Wir brauchen Impflicht!

Foto: PixabayVöllig klar: Über Sinn und Form einer allgemeinen Impfpflicht darf und soll und muss gestritten werden (wenn auch bitte nicht mehr allzu lange). Bei einer anderen Frage der öffentlichen Gesundheit darf es jedoch keine zwei Meinungen geben, und diese betrifft die Ausstattung von Räumlichkeiten, in denen Impfungen vorgenommen werden. Nach den kuriosen Fällen von Fehlverabreichungen, die sich in den vergangenen Monaten im Rahmen der hannoverschen Impfkampagne ereigneten (und die trotz fehlender Negativfolgen natürlich Wasser auf die Mühlen aller Impfgegner*innen waren), haben wir nämlich in einer investigativen Intensivrecherche ermitteln können, dass ein fataler Mangel für diese bedauerlichen Irrtümer verantwortlich war – und zwar der Mangel an Beleuchtungsmitteln.
Erinnern wir uns zurück an den Jahresanfang: 42 Jungen und Mädchen wurde fälschlicherweise eine Erwachsenendosis des Coronaschutzimpfstoffs gespritzt. Da die Kinder zwischen fünf und elf Jahre alt waren, ist eine optische Verwechslung eigentlich unwahrscheinlich (zur Sicherheit haben wir uns die kleinen Stöpsel einmal angesehen, und ein Boss Baby war wirklich nicht darunter). Doch die Aussage eines Krankenpflegers, der dabei war und sich zu einem Gespräch mit uns bereiterklärt hat, wirft ein nun Licht auf die Angelegenheit: „Unser Einsatz war in dem neueröffneten Impfzentrum im Panorama am Zoo – die stimmungsvollste Location, an der ich bislang gespritzt habe“, sagt uns Olli P. (Name geändert). „Doch die geile Atmosphäre war gleichzeitig ein Fluch: In dem schummrigen Licht des Regenwaldes fiel es mir mit meinen +5 Dioptrien nicht immer leicht, meine Patient*innen zu erkennen. Und wenn die Panoramaschleife auf Nacht ging, konnte ich überhaupt nichts mehr sehen. Ob mir ein halbwüchsiger oder ein ausgewachsener Oberarm entgegengestreckt wurde – keine Ahnung! Immerhin habe ich aber noch ins richtige Körperteil getroffen. Von einer Kollegin von mir weiß ich, dass sie versehentlich einige Knie gepikst hat.“ Auch der Fall der etwa 3.000 Moderna-Dosen, die trotz abgelaufenen Verfallsdatums verimpft wurden, geht unseren Recherchen nach auf akute Unterbelichtung zurück. Die Ärztin Cardi B. (Name geändert) berichtet: „In unserer Kühlkammer war schon vor Monaten das Licht ausgefallen, doch der Hausmeister konnte das Problem noch nicht beheben. Er ist noch immer in Quarantäne auf Mallorca, der Arme … Wir haben uns deshalb mit diesen Leuchtsternen zum Kleben beholfen. Kennen Sie die Dinger? Bei dem bisschen Helligkeit, das die abstrahlen, kann man nicht mal seine eigene Hand erkennen – geschweige denn ein mikroskopisch kleines Datum lesen!“
Um Pannen wie diese in Zukunft zu vermeiden, scheint die Einführung einer allgemeinen Impflichtpflicht unumgänglich. Einen entsprechenden Vorschlag haben wir bereits an Gesundheitsminister Karl Lauterbach geschickt, der uns telefonisch informiert hat, dass er ihn gründlich durcharbeiten wird – sobald er eine neue Glühbirne für seine Schreibtischlampe gefunden hat … ● AD

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