Ehrenamtliches Engagement in Hannover
Inklusion und Barrierefreiheit – zwei Dinge, von denen Menschen mit Behinderungen leider oft nur träumen können. Der Verein Mittendrin Hannover e.V. hat sich das Thema Inklusion auf die Fahne geschrieben. Er ist der Träger der gleichnamigen Kontakt- und der Ergänzenden-Unabhängigen-Teilhabe-Beratung, die Menschen mit Behinderungen in Hannover berät.
„Von einer inklusiven Gesellschaft sind wir noch Lichtjahre entfernt“, meint Jason Weber. Er ist einer der Berater*innen der EUTB, der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung – ein Bundesprojekt, hervorgegangen aus dem Bundesteilhabegesetz. „Es ist unsere Aufgabe, Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige zu beraten – in allen Anliegen. Dabei sind wir niemandem verpflichtet, außer dem Verein, und können so wirklich ganz im Sinne der Menschen mit Behinderungen beraten“, erklärt Weber. Zusätzlich findet hier das Konzept der Peer-to-Peer-Beratung Anwendung. Menschen mit Behinderungen beraten Menschen mit Behinderungen – und das u.a. ehrenamtlich. „Die Ehrenamtlichen kommen nicht als Anhängsel mit in die Beratung, sondern beraten gleichberechtigt mit. Das ist eben das Schöne. Eigene Erfahrungen, Beratungskompetenzen und fachliche Kompetenzen heben die Beratung noch einmal auf ein ganz anderes Niveau“, erklärt Weber. „Im Beratungskontext hat ein Mensch mit Behinderungen zum Ratsuchenden einen leichteren Zugang und ein anderes Einfühlungsvermögen. Die Beratung wird durch die persönlichen Erfahrungen der Ehrenamtlichen bereichert“, fügt Franziska Suhari hinzu, ebenfalls EUTB-Beraterin.
Die Zustände für Menschen mit Behinderungen sind „teilweise katastrophal“, betont Sarah Boeckhoff, die ehrenamtlich bei Mittendrin Hannover e.V. und bei der EUTB-Beratung tätig ist. „Es ist wichtig auf das Thema Inklusion aufmerksam zu machen. Es gibt Maßnahmen, die sind einfach notwendig. Und trotzdem gehöre ich zur Gesellschaft dazu“, betont sie. „Vielen ist die Thematik gar nicht bewusst.“ Die Liste der Beispiele für fehlende Inklusion und Barrierefreiheit ist schier endlos. „Im Bereich der Barrierefreiheit oder Inklusion liegt wirklich noch sehr viel im Argen“, bestätigt auch Weber. „Inklusion ist eine Haltung. Man muss dahinterstehen, damit sich für das Thema etwas bewegt.“ Die ehrenamtliche Peer-to-Peer-Beratung ist eine der Maßnahmen, sich für Menschen mit Behinderungen stark zu machen. „Ich bin lange aus dem Arbeitsmarkt raus gewesen“, erzählt Sarah Boeckhoff, „ich habe da niemanden gehabt, der Ahnung hatte. Und das macht so unsicher, dass man Gesagtes glaubt. Es wird zu schnell gesagt: ‚Das geht nicht‘ oder ‚Das ist zu viel‘. Es wird zu viel weggehört und das muss sich auf jeden Fall ändern.“ Deswegen möchten EUTBs wie Mittendrin Hannover e.V – Verein für Inklusion die Selbstbestimmung und Teilhabe der Menschen mit Behinderungen in der Stadt und Region Hannover verbessern.
Mittendrin Hannover e.V. – Verein für Inklusion und EUTB-Beratung
Herrenstarße 8a, 30159 Hannover
Tel.: 0511 590 946-0
E-Mail: info@mittendrin-hannover.de
www.mittendrin-hannover.de