Tag Archive | "2015-05"

Milou & Flint

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Milou & Flint


Hinter Milou & Flint stecken mit Barbara Milou und Christoph van Hal zwei leidenschaftliche Vollblutmusiker und Multiinstrumentalisten, die es schaffen, aus nahezu jedem Instrument und jedem banalen Gegenstand einen Ton hervorzaubern. Zu ihrer vielfältigen Klangpalette gesellen sich geistreiche Texte und unbeschwerte, eingängige Melodien, irgendwo zwischen folkigem Singer/Songwriter-Pop und der Leichtigkeit französischer Chansons – einfach „Poesie-Pop zum entspannten Hinhören“. Den gibt es in Kürze auch endlich auf CD: Am 15. Mai erscheint offiziell ihr Debütalbum „Orange bis blau“!

Milou & Flint haben sich förmlich gesucht und gefunden – in einer Fußgängerzone in Hamburg, als Milou dort mit ihrem Akkordeon saß und gesungen hat. „Ich habe Milou einfach angesprochen und dann haben wir uns für einen ersten Versuch in Hannover getroffen. Wir haben schnell gemerkt, dass wir uns gut ergänzen, sowohl musikalisch, als auch textlich.“ So gut, dass Milou ihre Koffer packte, um für Milou & Flint von Hamburg nach Hannover zu ziehen. „Bis dahin habe ich Kleinkunst gemacht, eine A-Cappella-Band gehabt und nebenbei an meinen eigenen Ideen gearbeitet.“ Flint als Christoph van Hal war noch etwas umtriebiger. Er ist als Komponist, Arrangeur, Musiker und Produzent tätig, spielte schon Trompete und Keyboard in der Live-Besetzung von Wir Sind Helden und unterstützte auch Marquess als Trompeter auf den großen Bühnen. „Da ich ein wenig älter als Milou bin, habe ich auch schon so manche Bandbiographie hinter mir.“ Einige kennen ihn vielleicht als Frontmann bei Christoph Van Hal & The Double High C Bigband sowie als Kopf der Band Tanner, an deren Gründung auch Jean-Michel Tourette beteiligt war. Beide hatten sich beim Studium an der HMTMH kennengelernt, wodurch sich für Christoph auch der Kontakt zu Wir sind Helden ergeben hat. Die Verbundenheit der Musiker ist geblieben. Jean-Michel Tourette ist sogar als Gastmusiker auf Milous und Flints erstem Album zu hören. Als Gitarrist bereichert er den Song „Schnee auf deiner Haut“. Und auch auf einen weiteren musikalischen Gast wollten sie bei der Produktion nicht verzichten: Christian Decker (Fury in the Slaughterhouse) ist als Bassist bei zwei Songs vertreten und hat das Album gemixt und gemastert.

Ansonsten haben Milou & Flint es sich nicht nehmen lassen, auf ihrer ersten Scheibe fast alles selbst einzuspielen. „Wir haben komplett auf elektronische Instrumente verzichtet und aus alten Heizkörpern und Blumentöpfen so manches Schlagzeug zusammengezimmert, mit Vibraphonschlägeln Gitarren zum Schwingen gebracht und unsere Grundschulinstrumente rausgesucht und eingesetzt.“ Fast die gesamten Aufnahmen wurden in Flints Keller gemacht, „der zeitweise vor lauter Instrumenten kaum zu betreten war“. Wenn man ganz genau hinhört, soll man sogar den ratternden Stromzähler hören können. „Wer den auf der Platte ausfindig macht, dem schenken wir ein Album.“ Ihre Experimentierfreudigkeit hat sich in jedem Fall gelohnt: Das auf dem Album zu hörende Klangspektrum reicht von akustisch bis orchestral, ihre Musik von zart und verspielt bis kraftvoll und episch, die Texte sind ehrlich und direkt. „Unsere Texte sind gerade heraus und spiegeln uns und unsere Einstellungen oder Denkweisen sehr persönlich wider. Dennoch ist der Prozess des Textens der wohl längste in unserer Arbeit, denn wie schnell kann man kitschig oder billig klingen, gerade auf Deutsch.“ Wen der zweistimmige Gesang zuweilen an Simon & Garfunkel erinnert, der liegt nicht ganz falsch. „Vorbilder haben wir so wirklich keine. Na gut, Simon & Garfunkel-Fans sind wir schon beide…“

