Stefan Henningsen, Tausendsassa

Fester Mitarbeiter im Béi Chéz Heinz, Radio-Moderator bei Radio Leinehertz 106.5, Frontsänger der Spvvg Linden-Nord – Sternzeichen: Fische

Stefan Henningsen ist ein Tausendsassa. Er ist überall und nirgends zu sehen, steht auf der Bühne und sitzt hinter dem Mikrofon, singt und moderiert, sammelt alte Songs und macht neue daraus, hat Ideen und setzt sie um. Gemeinsamer Nenner seiner unterschiedlichen Aktivitäten; sie finden alle in Linden statt und tragen von dort aus auf unterschiedlichen (musikalischen) Wegen humorvollen Stil in die Stadt. Der nostalgisch-kreative Musikfreund ist 44 und wohnt natürlich in Linden-Nord.

Ältestes von Stefans aktuellen Standbeinen ist die Festanstellung im Béi Chéz Heinz. Wie lange er dort schon arbeitet, weiß er gar nicht so genau, denn irgendwann wurde er vom Stammgast-Stuhl hinter die Theke befördert – eine durchaus geläufige Strategie vor Ort. „Im Heinz kann man sich ausspinnen, seiner Kreativität freien Lauf lassen. Unser Chef Jürgen war schon immer für Kleinkunst zu haben, und immer, wenn jemand Ideen hat, dann sagt er nur: „Mach!“. Und tritt einem auch noch mal hinterher, wenn man es aus irgendwelchen Gründen doch nicht tut. Das finde ich super.“, schwärmt der langhaarige Sympath. Er hat mehrere Jahre die Quizshow „Wer wird Herrinär“ gemacht, jetzt entwickelt er gerade eine eigene Bier-Game-Show aus alten Show-Formaten, bei der noch ein Fass Spaß oben drauf gelegt wird. Im Juni startet auch die neue Partyreihe „Club 27“, die – angelehnt an die jung gestorbenen Stars – die gute alte Zeit feiert und für die nicht mehr ganz so jungen Hannoveraner Ü 27 gedacht ist. Menschen, die wie Stefan Elvis‘ Tod als erstes Weltereignis überhaupt erlebt haben, das von persönlicher Bedeutung war, oder die wie er auf gut (hand-) gemachte Musik stehen. Mit drei von seinen Freunden, Jan, Hakan und Butschi, entschied sich Stefan Ende der 90er Jahre, Schlagermusik auf deutsch zu machen, als sie anhand einer Manfred-Krug-Kassette entdeckten, dass es da noch „wesentlich geilere Songs gab als den herkömmlichen Schlager“. Mit Fundstücken aus den 50/60er Jahren und hohem Funfaktor wurde die Tanzmusik Nostalgique geboren und auf dem Cover-Festival im Heinz im Jahr 2006 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Die erste selbstständige Show folgte im Rahmen der Dirty Diamonds Night ebenda, und schon hatte die Spvvg Blut geleckt. Ergänzt durch die drei Mädels Sandy, Mandy und Candy (allesamt Operngesang-Studierte) und sechs weitere Spielgefährten treten die (Musik-) Verrückten als buchbare Live-Kombo nun überall auf, wo sie mit ihrem Swing-Beat-Independentschlager und dem immensen Unterhaltungsgehalt hin passen. Im Oktober kommt nun auch endlich ihre erste LP!

Tolle Musik sämtlicher Stile verbreitet Stefan außerdem über den Äther: Bis vor ein paar Monaten Kulturredakteur bei radio leinehertz 106.5, macht er weiterhin wöchentlich die Sendung Linden Live, in der er Bands vorstellt, die in den kleinen Lindener Clubs spielen. So erfährt man vom eifrigen Sammler von Beat- und Klangperlen, der gerne auch auf Flohmärkten nach diesen stöbert, wie sich die Band anhört, die beispielsweise am nächsten Dienstag bei Ruby Tuesday auftritt. Danke, Stefan, für die gute Musik und die gute Laune!

 

Termine, Infos und Musik:

Spvvg Linden-Nord:
So, 03. Mai, 18:30 Uhr, Lindener Marktplatz
Sa, 19. September Liepmannstraßen-Fest,
die Bethlehem-Gemeinde und das Heinz feiern
www.spvgglinden-nord.de

radio leinehertz 106.5:
donnerstags, 18 Uhr, Linden Live
www.leinehertz.net

Béi Chéz Heinz:
www.beichezheinz.de

 

Kurz nachgefragt

Dein Lieblingsort in Hannover?
Die Limmerstraße.

Deine Lieblingsradiosendung?
Meine eigene. Aus dem österreichischen Fernsehen hole ich mir Anregungen, die sind da wesentlich weiter als wir; Go TV über Astra und FM 4 bringen immer gute Musikclips.

Deine musikalischen Vorbilder?
Natürlich Elvis, mit dem alles begann, Neil Diamond aus dem Plattenschrank meiner Eltern und Paul Kuhn!

Comedy oder Kabarett?
Kabarett. Ich finde Humor ist schnell platt, und Humor muss immer intelligent sein. Wie heißt es in dem Zitat: „Der Comedian macht es wegen dem Geld, der Kabarettist macht es des Geldes wegen!“

Deine Lieblingspartyreihe?
Ich gehe generell lieber auf Konzerte. Aber unsere neue Partyreihe ab Juni im Heinz, „Club 27“ – die wird richtig gut.

Auf welchem Fest trifft man dich?
Natürlich auf dem Fährmannsfest, das moderiere ich, wir treten da auf und privat bin ich auch da.

Warum trägst du deine Haare lang?
Weil Naturlocken bei kurzen Haaren beknackt aussehen.

Dein größter Unterstützer?
Neben meiner Mama definitiv Jürgen Grambeck, der Geschäftsführer des Heinz. Und Peter Holik, der Veranstalter des Fährmannsfest. Der war damals sofort total begeistert von der Spvvg und hat uns auf die große Bühne geholt.

Deine Botschaft?
Schlager ist viel mehr als Hossa und Disco Fox. Es gibt großartige Kompositionen, die leider in Vergessenheit geraten sind.

Wer oder was nervt dich?
Oh, ’ne Menge! Fortschritt, der einfach kein Fortschritt ist. Vor allem High Tech, der das Leben schwerer macht, der macht mich rasend – so wie CD-Player, die erstmal 5 Sekunden die CD lesen, bevor sie auf „open“ reagieren.

Anke Wittkopp


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