Liebe Leserinnen und Leser
Wie weitermachen? Was kann man tun in solchen Zeiten? Spenden, die Wohnung mit Geflüchteten teilen, ein bisschen Farbe bekennen, so wie auf unserem aktuellen Titel? Ein paar große Worte schreiben? Reicht das?
Wir glauben, eine Aufgabe für uns alle kann auch sein, die Zuversicht nicht zu verlieren. Wir dürfen uns von Putin und Co. nicht deprimieren und nicht lähmen lassen. Dann hätte er gewonnen. Wir müssen weiter unser Leben leben, wir müssen zeigen, dass man auch friedlich und zivilisiert miteinander umgehen kann. Womit wir bei der Kultur sind. Sie ist aus meiner Sicht immer ein Spiegel der Verhältnisse. Je freier und vielseitiger, desto freier und vielseitiger (und friedlicher) ist auch die Gesellschaft. Darum finden wir es wichtig, jetzt ganz bewusst wieder vor die Tür zu gehen, anderen zu begegnen, miteinander ins Gespräch zu kommen. „Kultur bedeutet Lebensqualität und Gemeinschaft, Offenheit, Vielseitigkeit“, hat Sonja Anders in der März-Ausgabe gesagt. Recht hat sie. Und doch ist das alles gegenwärtig nicht so leicht. Alle Kulturschaffenden haben sich in den vergangenen Wochen ganz ähnliche Fragen gestellt: Wer möchte in solchen Zeiten ein Konzert besuchen, eine Vernissage, eine Lesung, ein Theaterstück? Dürfen wir uns überhaupt der Kultur widmen, wenn in der direkten Nachbarschaft Menschen so grausam leiden? Wie soll man eigentlich noch planen? In was für einer Welt werden wir morgen leben? Alle Kulturschaffenden hatten gehofft, dass es nun wieder losgehen kann mit der Kultur, nach der Corona-Durststrecke. Alle hatten gleichzeitig Befürchtungen. Kommen die Leute wieder zu den Veranstaltungen? Oder haben sie während der Pandemie die Kultur ein bisschen „verlernt“? Und nun auch noch dieser Krieg. Dürfen wir uns jetzt überhaupt noch mit schönen Dingen beschäftigen? Ja, wir müssen. Wir müssen die Kultur jetzt ganz bewusst geradezu zelebrieren. So ist die Idee entstanden, in dieser April-Ausgabe (mit 132 Seiten) ein starkes Zeichen für die Kultur setzen. Wir haben den Kulturschaffenden in Hannover und Region angeboten, bei uns etwas zu verlosen. Herausgekommen ist eine Versammlung vom 94 möglichen Gewinnen. Mitmachen lohnt sich! Denn Kultur lohnt sich für uns alle! Wir werden diese Aktion in unserem Hochschulmagazin, das direkt nach Ostern erscheint, darum mit teils anderen Gewinnen noch einmal wiederholen. Wir können nicht viel tun, aber vielleicht wenigstens ein paar schöne Impulse setzen … Mehr ab Seite 48 im Heft.
Viel Spaß mit dieser Ausgabe!
● Lars Kompa
Herausgeber
Stadtkind