Bereits am 2. Mai kann man das zauberhafte Gesamtkunstwerk „Orange bis blau“ beim Release-Konzert erleben (und natürlich auch erstehen). In der Tanzschule „Step by Step“, dort, wo alles begann und Milou & Flint vor rund anderthalb Jahren ihren ersten Auftritt hatten, stehen sie ab 20.20 Uhr erneut auf der Bühne, um ihre neuen Songs vorzustellen. Gefeiert wird der Release mit Streichquartett und musikalischen Stargästen. Wer das ist, wird aber noch nicht verraten. Außerdem wird es live on stage und ganz exklusiv die Videopremiere zur Single „Excuse-moi“ geben.

Das nächste Konzert lässt dann auch nicht lange auf sich warten: „Am 21. Juni spielen wir auf der Bühne an der Marktkirche bei der Fête de la Musique ab 20 Uhr. Auch im Kultursommer sind wir vertreten. Ansonsten freuen wir uns auf ein tolles Festival, auf dem wir die Bühne mit Andreas Bourani teilen werden, und wer es genauer wissen möchte, der geht einfach auf www.milou-flint.de und macht sich schlau.“

Foto: Sascha Pierro

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Stefan Henningsen, Tausendsassa

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Stefan Henningsen, Tausendsassa


Fester Mitarbeiter im Béi Chéz Heinz, Radio-Moderator bei Radio Leinehertz 106.5, Frontsänger der Spvvg Linden-Nord – Sternzeichen: Fische

Stefan Henningsen ist ein Tausendsassa. Er ist überall und nirgends zu sehen, steht auf der Bühne und sitzt hinter dem Mikrofon, singt und moderiert, sammelt alte Songs und macht neue daraus, hat Ideen und setzt sie um. Gemeinsamer Nenner seiner unterschiedlichen Aktivitäten; sie finden alle in Linden statt und tragen von dort aus auf unterschiedlichen (musikalischen) Wegen humorvollen Stil in die Stadt. Der nostalgisch-kreative Musikfreund ist 44 und wohnt natürlich in Linden-Nord.

Ältestes von Stefans aktuellen Standbeinen ist die Festanstellung im Béi Chéz Heinz. Wie lange er dort schon arbeitet, weiß er gar nicht so genau, denn irgendwann wurde er vom Stammgast-Stuhl hinter die Theke befördert – eine durchaus geläufige Strategie vor Ort. „Im Heinz kann man sich ausspinnen, seiner Kreativität freien Lauf lassen. Unser Chef Jürgen war schon immer für Kleinkunst zu haben, und immer, wenn jemand Ideen hat, dann sagt er nur: „Mach!“. Und tritt einem auch noch mal hinterher, wenn man es aus irgendwelchen Gründen doch nicht tut. Das finde ich super.“, schwärmt der langhaarige Sympath. Er hat mehrere Jahre die Quizshow „Wer wird Herrinär“ gemacht, jetzt entwickelt er gerade eine eigene Bier-Game-Show aus alten Show-Formaten, bei der noch ein Fass Spaß oben drauf gelegt wird. Im Juni startet auch die neue Partyreihe „Club 27“, die – angelehnt an die jung gestorbenen Stars – die gute alte Zeit feiert und für die nicht mehr ganz so jungen Hannoveraner Ü 27 gedacht ist. Menschen, die wie Stefan Elvis‘ Tod als erstes Weltereignis überhaupt erlebt haben, das von persönlicher Bedeutung war, oder die wie er auf gut (hand-) gemachte Musik stehen. Mit drei von seinen Freunden, Jan, Hakan und Butschi, entschied sich Stefan Ende der 90er Jahre, Schlagermusik auf deutsch zu machen, als sie anhand einer Manfred-Krug-Kassette entdeckten, dass es da noch „wesentlich geilere Songs gab als den herkömmlichen Schlager“. Mit Fundstücken aus den 50/60er Jahren und hohem Funfaktor wurde die Tanzmusik Nostalgique geboren und auf dem Cover-Festival im Heinz im Jahr 2006 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Die erste selbstständige Show folgte im Rahmen der Dirty Diamonds Night ebenda, und schon hatte die Spvvg Blut geleckt. Ergänzt durch die drei Mädels Sandy, Mandy und Candy (allesamt Operngesang-Studierte) und sechs weitere Spielgefährten treten die (Musik-) Verrückten als buchbare Live-Kombo nun überall auf, wo sie mit ihrem Swing-Beat-Independentschlager und dem immensen Unterhaltungsgehalt hin passen. Im Oktober kommt nun auch endlich ihre erste LP!

