen der Integrationsfähigkeit unserer Gesellschaft. Dieses Dilemma muss vernünftig aufgelöst werden. Und drittens muss die SPD auch bei vielen anderen Fragen wesentlich konkreter werden. Wir schwadronieren gerne vor uns hin und diskutieren Systeme. Die Bürgerinnen und Bürger interessieren sich aber für greifbare Lösungen. Und zwar Lösungen für Probleme, die sie auch tatsächlich als solche empfinden.

Ein Beispiel?
Ich gehe oft und gerne in Bürgerversammlungen. Dabei ist das Stichwort Bürgerversicherung nie gefallen, das Stichwort Pflegenotstand aber jedes Mal. Das ist kein Argument gegen die Bürgerversicherung, aber wir müssen den Leuten mehr zuhören, statt ihnen zu erzählen, was den Politikern wichtig ist. Wir laufen Gefahr, über die Köpfe der Leute hinwegzureden. Die Stimmung des „Ihr da oben, wir hier unten“ ist ja in unserer Gesellschaft deutlich wahrnehmbar. Es gibt eine elitenkritische Haltung. Und die SPD muss hart an sich arbeiten, damit sie nicht Gegenstand dieser Kritik bleibt bzw. wird.

Wobei ich es im Augenblick sogar ein bisschen schwierig finde, schon von der SPD zu sprechen. Es ist eine riesengroße Partei...
Ja, mit rund 460.000 Mitgliedern.

Die nicht nur bei der GroKo-Frage unterschiedlicher Meinung waren. Viele waren gegen die GroKo, viele haben nur mit größtem Zähneknirschen und Bauchschmerzen zugestimmt. Viele sind tief enttäuscht von ihrer SPD. Wie schwört man denn nun all diese skeptischen Menschen wieder auf gemeinsame Ziele ein?
Leicht ist das natürlich nicht. Wir stehen vor intensiven Diskussionen. Aber wir müssen diese Auseinandersetzungen offen führen und möglichst konkrete Antworten geben. Ganz am Ende muss es dann gelingen, einen gemeinsamen Klang zu erzeugen. Gut ist schon mal, dass niemand in der SPD mehr daran zweifelt, dass dieser Prozess zwingend notwendig ist. Ich befürchte darum auch keine Spaltung. Wir haben allerdings eine schwierige Strecke vor uns. Wir müssen die SPD erneuern, wenn sie wieder Erfolg haben soll. Das wird ein hartes stück Arbeit.

Wir haben neulich mal über Obamas Rede in Hannover gesprochen, über die ganz großen Fragen. Darüber, dass man Haltung zeigen, einen Kompass haben muss. Wir waren uns einig, dass das ein bisschen fehlt. Was ist denn die Haltung der SPD? Und in welche Richtung zeigt der Kompass?
Wir dürfen Visionen haben, aber wir müssen auch konkrete Antworten anbieten. Überzeugende Antworten müssen zugleich Beiträge zur Verwirklichung unserer Visionen sein. Ich wünsche mir beispielsweise eine Gesellschaft, die zusammenhält. Das klingt banal, ist es aber nicht. Vor allem nicht, wenn man sich vor Augen führt, welchen Fliehkräften unsere Gesellschaft momentan ausgesetzt ist. Und ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der die Menschen sich ihrer selbst sicher sind. Das ist viel mehr als Polizei auf den Straßen. Innere Sicherheit hängt für mich zusammen mit sozialer Sicherheit, mit einem Gefühl der Zusammengehörigkeit, dass ich meinen Platz habe, mich als Teil einer Gruppe fühle. Ich weiß nicht, ob man solche Wünsche schon Visionen nennen kann, aber es sind für mich gute Ziele. Ich habe durchaus ein Idealbild einer solidarischen Gesellschaft vor Augen und will mithelfen, dass sie Wirklichkeit wird.

