17seconds

DurchgeRockt, angePunkt und abgePopt, manisch und mystisch, frei schwebend und fordernd. So beschreibt sich die Band 17seconds, die elektrisch und akustisch in der Alternative-Rock-Szene Hannovers mitmischt. Und ganz nebenbei zeigen die vier Jungs ihren Sinn für Humor: Eine Begegnung der 17ten Art!

Wer sich auskennt, weiß sofort: Der Name 17seconds ist natürlich eine Huldigung an „The Cure“, deren Sound die Band zu Beginn maßgeblich geprägt hat. Aber seit der Gründung Ende der Neunziger zeigen Holger Eden, Henk Strobel, Andreas Gottwald und Nils Wilken, dass sie nicht bei ihren anfänglichen Einflüssen stehenbleiben. Mit verschlungenen Wurzeln aus Grunge, 80er und 90er Jahre Rock und allem Gitarrenlastigen, was danach so kam, ist Alternative Rock vielleicht nicht die am leichtesten zu greifende Musikrichtung, dafür bietet diese „Schublade“ aber eine Vielzahl an Möglichkeiten und Überraschungen für die sich ständig weiterentwickelnde Band.
Geprobt wird stilvoll in einem fensterlosen Bunker. Von frischer Bergluft keine Spur, aber die Ergebnisse der Proben zeigen, dass Sauerstoffmangel das Gehirn manchmal zu höchster Kreativität ankurbeln kann. Die Songs sind mal dynamisch geladene Huldigungen an den Punkrock, mal lässig dahingerotzt, als sei der Grunge eben erst aus der Gitarre geklettert oder aber ungeniert rockige Balladen. Hier und da mischen sich je nach Lust und Laune der Musiker auch mal neu interpretierte Coversongs wie willkommenes Strandgut ins Repertoire. Die Originale werden gefeilt, geschliffen, gestreckt, gestaucht und durch die Röhren-Amps gezogen, bis etwas entstanden ist, was sich stimmig ins Sortiment der Band einfügt. So zum Beispiel bei den Béi Chéz Heinz Coverfestivals. Insgesamt ist der Band wichtig, die volle Energie ihrer Musik mit absoluter Tanzbarkeit zu kombinieren und damit auf zahlreichen großen und kleinen Bühnen in und um Hannover für gute Stimmung zu sorgen. Auftritte gab es in den letzten Jahren immer wieder auf der Strangriede Stage, im Frosch, im Kulturpalast Linden und im Musikzentrum, aber auch auf Festivals wie dem Musikum oder Rock am Deister. Beim Emergenza-Musikkontest haben die Vier sich überzeugend bis ins Niedersachsenfinale gespielt.
Es muss aber nicht immer die große Bühne sein, 17seconds ist auch für gemütliche Konzerte im privaten Rahmen gerne zu haben. Doch – psst! – es wird natürlich nicht verraten wo…! Abgesehen davon hat die Band aber Einiges zu sagen. Die Texte ihrer Songs zeugen vom Drang, Neues auszuprobieren und sich zu entwickeln. Mit schelmischem Augenzwinkern wehren sich die Vier gegen den Stillstand und das selbstzufriedene Innehalten in dem, was schon ist. Stattdessen werden abseits vom Irrsinn des immer Gleichen Was-wäre-wenn-Szenarien heraufbeschworen.
Um zu zeigen, was für unterschiedliche Pfade die Band selbst im Laufe ihrer Geschichte bewandert hat, gibt es seit 2017 auch eine EP. „Polaris“ wurde mit sehr viel Leidenschaft und Mühe in Eigenarbeit produziert und bietet einen Querschnitt des vielfältigen Repertoires. Wer die Pausen zwischen den Auftritten nicht klanglos vorüberziehen lassen möchte, kann auf der Internetseite www.17seconds.de auch länger als siebzehn Sekunden in die Songs reinhören oder sie nach dem Motto „Fünf Songs für fünf Euro“ käuflich erwerben. Nochmal erweitert hat sich das musikalische Spektrum durch das Unplugged-Set der Band, das zuletzt beim Blauen Wunder in Linden gespielt wurde.
Die Suche nach Neuem ist also noch lange nicht zu Ende und im fensterlosen Bunker der Band wird der eine oder andere sauerstoffarme kreative Hauch dafür sorgen, dass die Gitarren die Luft zerschneiden, wenn es wieder wie in ihrer Rockballade heißt: „Back to Power“. Lisbeth Leupold

Mehr Infos unter www.17seconds.de. Und am 7. Februar live im Béi Chéz Heinz mit Five Inch Guns, Beginn 20 Uhr, 10 Euro an der Abendkasse.

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