Fössebad & Béi Chéz Heinz: Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen

Nachdem in der vergangenen Woche zwei Lindener Politiker der Grünen, namentlich Katrin Langensiepen und Daniel Gardemin, im Stadtrat unter Beschuss geraten sind, da sie die Pläne für den millionenschweren Neubau des Fössebades nicht unterstützen können, setzt sich nun auch der Stadtverband Bündnis 90/Die Grünen Hannover für den Erhalt des Béi Chéz Heinz und des Freibades ein. Ein erstaunliche Entwicklung, zumal SPD und FDP massiv Druck auf den Bündnispartner ausgeübt hatte. So stellte FDP-Fraktionschef Wilfried Engelke sogar die Koalition in Frage: „Die Entscheidung über das Fössebad ist die Nagelprobe für die Grünen, ob sie weiter mitregieren wollen.“ Und auch SPD-Sportpolitiker Angelo Alter sprach von „fatale(n) Konsequenzen für alle Seiten“, wenn sich die Lindener Grünen querstellen sollten.

Dass die Koalition auf dem Spiel steht, wenn diese eine Entscheidung nicht einstimmig getroffen wird, ist eine absurde Vorstellung. Sollte diese Art des Umgangs im Stadtrat üblich sein, kommen doch erhebliche Zweifel auf, ob im Rat tatsächlich nach bestem Wissen und Gewissen entschieden wird. Zumal sich eine Mehrheit der Lindener Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt des Musik-Clubs und des Außenbeckens aussprechen. Umso schöner, dass nun die zwei Grünen aus Linden Unterstützung vom Grünen Stadtverband bekommen. „Wir begrüßen den geplanten Neubau des Fössebades und des Misburger Bades und unterstützen den diesbezüglichen Änderungsantrag, den wir mit unseren Partner*innen im Stadtrat erarbeitet haben. Der Beschluss unserer Mitgliederversammlung, der auf große Zustimmung stieß, liefert uns eine gute Grundlage für das weitere Vorgehen. Wir werden uns für den zukünftigen Bau eines Außenbeckens und den Erhalt des Chez Heinz einsetzen“, verkündeten Gisela Witte und Richard Heise, Sprecher/in des Stadtverbandes, im Anschluss an eine offene Mitgliederversammlung der Grünen Hannover im Freizeitheim Vahrenwald.

Folgende Forderungen sind in der Pressemitteilung der Grünen vom 18. August 2017 festgehalten:

„In der weiteren Planung ist darauf zu achten

1. Die Erweiterung des Fössebades um ein Freibad muss ohne gravierende planerische und technische Hindernisse möglich sein.

2. Das Chez Heinz soll erhalten bleiben. Sein Standort im Altbau des Fössebades inkl. des vom Chez Heinz vorgelegten Nutzungskonzeptes wird vorrangig geprüft.

3. Durch die Nutzung der freiwerdenden Geländeteile des Freibades dürfen keine Fakten geschaffen werden, die die Erweiterung um ein Freibad und den Verbleib des Chez Heinz gefährden. (keine Wohnbebauung, dagegen ist eine Nutzung der freiwerdenden Flächen für eine KITA vorrangig zu prüfen.)

4. Die finanziellen Voraussetzungen zur Errichtung des Freibades sind 2019 herzustellen.“

Wie erfreulich, dass die Konzeptideen, die das Team des Béi Chéz Heinz um Jürgen Grambeck ausgearbeitet haben, nun hoffentlich in die Planungen mit einbezogen werden.

Auf dass eine sinnvolle Bürgerbeteiligung, deren Wichtigkeit auch von städtischer Seite gern betont wird, tatsächlich zum Tragen kommt.

Katja Merx

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