Moment geht es zwar wieder leicht aufwärts für die SPD, aber ganz ehrlich, ich habe mir derart schlechte Umfrageergebnisse kaum vorstellen können.
Wir haben nicht nur in den letzten Jahren Fehler gemacht, sondern auch und gerade in letzter Zeit. Das hat dazu geführt, dass es in der SPD eine sehr harte Kritik an der Führung gegeben hat. Viele Mitglieder waren verunsichert und haben sich gefragt, was sie denn der Parteiführung überhaupt noch glauben können. Leider war dieser Eindruck manchmal auch nicht falsch. Aber schlechte Umfragewerte sind ja nicht in Stein gemeißelt. In Niedersachsen steht die SPD zum Beispiel nach wie vor stabil bei 33 Prozent.

Ich höre immer, dass es in Deutschland keine strukturelle linke Mehrheit gibt. Das wird quasi als gesetzt kommuniziert. Ich mag das eigentlich nicht glauben. Gäbe es eine andere linke Politik, gäbe es vielleicht auch eine Mehrheit.
Wir müssen uns ganz einfach fragen, ob die linken Parteien, die SPD eingeschlossen, eigentlich die richtigen Antworten geben für Menschen, die sich im Stich gelassen fühlen. Den linken Parteien fehlen momentan ganz offensichtlich überzeugende Antworten. Das zeigen die Wahlen in ganz Europa. Italien ist ja nur ein Beispiel von vielen schlimmen Wahlergebnissen in letzter Zeit. Die politische Linke muss eine ganze Menge besser machen.

Dazu gehören eine sehr klare Sprache und ein sehr sichtbarer Kompass. Beides fehlt bei der SPD. Fragt man Leute auf der Straße, was die SPD will, sieht man momentan jedenfalls in lauter ratlose Gesichter.
Das ist es, was ich eingangs meinte. Die Leute wissen im Zweifel, dass die SPD irgendwie für Gerechtigkeit steht, aber was genau und konkret die SPD damit meint, dazu gibt es keine klare Vorstellung, weil wir sie nicht geliefert haben.

Ich stelle es mir extrem schwierig vor, nun als Teil der GroKo damit anzufangen. Wie will man denn nach außen tragen, was man maximal erreichen möchte, wenn man gleichzeitig dabei ist, lediglich Kompromisse umzusetzen?
Ein guter Ansatz ist, dass die Fraktionsvorsitzende künftig gleichzeitig Parteivorsitzende ist. In den vergangenen Jahren war der Vizekanzler gleichzeitig Parteivorsitzender und dabei war die Gefahr eines Gleichklangs, SPD gleich Regierungspolitik, groß. Künftig haben wir das eigentliche politische Kraftzentrum der SPD nicht innerhalb der Bundesregierung, sondern außerhalb. Das ändert nichts daran, dass die SPD eine loyale Regierungspartei sein wird. Aber sie wird dennoch andere Möglichkeiten haben, klar zu machen, wofür sie steht und was sie jenseits notwendiger Kompromisse eigentlich will.

Ich finde, Parteien sollten generell einfach klar herausstellen, was sie mit einer absoluten Mehrheit anstellen würden.
Den Ansatz kann ich nachvollziehen, aber man sollte auch nichts versprechen, was man nicht halten kann. Ein Wolkenkuckucksheim hilft niemandem. Unsere Ziele müssen schon gründlich durchgearbeitet und letztlich auch realisierbar sein.

Interview: Lars Kompa
Foto: Carolin Janocha

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Shelley’s CONCEPT STORE

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Shelley’s CONCEPT STORE


Fairer Handel, Lifestyle und Bio-Mode

Vor drei Jahren hat Sabrina Teuber ihr Leben umgekrempelt und Shelley’s Concept Store in Laatzen eröffnet. Darin bietet sie Fashion- und Lifestyleprodukte an. Das Besondere: Ins Geschäft kommen nur Produkte aus fairem Handel und fairer Produktion.

