Arenatour-Auftakt in Hannover am 03.05.2024
Plötzlich gehen alle Lichter aus. Der rote Vorhang, der gerade noch die Konzertkulisse umhüllte, hat sich geöffnet. Große, neugierige Augen blicken in Richtung Bühne. Die Menge ruft „Apache!“, jubelt und klatscht. Es geht los: Auf großer Leinwand erscheint das Gesicht eines Mannes: lange schwarze Haare, Sonnenbrille auf der Nase, grauer Bart, tiefe Falten. Soll das Apache sein?
Der 26-jährige Rapper nimmt seine Fans auf der Arenatour 2024 mit auf eine Zeitreise. Ein kurzer Film zu Beginn des Konzertes zeigt ihn in der Zukunft. „Gelenke kaputt, Autos verkauft, Brillenglas gesprungen“ – keine besonders glänzenden Aussichten für den mehrfach mit Gold und Platin ausgezeichneten Musiker. Und so sehnt er sich zurück in eine Zeit, in der seine Karriere auf dem Höhepunkt war, denkt an ausverkaufte Hallen und Fans, die keines seiner Konzerte verpasst haben. Nur einmal noch möchte er dieses überwältigende Gefühl erleben, wenn tausende Menschen seinen Namen rufen, ihm zujubeln, seine Texte mitsingen. „Ich will zurück zum 3. Mai 2024“.
Gesagt, getan. Filmende. Ein lauter Knall. Feurige Fontänen schießen Richtung Decke und mit ihnen erscheint Apache 207 durch eine Luke im Boden auf der Bühne. Der erste Song wird angespielt: „Unterwegs“. Vor der Kulisse einer Tankstelle mit dem Namen „Apache Oil“ und dem „Kiosk 207“ performt der Rapper nun einige seiner größten Hits, darunter „Brot nach Hause“, „Fame“ und „Breaking your heart“. Feuerwerk, Nebelshow und Lichteffekte dürfen dabei nicht fehlen.
Doch die Show besticht nicht nur durch musikalisches Talent und aufwändige Features, sondern vor allem durch Apaches Interaktion mit dem Publikum: Die Performance von „Vorstadt“ dürfen einige seiner treuesten Fans vom Dach der Tankstellenkulisse aus begleiten, ein Fan darf gemeinsam mit ihm „Komet“ singen, der Rapper geht mehrfach durch das Publikum, schüttelt Hände und gibt Autogramme. Doch ein ganz besonderes Highlight ist wohl der Song „Bläulich“. Die gesamte Arena erstrahlt in einem kühlen Blauton, als Apache 207 in einem roten Cabriolet durch die Halle geschoben wird und seine Fans ihm ganz nah sein können. Er winkt ihnen zu, reicht seine Hände, posiert für Fotos.
Ziel der kleinen Spritztour ist eine Bühne im hinteren Bereich der Arena. Hier wird es emotional. Auf einer Parkbank sitzend und mit leicht gesenktem Blick spielt der Rapper hier Songs wie „Was weißt du schon“, „Loser“ und „Wieso tust Du dir das an?“, begleitet von den zahlreichen Stimmen seiner Fans verschmilzt das Publikum in der ZAG Arena mit Apache 207 zu einem riesigen Chor.
Zurück auf der Hauptbühne wird die Stimmung noch einmal angeheizt. Endspurt. Der Rapper fordert seine Fans auf, gemeinsam mit ihm und seinen Jungs, die nun auch auf der Bühne stehen, noch einmal richtig „abzugehen“. Die Songs „Neunzig“, „Fühlst du das auch“ und „Roller“, der erste Nummer-1-Hit des Rappers sorgen in der gesamten Halle für Partystimmung. Bei tosendem Applaus und Arm in Arm mit seinem Zukunfts-Ich verschwindet Apache 207 nun von der Bühne. Der Vorhang schließt sich. Im Saal beherrschen Ausgelassenheit und Begeisterung die Menge.
Laura Druselmann
Fotos: Nik Müller