Gefühlt beginnt das Jahr 2022 erst so richtig in diesen Tagen, wir freuen uns auf den März, auf mehr Sonne und hoffentlich auch ein bisschen mehr Leben. Zum ersten Mal seit Monaten ist ein wenig Licht am Ende des Tunnels. Wir werden im März und spätestens im April mit großer Wahrscheinlichkeit die Aufhebung der Einschränkungen erleben und verbinden damit die Hoffnung, dass sich dann auch viele der sogenannten Spaziergänger besinnen und sich der Nebel in den Hirnen allmählich wieder lichtet. Spätestens jetzt, in diesen Tagen, während der Gesundheitsminister noch warnt, bloß nicht zu schnell alle Vorsicht fahren zu lassen, aber gleichzeitig mehr und mehr Politikerinnen und Politiker auf die Aufhebung aller Beschränkungen drängen (manche aus dem Team Freiheit muss man ja beinahe festbinden), dürfte doch klar sein, dass niemand aus der Politik jemals ein Interesse an diesen Beschränkungen hatte. Weit und breit keine Diktatur. Und keine geheimen Verschwörungen. Alles Unsinn. Was wir sehen, sind ganz regulär von demokratischen Mehrheiten gewählte Politikerinnen und Politiker, die es nun sehr eilig haben, endlich einen Haken an Corona zu machen. Wir sind nach wie vor in Deutschland, mit allen Macken, Widersprüchen und Unzulänglichkeiten. Und darüber sind wir heilfroh, denn wer sich in der Welt so umsieht, stellt fest, dass es kaum noch Orte, wo man freier leben könnte.
Was Freiheit ist, echte Freiheit, das erschließt sich mit einem kurzen Blick auf die Kultur, auf die Künste. In dieser Ausgabe habe ich mit Sonja Anders, Intendantin Schauspiel Hannover, über Kultur gesprochen. Sonja Anders ist zeitgleich mit Laura Berman in Hannover gestartet, sehr einig waren sie sich zu Beginn ihrer ersten Spielzeit, dass sie Schauspiel und Oper viel mehr öffnen wollten für die Stadt. Und dann kam Corona dazwischen, doch der Plan steht nach wie vor und ein Teil des Weges ist auch schon geschafft. Aber natürlich geht es jetzt erst richtig los …