Ausgangspunkt für die Gründung des fairen Ladengeschäfts war ein Schockmoment. Sabrina erinnert sich genau: „Die Berichterstattung über den Tod von mehr als 1.100 ArbeiterInnen beim Brand einer Textilfabrik in Bangladesh im Jahr 2013 hat mich nicht mehr losgelassen. Die menschenunwürdigen Bedingungen in der Textilindustrie, die Ausbeutung der ArbeiterInnen. Zuerst habe ich mein eigenes Einkaufsverhalten geändert und dann den Shop eröffnet, um die Welt mit fair produzierten und gehandelten Produkten jeden Tag ein kleines bisschen besser zu machen.“ Der Name „Shelley’s CONCEPT STORE“ sagt es schon – hier gibt es eine ungewöhnliche, unter einem Oberthema laufende Kombination von Marken in einer konzeptionellen Mischung aus Warenhaus und Boutique. Sabrina – nicht Shelley – sagt dazu: „Ich wollte ein gewisses Portfolio an Fair-Trade-Waren anbieten und nicht nur auf Bekleidung setzen, weshalb ich mich für das Modell eines Concept Stores entschieden habe – für mich die moderne Beschreibung eines Gemischtwarenladens. Der Rest entstand aus Phantasie, mit dem Hintergrund, dass es kurz und knackig, leicht zu merken und positiv in der Tonalität ist. Wer weiß, vielleicht bekommt Shelley ja auch irgendwann mal ein Gesicht.“ Im Store finden sich laut Sabrina: „Produkte mit Seele. Bei Shelley’s gibt es für Fashionvictims individuelle Mode, genauso wie Lifestyle-Fans einzigartige Wohnaccessoires oder Außergewöhnliches für den Alltag finden. Wir bieten nur Waren, die gutes Design mit hochwertigen Materialien kombinieren und die unter fairen Bedingungen produziert wurden. Die Bio-Baumwolle fast aller unserer Brands ist beispielsweise GOTS-zertifiziert. Jeder Kauf bei Shelley‘s ist eine Stimmabgabe für eine bessere Welt.“ Das Angebot reicht von wechselnden Kollektionen führender Marken im Bereich Fashion über ausgefallene Gewürzmischungen aus ökologischer Landwirtschaft, tollen Saucen, Senf und Dips sowie anderen saisonalen Delikatessen aus regionaler Produktion oder Naturkosmetikmarken. Und wem Laatzen  zu weit ab vom Schuss ist, der kann die Produkte auch online bestellen unter www.shelleys-store.de.

Anderen Gründungsinteressierten gibt Sabrina mit auf den Weg: „Leidensfähigkeit und Leidenschaft sind ein Muss! Leidensfähigkeit, weil Erfolg seine Zeit braucht. Und Leidenschaft, um seinen Weg zu gehen – auch wenn das Ziel anfangs weit weg scheint.“ Martina Reuschel, Projektleiterin Gründung und Entrepreneurship bei hannoverimpuls, ist begeistert von der Gründerin: „Sabrina Teuber ist unglaublich kommunikationsstark, ein wichtiges Pfund für eine Unternehmerin, die im Handel tätig ist. Sie hat nicht nur die Bühnen unserer Veranstaltungen wie beim Ideen-Pitch von Gründerinnen-Consult oder der ‚Höhle der Karpfen‘ beim IDN-Blvd17 erfolgreich genutzt, sie ist auch eine perfekte Netzwerkerin.“

shelley’s CONCEPT STORE GmbH
Sabrina Teuber
Pettenkoferstraße 2b
30880 Laatzen
Tel: (0511) 98225640
www.shelleys-store.de

Öffnungszeiten:
Mo-Fr 10-18.30 Uhr, Sa 10-18 Uhr

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Neu in der Stadt im April

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Neu in der Stadt im April


 Tibifactum    
„Für dich gemacht“ bedeutet im Lateinischen „Tibifactum“. Unter diesem Namen hat ein achtköpfiges Team aus Hannover und Heidelberg eine Plattform für individuelle Verbraucherwünsche entwickelt. Nachhaltige Anbieter, Dienstleister und die Kunden mit Weitblick befinden sich auf der Webseite. Auf der Startseite trägt man als Kunde den Standort sowie die gesuchte Produktart ein oder wählt eine Kategorie aus. Anschließend sucht die Plattform passende Hersteller in der Nähe bzw. passende Online-Shops heraus. Das Start-up-Unternehmen legt hierbei großen Wert auf die Bedürfnisse der Kunden, die von den Designern passgenau umgesetzt werden. Weiterer wichtiger Aspekt: Die Umwelt soll möglichst wenig in Mitleidenschaft gezogen werden. Nachhaltigkeit und die Fairness beim Handeln, Arbeitssicherheit, faire Bezahlung und der Ausschluss von Kinderarbeit stehen ganz oben bei Tibifactum. Mehr Infos gibt’s unter www.tibifactum.de.    Text: Anny Bader

