Hinter dem Cloud-Rock-Duo „Digital Immigrants“ verbergen sich die „Brudis“ Nils Rißland und Tobias Bergmann aus Hannover und Berlin. Beim ersten Treffen der zwei hat es sofort gefunkt – musikalische Liebe auf den ersten Blick zwischen dem Drummer aus Osnabrück und dem Bassisten aus Hannover…
Aber sie sind natürlich nicht „nur“ Drummer und Bassist. Darüber hinaus sind beide selbstverständlich Texter, Instagram-Beauftragte und „Secco-Boys“, denn wer eigene Musik macht, „muss sich viele verschiedene Hüte aufsetzten“. Sagen sie. Und bei so viel Manpower versteht es sich fast von selbst, dass die zwei besonders die extremen Seiten des Musiker-Alltags feiern: „Reisen, Schlafmangel, Freedrinks, Nachtschichten im Studio, Hooks im Fullsuff grölen und von großen Hits träumen. Die große Freiheit leben, mit jedem Menschen und jeder Crowd zu eskalieren und eine gute Zeit zu haben, egal wo man ist.“ Das klingt wie bei waschechten Rockstars.
Sie selbst verorten sich im CloudRock. Aber was zum Teufel ist das? Diese Frage beantworten sie routiniert und gelassen: „Cloudrock ist Deutschrap mit der Power von Livedrums. Große Rockhymnen treffen auf die Gewalt roher Beats, das ist Steilgang ohne Limits. Um halb 4 Kaffee aufsetzen und die Homeparty in die zweite Runde bringen. Kreise ziehen in der Crowd und sich nicht wirklich darum kümmern, ob das jetzt Rock ist, oder Rap, oder Trap. Und wie man genau hier gelandet ist. Aber wenn‘s sein muss, wird zerlegt.“
Nils und Tobi beherrschen jedoch nicht nur die lauten Töne. Mit „Zeit zu Atmen“, ihrer ersten Single, die seit dem vergangenen November erhältlich ist, beweisen sie, dass sie auch ruhigere Töne drauf haben. Die eingängige Melodie wird mit einem tiefgründigen, zweisprachigen Text ergänzt und liefert den perfekten Sound zum Durchatmen.
Dass ihre Texte zweisprachig sind, hat einen genauso banalen, wie ungewöhnlichen Grund. Wenn bei den „Digital Immigrants“ im Studio Langeweile aufkommt und die alltäglichen deutschen Floskeln nur noch nerven, wechseln sie einfach ins Englische und zwischen den Sprachen hin und her. Und was Abwechslung ins Sprechen bringt, funktioniert offensichtlich genauso bei Liedtexten. Für den inhaltlichen Tiefgang sorgt die Inspiration durch „Menschen, Vibes, Erlebnisse“.
Nils ist sich sicher, in der Musik seine Berufung fürs Leben gefunden zu haben, sozusagen mit Haut und Haaren: „Musik ist mein Leben. Aber dazu gehören auch Performance und Lifestyle. Der Stoff aus der Mucke will gelebt worden sein.“ Seine Drums bedeuten für ihn „die Erfüllung der Eskalation“ und die „Zufriedenheit seines Lebens“. Tobi ist da etwas verhaltener. Die Musik sei seine zweite große Liebe, schon als Teenager habe er Graffiti für sich entdeckt.
Zur Musik sind beide schon früh gekommen, Nils musikalische Reise begann im traditionellen Spielmannszug. Und auch Tobi kann sich noch genau daran erinnern, wann er die Musik für sich entdeckt hat: „Rammstein hören im Auto vom besten Kumpel aus der ersten Klasse. Wir haben dann ne Band gegründet, Die Panthers. Erster Track war ein Hit. Hook ging ungefähr so: (In Rammstein Voice) ‚Wir sind Die Panthers, und kommen aus dem UR WALD.‘“.
Die „Digital Immigrants“ leben den Moment und nehmen es, wie es kommt. Und sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, dabei allerdings trotzdem ernsthaft Musik zu machen, das kommt offenbar gut an. Die gleiche positive Energie, die die Jungs auf der Bühne versprühen, geben die Fans zurück.
Text: Eleni Maurischat
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