Tolle Musik sämtlicher Stile verbreitet Stefan außerdem über den Äther: Bis vor ein paar Monaten Kulturredakteur bei radio leinehertz 106.5, macht er weiterhin wöchentlich die Sendung Linden Live, in der er Bands vorstellt, die in den kleinen Lindener Clubs spielen. So erfährt man vom eifrigen Sammler von Beat- und Klangperlen, der gerne auch auf Flohmärkten nach diesen stöbert, wie sich die Band anhört, die beispielsweise am nächsten Dienstag bei Ruby Tuesday auftritt. Danke, Stefan, für die gute Musik und die gute Laune!

 

Termine, Infos und Musik:

Spvvg Linden-Nord:
So, 03. Mai, 18:30 Uhr, Lindener Marktplatz
Sa, 19. September Liepmannstraßen-Fest,
die Bethlehem-Gemeinde und das Heinz feiern
www.spvgglinden-nord.de

radio leinehertz 106.5:
donnerstags, 18 Uhr, Linden Live
www.leinehertz.net

Béi Chéz Heinz:
www.beichezheinz.de

 

Kurz nachgefragt

Dein Lieblingsort in Hannover?
Die Limmerstraße.

Deine Lieblingsradiosendung?
Meine eigene. Aus dem österreichischen Fernsehen hole ich mir Anregungen, die sind da wesentlich weiter als wir; Go TV über Astra und FM 4 bringen immer gute Musikclips.

Deine musikalischen Vorbilder?
Natürlich Elvis, mit dem alles begann, Neil Diamond aus dem Plattenschrank meiner Eltern und Paul Kuhn!

Comedy oder Kabarett?
Kabarett. Ich finde Humor ist schnell platt, und Humor muss immer intelligent sein. Wie heißt es in dem Zitat: „Der Comedian macht es wegen dem Geld, der Kabarettist macht es des Geldes wegen!“

Deine Lieblingspartyreihe?
Ich gehe generell lieber auf Konzerte. Aber unsere neue Partyreihe ab Juni im Heinz, „Club 27“ – die wird richtig gut.

Auf welchem Fest trifft man dich?
Natürlich auf dem Fährmannsfest, das moderiere ich, wir treten da auf und privat bin ich auch da.

Warum trägst du deine Haare lang?
Weil Naturlocken bei kurzen Haaren beknackt aussehen.

Dein größter Unterstützer?
Neben meiner Mama definitiv Jürgen Grambeck, der Geschäftsführer des Heinz. Und Peter Holik, der Veranstalter des Fährmannsfest. Der war damals sofort total begeistert von der Spvvg und hat uns auf die große Bühne geholt.

Deine Botschaft?
Schlager ist viel mehr als Hossa und Disco Fox. Es gibt großartige Kompositionen, die leider in Vergessenheit geraten sind.

Wer oder was nervt dich?
Oh, ’ne Menge! Fortschritt, der einfach kein Fortschritt ist. Vor allem High Tech, der das Leben schwerer macht, der macht mich rasend – so wie CD-Player, die erstmal 5 Sekunden die CD lesen, bevor sie auf „open“ reagieren.