 

Mon Bonheur    
Am 1. März wurde Einweihung gefeiert: „Mon Bonheur“ ist eine charmante Mischung aus Café und Bar mit Cuisine. Tagsüber bietet die französische Hälfte des Inhaberpärchens, Agija Galvane, Croissants, selbstgemachte Marmelade und dazu die hauseigene Mischung der Hannoverschen Kaffeemanufaktur sowie Tartes an. Aus ihrer Küche kommen außerdem ganztägig diverse Flammkuchen (z. B. mit Rosmarin-Chili-Honig und Ziegenkäse) und wechselnde Suppen (wie aktuell ein fruchtiges Trüffelkartoffel-Rote-Beete-Birne-Süppchen). Zu erlesenen französischen Weinen lassen sich Wurst- und Käseplatten mit derselben Herkunft bestellen, die mit frischem Gaues-Brot und Butterkreationen von Salbei bis Zitrone punkten, den kleinen Hunger stillen französische Pommes Frites mit spezieller Café-de-Paris-Mayo. Abends ist Thomas Immenroths Genre Mittelpunkt des liebevoll kitschy-chic eingerichteten Ladens: Der 40-Jährige, mehrfacher niedersächsischer Cocktailmeister (zuvor mixte er in der Mini-Bar am Thielenplatz), serviert edlen Armagnac, alten Cognac, aber auch Gin, Rum und Whiskey aus Frankreich – und durchaus interessante Cocktailvariationen (wie den apfelfrischen, intensiv fruchtigen „Pomme Daisy“). Als alkoholfreie Alternative empfehlen sich originelle Homemade Lemonades, die mit eigenem Rezept und frischen Zutaten, etwa mild-süßer Kirsche und Mandel, den Durst löschen. Regelmäßig sollen im Mon Bonheur auch Live-Auftritte von lokalen Künstlern stattfinden – allerdings im ganz entspannten Rahmen, denn auf die gute Nachbarschaft mit den Anwohnern legt das sympathische Pärchen größten Wert. Ihnen ist es wichtig, einen Ort zu bieten, an dem man sich ausnahmslos wohlfühlen und die französisch angehauchte Leichtigkeit genießen kann, auch Kinder und Hunde sind willkommen. Im geräumigen Innenbereich ist für bis zu 45 Personen Platz, auf der Terrasse für weitere 25 Personen. Öffnungszeiten: Di-Do 12-1 Uhr, Fr+Sa 12-2 Uhr, So 10-00 Uhr. Voßstr. 53, 30163 Hannover. Kontakt: Tel. (0511) 53078717. Mehr Infos unter: www.monbonheur.de.

Cutoutme    
Personalisierte Geschenke und Deko-Artikel liegen voll im Trend: T-Shirts, Kaffeebecher, Brotdosen … Seit Anfang 2018 produziert auch die Cutoutme GmbH in Hannover Wülfel innovative, personalisierte Artikel und verwandelt über www.cutoutme.de die eigenen Bilder in personalisierte Pappaufsteller oder Masken. „Einfach den Artikel im Shop auswählen, das Bild hochladen und bei lebensgroßen Pappaufstellern die gewünschte Größe angeben. Wir machen den Rest“, erklärt die Geschäftsführerin Karin Obertreis. Eine witzige Idee, die auf Geburtstagen, Hochzeiten, Jubiläen und Firmen-Events für lustige und originelle Selfies und Erinnerungsfotos sorgt. Besonderer Service: Falls kein geeignetes Portraitfoto zur Hand ist, kann man auch ein Foto-Shooting bei Cutoutme buchen und sich individuell für das gewünschte Produkt in Szene setzen lassen. Am Mittelfelde 29, 30519 Hannover. Kontakt: Tel. (0511) 93689483. Mehr Infos unter: www.cutoutme.de. Jetzt bestellen und 15% sparen mit dem Promo-Code „stadtkind2018“!

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