Dem A-cappella-Jungs-Quintett VOiCE entsprungen, singen HörBänd sich ohne Rücksicht auf Stilgrenzen mit hörbarem Spaß durch alle Genres. Nach Umbesetzung und Namenswechsel sind sie zwar nach wie vor zu fünft, jedoch nicht mehr allein unter Männern. Sängerin Laura Saleh (Sopran) macht die Band neben Sven-Arne Zinnke (Tenor), den Brüdern und damaligen VOiCE-Mitgliedern Joshua und Silas Bredemeier (Bariton) sowie Martin „Ohlsen“ Kleine (Bass) komplett. Auch Jan Thomas Pruscha, der das Bandfoto ziert, soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Zum Jahresende verlässt er die Band und gibt Martin endgültig das Zepter für die tiefen Töne in die Hand. Zuvor hat er noch mal stimmgewaltig seinen Abschied bei der kleinen Adventstour „Weihnachten mit HörBänd“ gefeiert.
Ende März 2014 haben HörBänd ihr erstes Konzert nach ihrer Metamorphose von VOiCE zur „wahrscheinlich weiblichsten Boygroup der Welt“ gespielt. „Der Umbruch war zunächst gar keine aktive Entscheidung. Es haben immer mal wieder einzelne Sänger die Gruppe verlassen müssen, weil sie ins Ausland gegangen sind oder es zeitlich nicht mehr geschafft haben. Als 2014 dann Aaron, ein Mitbegründer der Urbesetzung, die Gruppe aus beruflichen Gründen verlassen hat, haben wir entschieden, einen größeren Schritt zu gehen. Wir wollten uns einfach musikalisch weiterentwickeln. Silas ist dann auf die glorreiche Idee gekommen, die höchste Stimme bei uns von einer Frau singen zu lassen. In der A-cappella-Welt gibt es aus unerklärlichen Gründen wahnsinnig viele Männer, die in Frauenlagen singen. Die Überraschung war also groß, als wir dieses Stimmfach mit einer dort beheimateten Stimme besetzt haben und es einfach viel natürlicher klang. Das hat sich musikalisch insofern bemerkbar gemacht, als dass wir in unseren Liedern jetzt eine viel größere Bandbreite abdecken können.“ Bemerkbar macht sich das auch in anderer Hinsicht: Kaum zwei Wochen nach ihrem Bühnendebüt – damals noch mit Karolina Eurich, die vor einem Jahr durch Laura abgelöst wurde – haben sie ihren ersten Preis ersungen und den „A-Capideo“-Wettbewerb der Internationalen A-cappella-Woche Hannover gewonnen.
Seitdem können sich die fünf, die sich beim Studium an der Musikhochschule Hannover kennengelernt haben, vor Auszeichnungen kaum retten. Einheimsen konnten sie unter anderem (!) den 1. Platz beim Wettbewerb des Vocalfestivals „acappellica“ in Hamburg und beim 32. Deutschen Rock & Pop Preis den 1. Platz in der Kategorie „Beste A-cappella-Band“ sowie den 2. Platz in der sonst eher instrumentelastigen Hauptkategorie „Beste Pop-Band“. Zuletzt haben sie Anfang November beim Finale des „Jugend kulturell Förderpreis 2015“ in Hamburg den 2. Platz bei der Vergabe des Jury-Preises und den Publikumspreis abgesahnt.
„Wir sind immer noch ganz aus dem Häuschen, wenn wir auf unser letztes Jahr zurückblicken. Wenn man unsere Erfolge so auflistet, sieht das nach einem absoluten Überflug aus. Das ist allerdings totaler Quatsch. Nur dass wir alles, was zwischendurch so passiert, natürlich nicht veröffentlichen. Wir haben wirklich viel gearbeitet und auch sehr viel Hilfe von Freunden und Fachleuten der Szene bekommen. Diese Preise sind sozusagen der amtliche Stempel unter unserer positiven Entwicklung.“ Ihr Erfolgsprogramm „Erfräulich weiblich“ besteht im Wesentlichen aus deutschen, poppigen Eigenkompositionen. „Darin besingen wir das, was uns gerade so beschäftigt. Lustig, ernst, laut, leise. Manchmal sogar traurig. Dazu kommen eigene Versionen von bekannten Popsongs und ab und an auch mal ein Volkslied in neuem Arrangement.“ Doch nicht nur ihre Arrangements machen HörBänd einzigartig unterhaltsam, sondern auch ihre Bühnenperformance. „Wir sind alle fünf unglaublich bemühte Tänzer und scheuen uns nicht, das auch gelegentlich zu zeigen.“
„Band I“, das erste unter dem Namen HörBänd veröffentlichte Album, ist noch vor dem ersten gemeinsamen Konzert entstanden. „Joshua wollte den Besetzungswechsel unbedingt mit einer neuen CD präsentieren und hat deshalb einen Haufen neue Lieder geschrieben und mit uns in einem dunklen Keller aufgenommen. Von der Idee über das Arrangement bis zur fertigen Aufnahme auf der CD ist also alles aus einem Guss.“ Der zweite Guss wird auch schon angerührt: „Wir nehmen im Frühjahr eine frische CD auf. Das wird klasse! Und dann sind wir hoffentlich auch schon bald wieder hier zu hören.“
Manuela Sender
Alle Infos, Termine und das Album gibt’s im HörBändWäb unter www.hoerbaend.de.