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Edel Unverpackt

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Edel Unverpackt


Eingeschweißte Äpfel, Einweg-Joghurtbecher oder Orangensaft in der Kunststoffflasche – was nach dem Verbrauch der meisten Lebensmittel aus herkömmlichen Supermärkten übrig bleibt, sind Plastikmüll und ein schlechtes Gewissen. Denn einen Gutteil der täglichen Umweltbelastung macht die Produktion von Verpackungen aus, die häufig nur schwer oder gar nicht recyclebar sind. Höchste Zeit für eine Alternative – dachte sich Sandra Michel und eröffnete im Februar 2016 Hannovers ersten Bio-Laden für unverpackte Lebensmittel aus der Region.

Der Name „Edel Unverpackt“ hat für das fünfköpfige Team von Sandra Michel eine doppelte Bedeutung: Zum einen verweist er auf den Kosenamen von Edelgard Vreemann, einer langjährigen Freundin der Inhaberin, die das Projekt unterstützt und ermöglicht hat. Zum anderen beschreibt er den gemeinsamen Nenner aller Produkte aus dem Sortiment – alles unverpackt.

Geliefert werden die Lebensmittel in Großgebinden und 25-Liter Säcken. Statt sich mit vorgegebenen Portionen in lästigem Plastikmüll zufrieden geben zu müssen, kann sich der Kunde seinen individuellen Bedarf aus einem großen Glasbehälter „abzapfen“ und in ein mitgebrachtes Behältnis abfüllen. Auf diese Weise können selbst lose Produkte wie Mehl, Milch oder Müsli ohne unnötige Einwegverpackung hygienisch einwandfrei vom Laden in die heimische Küche gelangen. Und wer auf einen Spontaneinkauf hereinschneit, kann Stoffsäckchen und Jutetaschen vor Ort erstehen oder sich ein wiederverwendbares Behältnis aus dem hauseigenen Pfandsystem leihen.

Von Frühstücksbrötchen bis Regionaltomaten, von Kaffeebohnen bis Fetakäse: Obwohl der kleine Bio-Laden an der Christuskirche erst seit wenigen Wochen besteht, findet sich auf der gemütlichen Ladenfläche mit Tante-Emma-Flair schon eine feine Auswahl alltäglicher Produkte wie Nudeln, Reis, Gewürze, Nüsse oder Tees. Neben losem Obst und Gemüse gibt es außerdem eine kleine Käsetheke, Molkereiprodukte und Bruderhahn-Eier. Daneben wird auch eine kleine Palette nachhaltiger Nonfood-Artikel angeboten, etwa unverpackte Seifen oder Bambuszahnbürsten und seit neuestem auch Putzmittel zum selbst Abfüllen – auf vielfachen Wunsch der Kunden. Denn neben einem sorgenfreien Einkauf ohne Gewissensbelastung soll auch Raum für den Informationsaustausch von Mensch zu Mensch geschaffen werden. „Zum Beispiel wissen viele Leute gar nicht, dass Kurkuma ein natürliches Schmerzmittel ist oder sie wünschen sich Buchtipps zum Thema ‚Leben ohne Plastik‘“, erklärt Sandra Michel. „Wir möchten solche nützlichen Infos an unsere Kunden weitergeben. Außerdem freuen wir uns immer über Wünsche und Anregungen, in welche Richtung wir unser Sortiment erweitern könnten.“

Doch nicht nur das Thema Verpackung, auch die regionale Herkunft und die schonende Herstellung der Lebensmittel spielt bei „Edel Unverpackt“ eine große Rolle. Dadurch wird nicht nur die Umwelt geschützt, es werden auch kleine Unternehmen und Betriebe aus der Nähe unterstützt. „Wir möchten etwa einem älteren Ehepaar, das wunderbare Marmeladen selber einkocht, eine kleine Fläche hier im Laden geben. Bei der schmeckt man nämlich heraus, dass sie mit Liebe gemacht ist!“ Für die Sommerzeit wünscht sich Sandra Michel noch ein ganz besonderes Produkt zur Bereicherung ihres Programms: „Es wäre toll jemanden zu haben, der Eis herstellt, das wir vor dem Laden verkaufen könnten. Viele unserer Kunden wären erstaunt, wie super Gurken-Eis schmeckt!“

An der Christuskirche 11
Telefon (0511) 850 60 996
www.edel-unverpackt.de
Öffnungszeiten: Mo bis Fr 9–18 Uhr; Sa 9–14 Uhr

Anja Dolatta

Fotos: © Werbeagentur Schulz-Design

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