Das bislang einzige Restaurant mit Küche aus dem Senegal in Hannover, das Kilimanjaro, hat eine zweite Kultstätte für das heiße Essen vom schwarzen Kontinent geschaffen: Im Kili Linden gibt es nun auch Typisches aus Afrika inmitten bunter afrikanischer Lebenslust – belebende Musik, ein bisschen Chaos, ganz viel Farbe, fröhliche Geselligkeit und noch mehr Geschmack.
Schön ist bunt, haben die Besitzer des Kilimanjaro auch im Kili Linden gemeint – und sie liegen damit richtig, denn die großgemusterten Tischdecken, die warmorangenen Wände und verschiedenfarbigen Lampen machen sofort munter und hellen jede verregnete Herbst-Stimmung auf; schräge Holzgiraffen, originell eingemauerte Tierfotos und einnehmende Musik verbreiten afrikanische Fröhlichkeit. Ob die sich auch aus den Getränken herausschmecken lässt? Von den afrikanischen Bieren probieren wir das Windhoek aus Namibia – es erfrischt mild mit einer perfekten Herbe im Abgang und macht schon etwas lustig … Leider ist der Affenbrotbaumsaft gerade aus, der hätte sicher spaßig geschmeckt. Der hausgemachte Ingwersaft ist pur arg süß, punktet aber mit seiner aromatischen Schärfe. Wir wenden uns den Speisen zu, die von der senegalesischen Köchin nach Rezepten ihrer Heimat zubereitet werden: Das Best of Kili Fingerfood, das es auch vegetarisch mit den beliebten Kochbananen gibt, genehmigen wir uns mit Fisch. Die Boulette ist fast übertrieben würzig, wird von unserem Testesser-Baby aber mit Begeisterungsstürmen quittiert, also eindeutig eine Geschmacksfrage. Im Verbund mit der stark senfigen Vinaigrette auf dem Salat für uns Erwachsene ein etwas zu dominanter Auftakt – den die Knoblauch-frei, mit frischen Kräutern gebratenen Garnelen und die Fatayas Senegalais (Empanada-ähnliche Taschen) mit ihrer eleganten Pikanterie via Thunfisch-Tomaten-Füllung wieder wett machen. Ganz im Sinne der afrikanischen Geselligkeit sind auch die meisten Hauptgerichte für mehrere Personen bestellbar, ebenso wählbar ist die Sauce, und die Schärfe kann reguliert werden. Thieboudienne – das senegalesische Nationalgericht aus mit einer Zwiebel-Kräutermischung gefülltem Barsch (für 14,60 Euro) – braucht keinerlei weitere Einmischung: der super saftige Fisch zerfällt weich unter der Haut, die knusprig sowie interessant gewürzt ist; mit Aubergine, Kohl und rotem Reis macht es gesund und besonders wohlschmeckend satt.
Eine ganz neue Geschmackserfahrung bietet das afrikanische Curry mit Lamm (für 14,80 Euro): Das sahnig-sanfte Lämmchen im Erbsen-Mais-Karotten-Zwiebel-Bett schmeckt – zunächst zart süß und dann erst scharf – bestens! Klare Empfehlung: Foufou dazu, ein fester Brei aus Maniok und Kochbananen (nicht nur für Babys, da sind wir uns am Tisch alle einig). Der vegetarische Maffé (für 10,80 Euro) wird nicht als Eintopf serviert, sondern Maniok, Kartoffel, Karotte und Athieke (Couscous aus Maniok) kommen mit Salatdeko einzeln, sodass man die jeweilige Kombination mit der Erdnussbutter-Sauce probieren kann. Hierfür gibt es gleich zwei Pluspunkte; einen dafür, dass man als Vegetarier satt wird, und einen für die afrikanische Erdnusssaucenvariation, die – längst nicht so süß wie beim Asiaten –, im Überfluss vorhanden und süchtig-machend lecker ist. Als Dessert hätten wir gerne das Thiacry empfohlen, eine witzige, leichte, Milchreis-ähnliche Joghurtspeise mit schwarzem Couscous und einer Prise Vanillezucker – doch dank Erdbeer- statt angekündigter Schokosauce war uns diese leider nicht recht. Vielleicht beim nächsten Mal – das es allein aus Neugier auf die noch nicht verkosteten Afrika-Delikatessen auf jeden Fall geben wird!
Anke Wittkopp
Falkenstraße 24
30449 Hannover
Tel. (01515) 1083093
www.kilimanjaro-hannover.de
Mo bis Sa 17-23 Uhr