Diese Ausgabe ist eine echte Premiere, wir erscheinen zum ersten Mal seit unserer Gründung ohne eine Titelstory. Das wird zwar eine Ausnahme bleiben, war uns aber in diesem Monat ein echtes Anliegen, denn wir wollten möglichst viel Platz für die Kultur schaffen, für den Neustart, den wir im Moment erleben. Überall dürfen wir uns in diesem Sommer draußen und teilweise auch schon wieder drinnen über Musik, Theater, Literatur und Kunst freuen.
Wir haben in dieser Ausgabe zusammengetragen, was uns rechtzeitig erreicht hat. Und hoffen, dass uns nicht allzu viel durchgerutscht ist. Beigelegt ist dem Stadtkind in diesem Monat auch wieder unsere Broschüre „Urlaub nebenan“ mit vielen Kulturtipps für die Region. Wem in diesem Sommer langweilig ist, der macht etwas falsch.
Bei aller Euphorie bleibt natürlich die Sorge, das haben wir auch von vielen Veranstaltern gehört. Wir sollten vorsichtig bleiben, nicht zu viel riskieren, weiter auf Abstand achten und auch noch eine Weile die Masken tragen, insbesondere dort, wo es eng sein könnte. Und wir sollten auch im Urlaub vorsichtig sein. Die Pandemie ist längst noch nicht vorbei, auch wenn sich das momentan vielleicht so anfühlt. Wir sollten uns daran erinnern, was es bedeutet, wenn es irgendwann wieder in die falsche Richtung geht.
Erinnern ist ein gutes Stichwort. Nicht alles ist schlecht gelaufen während der vergangenen Monate, aber auch längst nicht alles ist wirklich gut gelaufen. Wir neigen leider dazu, dieses Schlechte in der Rückschau auszublenden. Das sollten wir nicht, wir sollten uns im Gegenteil an die vielen kleinen und großen Katastrophen erinnern, die vermeidbar gewesen wären. Was mir sehr oft gefehlt hat in der Politik, das waren Mut und Pragmatismus, und das gilt nicht nur für die Bundespolitik. In vielen Bereichen in der Politik und in der Verwaltung haben wir massive Probleme mit einer ausufernden Bürokratie und der problematischen Grundeinstellung, im Zweifel gerade mal nicht zuständig zu sein. Das gilt natürlich nicht für alle, die in den Verwaltungen arbeiten. Aber leider für zu viele. Es ist gut, wenn alle Parteien nun ankündigen, an der Schraube drehen zu wollen. Wir werden in den kommenden Monaten immer wieder sehr genau hinschauen.