Tag Archive | "2015-08"

Consolers

Tags:

Consolers


Es muss schon ein wenig Vorsehung im Spiel gewesen sein, die Florian Hofer, Albrecht Bibas und Till Schomburg zusammenführte: Ursprünglich aus Berlin, Leipzig und Frankfurt trafen die drei Ende 2013 bei einer Jam-Session im hannoverschen Kultclub LUX aufeinander. Nicht nur die Chemie stimmte, auch die gemeinsame Leidenschaft für Bowie, die Beatles und den Sound der 60er und 70er verband und machte das gemeinsame Bandprojekt quasi unausweichlich: Mit geschmeidig gleitendem New Age Indie spenden die Consolers einen soften Klang und positive Energie – zum Beispiel beim Fährmannsfest am 5. August.

„Man kann eine Band nicht gründen, wenn man einander nicht leiden kann“, erklärt Sänger und Gitarrist Florian. „Man verbringt extrem viel Zeit miteinander, denn ein Song wird erst durch das gemeinsame Dran-Rumfeilen richtig rund. Wir waren zwar von Anfang an musikalisch auf einer Wellenlänge, aber erst nach ungefähr anderthalb Jahren Ausprobieren ohne Limit haben wir einen wirklich gemeinsamen Sound gefunden. Wenn ich mir jetzt Songs aus unserer Anfangszeit anhöre, klingt das zum Teil wie eine völlig fremde Band.“ Zu ihren damaligen Vorbildern und Inspirationsquellen zählten unter anderem The Velvet Underground, Jimi Hendrix, die Red Hot Chili Peppers und Nirvana. Von ihren eher rockigen Wurzeln haben sich die drei mittlerweile auf eine sanftere Sound-Schiene begeben und befinden sich nun irgendwo zwischen Whitney, Mac Demarco und Simian Ghost. „Auch der Name ‚Consolers‘ hat ja durchaus einen soften Klang“, erklärt Florian.

Nachdem er sich 2013 mit Schlagzeuger Albrecht und Bassist Till zusammengeschlossen hatte, spielte die junge Formation zunächst in kleinen Clubs und auf Housepartys, ging aber schon bald auf kleinere Tourneen und zu größeren Events wie das Lunatic Festival über. Mittlerweile stehen bundesweite Konzerte auf dem Plan, hin und wieder auch ein Gig in Polen oder eine Supportshow, bisher etwa mit Bands wie GoGoBerlin aus Dänemark oder den Pins aus England. 2015 entstand in Zusammenarbeit mit Soren Christensen ihre zweite EP mit dem Titel „Astronaut Babies“, die sechs Songs werden aber erstmal nur nach ihren Konzerten als CD oder Tape verkauft. Das erste Album ist auch schon in Arbeit und wird voraussichtlich nächstes Jahr erscheinen, im Moment liegt der Fokus aber erstmal auf den aktuellen Auftritten und der im April veröffentlichten Singleauskopplung „Harry“. Das dazugehörige Musikvideo zeigt einen Tag im Leben eines Pizzalieferanten, der am Ende einer Reihe von surrealen Begegnungen in einer chilligen Abendrunde landet.

Dieses entspannte Feeling spielt auch beim Schreiben der Songs eine große Rolle. Meistens werden die Texte dabei von Florian beigesteuert. „Fast immer ist die Musik zuerst da und ich hab vielleicht ein Wort oder einen Satzfetzen, der für mich dazu passt. Dann gehe in der Vorstellung an einen bestimmten Ort im Kopf, meist einen Strand in Italien in den 70ern. Ich überlege mir, was ich an so einem Ort am liebsten hören würde, was mich dort bewegen würde. Danach geht das recht fix und ich schreib die Lyrics an einem Tag zusammen.“ Trotzdem bleiben die Songs Gruppenprodukte, an denen alle Bandmitglieder gleichermaßen beteiligt sind. „Bei uns gibt es keine Hierarchie oder sowas – jeder hat seine Stärken und Anteile an den Projekten und wir stehen alle künstlerisch auf einer Ebene. Deshalb haben auch alle von uns gleiche Rechte an den Songs.“

Ein besonderes Highlight in der erst kurzen Karriere der Band bildet die große Tour mit den DMA’s aus Sydney, mit denen sie im Mai in mehreren deutschen Städten aufgetreten sind. „Das war unsere bisher größte Support-Tour, wir haben uns richtig gut verstanden mit der anderen Band und einer der Australier kommt uns demnächst sogar besuchen. Natürlich ist es immer super, coole Leute zu treffen, aber man sollte sich da nichts vormachen: Im Showgeschäft sind gute Kontakte Gold wert und gerade für eine so junge Band, wie wir es nun mal noch sind, immens wichtig.“

Anja Dolatta

Foto: © Mariano Gonzalez

Den nächsten Live-Auftritt der Consolers auf hannoverschem Boden kann man am 5. August auf dem Fährmannsfest erleben.  Alle Infos unter www.consolersconsolers.com und www.facebook.com/theconsolersmusic.

