Das Ding

Spezialitäten vom offenen Feuer, das war von Anfang an voll ihr Ding – seit der Eröffnung des ersten Dings 1969 in Hannover (damals in der Goethestraße) werden nach US-amerikanischem Style die Steaks und Ribs mit dem schwenkbaren Grill über würzig duftender Buchenhozflamme direkt im Gastraum gebraten. Speisennamen und Inneneinrichtung des heutigen Domizils im gelb gestrichenen Lister Haus sind einem Wild-West-Diner nachempfunden, der hauseigene Slang entsteht durch US-Krautsalat, Ding-Dips sowie ein eigenes Gewürz-Arrangement, die den typischen Ding-Taste ausmachen. Neben dem kunstgerechten Schwung des Grillmeisters, Herr über die zarten Schweine-, Rindfleisch- und Puten-Kaminbraten, sorgen Brot und Kartoffeln aus dem Ofen und handmade Steaksoßen sowie Sour Cream eigener Kreation, Sandwiches und der echte Ding-Burger auf Übersee-Weise für guten Appetit und volle Mägen. Momentan reitet der Bringdienst im gesamten Stadtgebiet von Hannover herum und bringt die leckeren Dinger zu denen, die die Speisen nicht selber abholen wollen.

Auch wenn man das rustikale Ambiente des offenen Kaminfeuers, die große Terrasse und den freundlichen und herzlichen Service des Ding-Teams zur Zeit nicht live erleben kann, auch wenn Starter wie der Brotkorb mit ofenfrischem Landbrot und Kräuterquark zum Dippen fehlen und Snacks wie Potato-Twisters mit würzigem Überzug einfach nur vor Ort so richtig schmecken, so muss man doch nicht auf das herzhafte Fleisch mit dem intensiven Buchenholzaroma und die hausgemachten Beilagenclassics verzichten.
Unter „Rabbit Food“ Laufendes, knackige Salate etwa (dann doch mit warmen Hühnchenbruststreifen und Thousand-Island Dressing für 10,90 Euro), die Triple-Decker-Club American Sandwiches, zum Beispiel mit kleinem Schweinesteak, Tomaten, Käse und gebratenem Speck (für 11,50 Euro inklusive Pommes und Coleslaw), Salat mit Geflügelwürfel auf Toast (für 9,50 Euro) und die Ding-Burger aus hundertprozentigem Rindfleisch oder Hühnchenfleisch, im Sesambrötchen serviert, versorgen einen auch zu Hause mit den vermissten Dingen. Der Old Fashioned Burger (für 9,20 Euro) macht mit Salat, Tomaten, Zwiebeln und Dillpickles zubereitet, einer schlanken Portion Pommes frites oder Wedges und mit Coleslaw US-Krautsalat die meisten schon rundum satt. Darüber hinaus kann der größere Hunger wirkungsvoll mit kross panierten Golden Nuggets (für 6,50 Euro), Chicken Wings mit pikanter Soße (für 7,30 Euro) knusprigen Rippchen (traditionell mit Barbecue-Soße für 13,70 Euro) und beigelegter Back-Kartoffel mit Quarkdressing und Krautsalat beseitigt werden.
Da wir die Sprache des Hauses sprechen (uns also auskennen), haben wir das kleine Ding (für 12,20 Euro) bestellt, ein dünnes, ca. 160 Gramm schweres Steak vom Schwein, das uns mit rotem und weißem Krautsalat sehr gut mundet sowie vollkommen ausreicht. Das würzig marinierte Fleisch ist zart und lässt einem die Vorstellung eines Campfires unterm Sternenzelt förmlich auf der Zunge zergehen. Frühere Besuche im Ding haben uns gelehrt: Selbst Gringos, die sonst keinen Krautsalat mögen, werfen bei dieser saftigen, gekonnt angemachten, überhaupt nicht säuerlichen US-Hausmannskost vor Begeisterung den Cowboyhut in die Luft. Auch aus Erfahrung klug geworden, lassen wir uns die dazubestellte Sour Cream und extra grüne Sauce auf dem noch ein wenig ofenwarmen Brot schmecken. Der aus nicht ermittelbaren Kräutern und Zwiebeln, Petersilie und Knoblauch bestehende sattgrüne Dip bringt neuartige, bittere und zugleich frische Dialekte mit ins Gespräch, der Kräuterquark ist ohnehin one of the best things in the house.
Seit Eröffnung des ersten Restaurants im November 1969 unverändert auf der Speisekarte sind das Schweinefilet, einmal der Länge nach aufgeschnittene ca. 300 Gramm (für 17,90 Euro), das Rumpsteak, 200 Gramm aus dem jungen Rinderrücken (für 18,50 Euro), und der „Ding-Drittel-Mix“, ein kräftiges Stück vom Schwein, vom Roastbeef und vom Rinderfilet (für 21 Euro). Mushrooms, sprich Champignons mit Kräutern in Sahnesoße (für 3,80 Euro), Baked Beans in Tomatensoße (für 4 Euro) oder Corn on the Cob (für 3,80 Euro) könnten dazu auch ohne Kamin Lagerfeuerfeeling aufkommen lassen.
Wir haben stattdessen noch das beliebte Putenbruststeak mit Sahnesoße und grünem Pfeffer bestellt (für 14,60 Euro), die herkömmlichen Pommes gegen eine Ofenkartoffel ausgetauscht, und sind mit unserer demokratischen Wahl vollauf zufrieden – das Fleisch schmeckt ohne Sauce schon nach was und mit noch viel besser, die Ofenkartoffel mit Sour Cream wie erwähnt top und der Krautsalat knackig und frisch. Noch nicht Wahlberechtigte, im Ding als „Young Guns“ bekannt, könnte man gut mit dem „Mini Mix Kids“ aus gebackenen Hühnchenstücken und Wings (für 8,90 Euro) abspeisen, die wie alle Kids Menues mit Coleslaw und Pommes kommen. Hot Apple Pie (für 4,20 Euro) oder Hot Cherries mit Vanilleeis (für 6,20 Euro) sparen wir uns für den nächsten Wild-West-Trip ins Ding auf und freuen uns schon jetzt darauf!
● Anke Wittkopp

Wöhlerstr. 34
30163 Hannover
Tel. (0511) 39 29 99
Normalerweise von 12 – 23 Uhr geöffnet,
während des Teil-Lockdowns täglich ab 16:30 – 22 Uhr
Außerhaus-Verkauf und Bringdienst


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