Anke Wittkopp

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Cocktailbird – Drinks auf Rädern

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Cocktailbird – Drinks auf Rädern


Die Tage werden wärmer, die Abende länger, man sitzt im Park oder am Fluss, genießt die sommerliche Freizeit und hätte gerne einen kühlen Cocktail, es ist aber keine Bar in der Nähe? Jetzt naht die Rettung auf dem Hollandrad: Wenn Marc Oliver Schrank („Onkel Olli“) und Constantin von Hase mit ihrer mobilen Bar, dem CocktailBird, angeradelt kommen, gibt es per Knopfdruck perfekte Cocktails in Sekundenschnelle.  

Per Tablet-PC können sich die Gäste aus diversen Cocktailrezepten für den Drink ihrer Wahl entscheiden, dann führt die Maschine über unterschiedliche Pumpen die passenden Inhalte millilitergenau zusammen. „Da die Pumpen ursprünglich für medizinische Zwecke entwickelt wurden, sind sie nahrungsmitteltechnisch zugelassen“, erklärt der 35-jährige Marc Oliver Schrank. So dauert es gerade mal drei bis fünf Sekunden, einen hervorragenden Cocktail zuzubereiten. Bis zu 15 verschiedene kann die Mini-Bar mixen, für rund 200 Getränke reicht ein mit Eis und Zutaten vollbeladenes Fahrrad; perfekt für die Garten-Party oder eben den Abend im Grünen. Das Angebot kommt gut an: Vor kurzem erst waren die beiden Tüftler auf der CeBIT vertreten, auch bei Firmenveranstaltungen sind der CocktailBird und seine Betreiber gern gesehene Gäste, zumal die Fahrrad-Cocktail-Bar nicht nur leckere Drinks liefert, sondern in ihrer Optik eines holländischen Lastenrades auch ein absoluter Eye-Catcher ist.

Die Idee für den „CocktailBird“ kam Marc Oliver Schrank, als er seinen Geburtstag feierte. Da er selbst als Barkeeper arbeitete, wollte er seinen Gästen leckere Drinks anbieten – und stand dann als Geburtstagskind unglücklicherweise den ganzen Abend hinter der Bar. So wie es  Kompagnon Constantin von Hase gewohnt ist, der Hotel- und Gaststättenbetriebswirt gelernt hat. Die beiden begegneten sich in Schranks 2009 eröffneten Kiosk „Onkel Olli“ in der Nordstadt, der, inzwischen eine Institution, seinem Besitzer zu eben diesem Spitznamen verhalf. Constantin perfektionierte die Idee für die mobile Bar und das automatisierte Cocktailmischen. „Er hat Erfahrung, wie so ein Gerät abrechnen soll und wie es für den Nutzer möglichst leicht zu bedienen ist“, erklärt Onkel Olli die fruchtbare Zusammenarbeit. Knapp ein Jahr hat es gedauert, den ersten Prototypen zu bauen. Dabei kamen Teile der Hardware aus einen Kick-Starter Projekt. Jetzt haben sie den Software-Entwickler Robert Kaye mit ins Boot geholt, der den CocktailBird mit hauseigener Software versorgt, außerdem machen die Gründer den nächsten Schritt und expandieren: Drei weitere, verbesserte Fahrräder der nächsten Generation stehen in den Startlöchern und sollen an Franchisenehmer verkauft werden.

Dass die Idee als Franchise-Unternehmen umgesetzt wird, haben Schrank und von Hase hannoverimpuls zu verdanken. Sie hatten sich beim StartUp-Impuls-Wettbewerb beworben und dort von Beratung und Coaching profitiert. „In den Gesprächen ist uns klar geworden, dass Franchising die beste Art ist, uns am Markt zu platzieren“, so Schrank. Zudem konnten die beiden Gründer einiges über die Bedeutung von geschicktem Marketing und Kostenstrukturen erfahren. „Noch läuft das Unternehmen über meinen Kiosk. Aber wir sind gerade im Ausgründungsprozess“, erläutert der Ex-Barkeeper seine Planungen für die nahe Zukunft. Na dann mal „Prost!“ und viel Erfolg!

COCKTAILBIRD
Marc Oliver Schrank, Constantin von Hase
An der Lutherkirche 10, 30167 Hannover
Tel.: 0160 7654886
info@cocktailbird.de
www.cocktailbird.de

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