Zwei Sprachen – Deutsch und Französisch. Zwei Anliegen – Party und Politik bzw. Nachdenken und Feiern. Zehn Menschen, eine Band und ein kollektiver Ausnahmezustand – das sind Passepartout. Mit fettem Sound dank Brass-Section auf deutsch-französischem Hip-Hop hat die Band sowohl bei kleinen Straßen- als auch großen Festivalauftritten denselben Anspruch: Ob 10 oder 10.000 Leute, es kracht gewaltig.
Die im Kern siebenköpfige Band holt sich gern mal Unterstützung von zusätzlichen Gastmusikern, darunter Bläser wie Trompeter und Flügelhorn-Spieler Daniel Gaiser oder die von Emerson Prime bekannte Sängerin Erika Emerson. Die MCs Jarys und Matyes werden von Gesang, Schlagzeug, Gitarre, Bass, Piano, Trompete, Saxofon, Querflöte und Beatbox angefeuert. Dass ihre Texte in deutscher und französischer Sprache sind, hat sich aus dem Projekt der beiden Rapper Jarys und Matyes entwickelt, mit dem sie schon 2013 ein deutsch-französisches Album namens „Stéréo“ gemacht und diverse Auftritte hingelegt hatten. Das Französische bringt Matyes als Halbfranzose von Haus aus mit. 2015 wollten sie dann wieder etwas Neues machen und kamen zusammen mit Schlagzeuger Julian auf die Idee, eine Band zu gründen. Fast alle Bandmitglieder studieren Musik und spielen neben Passepartout in anderen Projekten, sodass sie kaum Zeit ohne das eine oder andere Instrument in der Hand verbringen. Ihre Songs entstehen manchmal dadurch, dass sie einfach drauflos jammen und währenddessen Puzzleteile für neue Songs finden – durch die vielen Bandmitglieder kommen sehr viele Inspirationsquellen zusammen.
Bei diversen namhaften Festivals (wie dem Fährmannsfest 2017), Clubgigs und Supportshows, u.a. für Käptn Peng, Sunrise Avenue, Guano Apes u.v.m. haben die Partypeople schon überzeugt. 2017 waren Passepartout deutschlandweit unterwegs und haben rund 28.000 Kilometer mit dem eigenen Bandmobil zurückgelegt. Auf der ersten Tour war noch viel Straßenmusik dabei, was viel Spaß gemacht hat und was die Herumtreiber gerne auch weiterhin machen wollen, doch auch erste Kontakte zu Veranstaltern wurden geknüpft, mit denen Clubkonzerte organisiert werden konnten. Die Besucherzahlen waren bis auf wenige Ausnahmen dann auch überraschend gut, anscheinend hatte es sich übers Hörensagen und vergangene Shows herumgesprochen, wie viel Bock ihre Musik und ihre Stimmungsmache bringen.
Sie selbst machen übrigens nur, worauf sie Bock haben, sie haben kein Label, keinen Knebelvertrag, und bei ihnen stammt alles aus eigener Feder. 2019 konzentrierten sie sich auf die Studioproduktion mit dem Produzenten Alex Sprave (Mando Diao, Samy Deluxe, Nico Suave etc.) und schufen den passenden Soundtrack für die nächste WG-Party, den Surfsommer oder den wilden Moshpit auf dem Lieblingsfestival. Im Herbst waren Passepartout wieder unterwegs und haben auf ihrer „Tournée 2019“ ausgewählte Clubs durchfeiert sowie einen Vorgeschmack auf ihre bisherige Arbeit im Studio gegeben. Das STADTKIND war beim Konzert im November 2019 in der Faust dabei und kann bezeugen: Das bunte Kollektiv steht für definitiv dynamische Tanzmusik, die nicht nur sprachlich mehrgleisig fährt, sondern sich auch musikalisch an verschiedensten Einflüssen bedient. In ihrer bunten Tüte aus Rap, Soul, Jazz und Rock’n‘Roll ist für jede und jeden was dabei: Auf ihrem Debüt-Album „Kiosque“ kann man der Band bei einer Reise durch das Mississippi-Delta, durch die Salsa-Clubs in Kuba, die Straßen Frankreichs und beim Chillen unter jamaikanischer Sonne zuhören. Bei aller Tiefgründigkeit nehmen sie sich nicht zu ernst und selbst gerne mal auf die Schippe, auch zu sehen im Party-Video zu ihrem Song „Identité“, das beim Platzprojekt in Hannover-Linden entstanden ist.
Ganz aktuell ist der Single-Release von „Basse Saxe“: Mit dem Song lässt die Hip-Hop-Band ihre Konzerterlebnisse und Live-Gigs-Revue passieren und die Zuhörer damit in erhöhte Festival-Nostalgie verfallen. Ein sommerlicher Beat, der von einem funky Saxofon und lockeren Gitarrenriffs untermalt ist, verstärkt die warmen Erinnerungen an Abende mit kühlem Getränk in der Hand, Sonne auf der Haut und wummernden Bässen in den Ohren. Das Trostpflaster für den gecancelten Festival-Sommer 2020 ist im Juni erschienen. Das dazugehörige Video zeigt den Werdegang der Band von kleinen Keller-Gigs bis auf die großen Bühnen der Festivals als eine Musikdokumentation. Angelehnt an die Regie US-amerikanischer Dokus werden Interviewausschnitte, Kommentare und Original-Footage vergangener Shows auf eine humorvolle Art zu ihrer persönlichen Geschichte arrangiert. Anke Wittkopp
Am 13. September, dem Regionsentdeckertag, kann man Passepartout endlich wieder live sehen, wenn sie ab 18 Uhr auf der Bühne des Musikzentrums stehen! Aktuelle Informationen und Regelungen gibt es unter www.entdeckertag.de.