In einem Wohngebiet im Herzen von Hannover-Bemerode auf den Spuren von Inka, Maya und Azteken wandeln? Ja, das geht. Zumindest in kulinarischer Hinsicht, denn wer einen probierfreudigen Gaumen hat, kann sich hier im Restaurant Ekeko an authentischer peruanischer und mexikanischer Küche erfreuen.
Ein Banner an der Hauswand verrät uns, dass das Ekeko vor kurzem zehnjähriges Jubiläum gefeiert hat. Als wir dann das volle Innere des kleinen Restaurants betreten, erahnen wir bereits das Erfolgsrezept: Als Gast fühlt man sich hier geradewegs nach Peru in ein andines Lokal versetzt. Fröhliches Spanisch dringt an unsere Ohren, lateinamerikanische Rhythmen kitzeln in den Beinen, ein mitsingender Kellner balanciert volle Teller. Von der Decke hängen bunte Kreppbänder, die Wände zieren Inkamasken und Originalwerbeplakate des peruanischen Biers Cusqueña. Neben uns auf der Fensterbank stehen flauschige Lama-Figuren. Die herzliche Restaurant-Co-Chefin Luz Elena Salazar Alvarez, genannt Lucy, kam vor 18 Jahren aus Peru nach Deutschland. Sie erzählt uns strahlend, das Ekeko sei „wie ein Stück Heimat“ für sie. Und das spiegelt sich im Ambiente wider! Die farbenfrohe, mit Liebe zum Detail (und zu Peru) ausgesuchte Dekoration macht den engen, gefliesten Gastraum zu einem authentischen Ausgangspunkt für einen kulinarischen Ausflug nach Lateinamerika. Besonders geldbeutelfreundlich und abwechslungsreich fällt dieser Ausflug donnerstagabends aus: Dann kann am Buffet für 14,90 Euro fleißig probiert werden – von Ceviche über Enchiladas bis hin zu Quinua-Auflauf und Hühnchen in Chilischokoladensauce.
Unseren Samstagabend starten wir mit zwei typisch peruanischen Getränken: Der rubinrote Intipalka Syrah aus der Region Ica in Peru überzeugt mit würzig-fruchtigem Aroma. Die Inca Cola dagegen, eine gelb-goldene Brause, erinnert mit ihrem süßen Geschmack an Kaugummi aus dem Automaten. Das für unsere Geschmacksnerven gewöhnungsbedürftige Getränk ist in Peru schon seit Jahrzehnten der Hit, verrät uns Lucy: „In Peru trinken alle Inca Cola.“ Wem die peruanischen Spezialitäten zu abenteuerlich sind, der bekommt natürlich auch Altbekanntes und die Klassiker aus Mexiko, wie Corona Bier oder Tequila… Wir haben uns jedoch vorerst genug mit Flüssigem beschäftigt und freuen uns über die knusprigen Tortillachips mit drei Salsas („scharf, schärfer, sehr scharf“), die gratis auf unserem Tisch landen. Die würden als Vorspeise reichen, aber wir nehmen dazu noch eine Portion Yuquitas Fritas, frittierte Maniokwurzelstücke. Diese an Kartoffeln erinnernden Leckerbissen begleiten auch unser Fischhauptgericht Jalea de Pescado, eine leicht exotische Variante von Fish’n’Chips aus Perus Hauptstadt Lima. Echte Kartoffelspalten wiederum gibt es zu unserem zweiten Hauptgericht, der Parrillada Peruana, einer Grillplatte unter anderem mit der berühmten spanischen Paprikawurst Chorizo. Weil beide Hauptspeisen (für je 17 Euro) lecker, aber gar nicht so speziell wie erwartet sind, gönnen wir uns danach das umso speziellere Tagesdessert: Milchreis mit Mazamorra Morada, einem Gelee aus lilafarbenem Mais. Lucy zeigt uns stolz einen der Maiskolben, die sie und ihr Mann direkt aus Lateinamerika importieren: „Purpur-Mais gibt es nur in den Anden.“ Und ein solches rundum besonderes Abendessen gibt es nur im Ekeko!
Janina Martens
Raupertstr. 25, 30539 Hannover
www.ekeko-restaurant.de
Tel: (0511) 3741178, info@ekeko-restaurant.de
Öffnungszeiten: Do bis Sa 18 – 23 Uhr, zu den Messen täglich geöffnet