Abgelegt unter MusikerporträtEinen Kommentar verfassen...

Fahrradcafé

Tags:

Fahrradcafé


Fahrradcafé

Im Mai diesen Jahres hat pünktlich zur Sommersaison ein besonderer Fahrrad-Laden auf dem E-Damm aufgemacht. Hier gibt es nicht nur sportlich-schicke (Elektro-) Räder und innovatives  Zubehör, sondern auch Hannovers schnellsten und entspannendsten Fahrradservice: Während das Fahrrad repariert wird, kann man in der Café-Ecke des Ladens oder an kleinen Tischen davor gemütlich einen Bio-Kaffee schlürfen – und sich anschließend gleich wieder auf’s Rad schwingen.

Fahrradcafé-Gründer Florian Schubert schwört nicht nur als Alternative zum Auto auf Fahrräder, er sieht den Trend zum Rad auch als Ausdruck eines Lifestyles: Man ist sportlich, modern, in Bewegung – ein stylisches Fahrrad ist längst Statussymbol und das hochwertige Rad fährt der protzigen Benzinschleuder immer mehr den Rang ab. Vor allem in der Stadt sparen Radfahrer sehr viel Zeit, die sich viel schöner verbringen lässt – zum Beispiel bei einem Kaffee im Fahrradcafé. Florian hat selbst 10 Jahre lang einen Fahrradladen geführt und kennt Fahrradcafés aus Holland. Ihn hat überzeugt, dass man hier nicht erst auf einen Termin wartet, der wohl möglich erst Tage später ist, und man dann weitere Tage auf seinen Drahtesel verzichten muss. Statt dessen wird, während man etwas trinkt und sich eine Verschnaufpause gönnt, gleichzeitig auch das Rad wieder fit gemacht. Florian beherrscht die ganze Bandbreite von Reparaturen und steht gerne beim Umbau von Rädern mit Rat und Tat zur Seite.

Er und seine Freundin Sandra Gehrts setzen bewusst auf ein sportliches Sortiment, wollen sich aber nicht auf Sporträder festlegen, sondern Trends mitgehen und up to date bleiben. Darum führen sie neben den coolen Rädern von Green´s und Batavus auch Elektro-Fahrräder, z.B. nostalgisch-schöne Holland-E-Bikes. Statt rentnerlike sind diese inzwischen ziemlich angesagt; bis 25 km/h machen die hippen E-Bikes. Zusätzlich gibt es vier Leihfahrräder für den Besuch (7,50 Euro/Tag oder 40 Euro/Woche) und einen weiteren tollen Service: JobRad, ein (Dienst-) Fahrrad-Leasing-Modell, das steuerliche Vorteile bietet. Auch trendy ist der Hövding-Airbag, ein Kragen, der sich bei einem Crash entfaltet und schützend über den Kopf stülpt. Das weitere Equipment wie handbemalte Klingeln von Crane, Helme, Ledersättel, Fahrradbekleidung sowie Taschen und Rucksäcke hat einen unaufgeregt zeitlosen, sportlichen Stil. Der setzt sich im Café-Bereich fort, wo man auch ohne Fahrradpanne mit kostenlosem W-LAN und Heißgetränken aus der italienischen Siebträgermaschine eine nette Zeit verbringen kann. Täglich stehen wechselnde Backwaren und andere Leckereien wie Eis oder Wassermelone zur Wahl und dazu gibt’s das passende Pausengetränk; „Heldenpause“ mit beruhigenden Kräutern, zum so richtig entspannen. Dabei kommen oft gute Ideen – zum Beispiel für gemeinsame Aktionen mit dem netten Fahrradcafé-Pärchen. Das ist nämlich offen für alle Vorschläge rund um´s Café und steckt voller Tatendrang, was Veranstaltungen im Laden angeht. Angedacht ist, die caféeigenen vier Wände für Kunstausstellungen zu nutzen, kleine Konzerte zu hosten und eine Social-Media-Gruppe zu starten. Wer ähnliche oder ganz andere Einfälle hat, was sich noch in den Räumen des Fahrradcafés abspielen könnte, kann sich einfach an die aufgeschlossenen Ideensucher wenden!    A.W.

Fahrradcafé
Asternstraße 2, 30167 Hannover ,
Telefon (0511) 45 01 42 70
www.fahrradcafe.de oder bei Facebook

Öffnungszeiten:
Mo-Fr: 10-19.30 Uhr, Sa 10-16 Uhr, So geschlossen

Abgelegt unter Der besondere LadenEinen Kommentar verfassen...

