Claudia Rimkus

Foto: © Photoproduktion SymanzikIn Amerika müssen ihre Geschichten spielen – dieser Auffassung war Claudia Rimkus, als sie als Schülerin zu schreiben begann. Damals verfasste sie ihre Texte noch in Englisch. Ihr erster Roman „Eichengrund“ spielt nun aber doch in dem ihr vertrauten Hannover und handelt von einer Mordserie in einer Senorienresidenz. Im Herbst 2019 kommt der Krimiführer „Mörderisches aus Hannover“ auf den Markt.

Die gebürtige Hannoveranerin Claudia Rimkus schrieb ihren ersten Roman mit dreizehn Jahren. In Englisch war er verfasst und wurde von ihrer damaligen Lehrerin korrigiert. Anschließend hörte sie nie mehr richtig auf mit dem Schreiben. Zu Feiern oder anderen besonderen Anlässen wurde sie immer wieder gefragt, ob sie etwas dichten oder schreiben könnte. Auch für ihre Kinder verfasste sie Geschichten. Ihre ersten Veröffentlichungen waren Fortsetzungsromane in der HAZ, bevor sie begann, Krimis zu schreiben. Gelesen wurden diese nur im privaten Kreis, bis eben diese ersten Leser sie dazu drängten, es bei Verlagen zu probieren. Noch zweifelnd ließ Rimkus sich dazu überreden, das Manuskript bei drei Verlagen einzuschicken, wovon dann – zur Freude vieler Krimi-Liebhaber – der Gmeiner-Verlag schließlich anbiss.

Im April 2018 erschien „Eichengrund“. Darin will die Protagonistin Charlotte Stern eigentlich ihren Ruhestand genießen. Doch zwei Todesfälle in der Seniorenresidenz Eichengrund lassen sie aufhorchen. Die Polizei geht von keinerlei Fremdverschulden aus, doch ihr Instinkt sagt etwas anderes. Um dem möglichen Verbrechen auf die Spur zu kommen, meldet sie sich kurzerhand bei Eichengrund an. Eine weitere Leiche wird wenig später gefunden …

Selbst ein Krimi-Fan, fühlt Rimkus sich wohl im Genre. Was treibt einen Täter an, wie muss man gestrickt sein, um etwas Böses zu tun? Rimkus hinterfragt, und das macht sie ziemlich anschaulich und nachvollziehbar. Hannover als Schauplatz ist dabei so gut wie jede andere Stadt, in der abscheuliche Verbrechen geschehen können. Sie bevorzugt es, über Bekanntes zu schreiben, sie mag es, wenn Leser aus Hannover ein Aha-Erlebnis haben, wenn Sehenswürdigkeiten, besondere Orte oder anderes Bekanntes aus der Heimatstadt in ihren Geschichten vorkommen. Man kann sagen „Das kenne ich auch“ und hat sofort ein Bild vor Augen.

So ist es kaum überraschend, dass der neue Krimiführer, gemeinsam mit ihrer Autorenfreundin Heike Wolpert geschrieben, „Mörderisches aus Hannover“ heißt. In elf Kurzgeschichten führt das Buch durch Hannover und stellt diverse Sehenswürdigkeiten vor, als Teil einer Reihe des Gmeiner-Verlags, in der zuvor bereits Städte wie Hamburg und Berlin beschrieben wurden. Nun ist Hannover dran, und neben spannender Unterhaltung sollen Hannover-Gäste Tipps bekommen, welche Stadtteile man besuchen könnte. Doch auch für Einheimische ist „Mörderisches aus Hannover“ interessant, da man bisher unbekannte Fakten oder Wissenswertes über die vertraut geglaubten Orte erfahren kann. Rimkus selbst war bei ihren Recherchen häufig überrascht, was sie alles herausfinden konnte über Dinge, die sie vorher nie wirklich hinterfragt hatte, wie beispielsweise den Ursprung von diversen Platznamen.

Die nächsten Projekte stehen auch schon in den Startlöchern: Im Frühjahr 2020 wird „Rabeneck“ veröffentlicht, der Nachfolger von „Eichengrund“. Und der dritte Krimiroman ist ebenfalls bereits geschrieben und wartet auf seine Veröffentlichung. Es bleibt also spannend.

Text: Stuart Smith
Foto: Claudia Rimkus, © Photoproduktion Symanzik

 

Mörderisches aus Hannover
11 Krimis und 125 Freizeittipps
224 Seiten, 12 Euro


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