Ducs

Tags:

Ducs


Die Sonne steht hoch über dem Canyon. Flirrende Hitze, ein Raubvogel kreist auf der Suche nach Beute. Er zieht seine Kreise enger über rotem Stein, keine Bewegung, nirgends, nur Sand, Gestrüpp – und eine Band.

Christian Kretzschmar und die Brüder Malte und Sören Schalk trafen nach den ersten Banderfahrungen ihrer Jugend aufeinander, teilten viele Erlebnisse und noch mehr CDs. Rage Against The Machine, Seether und Staind wurden hin und her gereicht, grollender Alternative-Rock mit dreckigen Gitarren entwickelte sich zur gemeinsamen Leidenschaft der Hannoveraner. Was lag da näher, als gemeinsam eine Jam-Band zu gründen? Da „Down Under City Surfers“ auf kein vernünftiges Bandshirt passt, spielten die drei unter dem Namen DUCS 2010 schließlich ihr erstes Konzert. Von diesem Moment an enterte das Trio jede Bühne, die sich ihnen bot und erspielte sich nach und nach in Hannovers Musikszene den Ruf einer furiosen Live-Band ohne Rücksicht auf Verluste: „Unsere Stärke ist auf jeden Fall das Live-Konzert“, erklärt Chris. „Wir geben einfach alles, dabei spiele ich mir schon mal die Fingerkuppen blutig und es wundert mich nicht, wenn Malte nach einem unserer Konzerte mehrere Tage Muskelkater hat.“ „Ganz am Anfang haben wir mal auf einem Open Air mit furchtbarem Wetter gespielt“, ergänzt Malte. „Es haben nur noch die Leute, die für den Abbau zuständig waren, zugehört. Die sind allerdings völlig abgegangen und haben auf der Bühne mit uns gefeiert, und genau darum geht es uns: die Menschen wirklich zu begeistern und zu erreichen.“
DUCS holen das Publikum am Rande der Alltagstristesse ab und befördern es per Anhalter auf eine Schnellstraße irgendwo zwischen Grunge, Alternative und Hard-Rock. Effektspielereien lassen sie dabei links liegen – die Musiker geben sich ganz „oldschool“ und beschränken sich auf die klassische Schlagzeug-Bass-Gitarre-Formation. Energische, aber eingängige Riffings und die raue, fast bluesige Stimme von Chris sind die Kennzeichen der DUCS, die sie mit einer Lässigkeit vor sich hertragen, die ihresgleichen sucht. Seit ihrer EP „Ductape“, die im Juni 2013 über Timezone Records erschien, hat sich dennoch sowohl bei der Arbeitsweise als auch beim Sound der DUCS so einiges getan. Seit einem Jahr lassen Chris und Sören Job und Studium ruhen, um sich voll und ganz dem für Herbst geplanten Debüt-Album zu widmen. Das zahlt sich aus: Nachdem die Band 2014 eine ihrer gemeinsamen Lieblingsbands, Seether, supporten durfte, ermöglichten ihre Fans den Jungs über eine Crowdfunding-Aktion, sich einen weiteren lang gehegten Wunsch zu erfüllen. In Begleitung eines Kameramanns machten sich Malte, Chris und Sören auf zu einer mehrwöchigen Tour durch die USA, um weiter an ihren Songs zu arbeiten und vor allem jede Menge Videomaterial von Sessions in der amerikanischen Wildnis zu sammeln. Chris erinnert sich: „Die Crowdfunding-Situation war neu für uns. All diese Menschen haben in uns investiert und uns bewusst gemacht, dass unsere Musik sie interessiert und dass sie an uns glauben. Das hat uns ganz schön Druck gemacht.“
Entstanden sind Aufzeichnungen von Unplugged-Sessions vor atemberaubender Kulisse, denn für die Songs ihres Debüt-Albums haben die DUCS sich vor allem ein Ziel gesetzt: „Uns ist wichtig, dass die neuen Songs auch ohne großartige Verstärker funktionieren. Sie sollen sich nicht hinter einer Wall-of-Sound verstecken, sondern die Leute auch „pur“ überzeugen.“ Das Publikum – und andere Bands, denn als nächsten Schritt fassen die DUCS eine ausgedehnte Support-Tour ins Auge, um neue Bühnen und Fans für sich zu erobern. Letztendlich hoffen Sören, Malte und Chris, eines Tages von ihrer Musik leben zu können, und wissen, dass dieser Weg vor allem über größere Bühnen führt. In wenigen Tagen geht es allerdings erst einmal nach Berlin ins Studio, die Aufregung ist der Band anzumerken. „Bestimmt läuft so einiges völlig anders, als wir uns das vorstellen“, überlegt Malte. „Aber oft beschert einem ja gerade das die schönsten Momente.“

Sabrina Bläß

Abgelegt unter MusikerporträtEinen Kommentar verfassen...


Stadtkind twittert