Renate Folkers

Vor gut drei Jahren hat Renate Folkers ihren Lebensmittelpunkt nach Hannover verlegt, Foto: CW_Niemeyerdoch die Schriftstellerin ist ganz offensichtlich ein Kind der Nordseeküste geblieben, davon zeugen ihre nunmehr vier Veröffentlichungen. Nach dem plattdeutschen Krimi „Keen Utweg“ (2017) – aus dem sie auch stilecht auf plattdeutsch vorlesen kann, dem Debütroman „Der Tote hinter dem Knick“ (2014) und der Fortsetzung „Ein Grab auf Sylt“ (2016) hat sie nun allerdings mit „Spuren sichern“ (2019) kein Kriminalstück vorgelegt, sondern Prosa und Lyrik.

1950 wurde Folkers auf Nordstrand bei Husum geboren und sie ist dort tatsächlich plattdeutsch aufgewachsen. Nach ihrer Schulzeit absolvierte sie die Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten, ab 1978 gesellte sich im Rahmen ihrer Familiengründung auch die Kindererziehung hinzu. Nach ihrem Umzug nach Minden arbeitete Folkers noch acht weitere Jahre, ehe sie sich 2009 aus dem Berufsleben verabschiedete. Kurz vor diesem Abschied versuchte sie sich erstmals daran, allerlei Ereignisse niederzuschreiben – „um Ruhe und Ordnung in mein Leben zu bringen“, wie Folkers sagt.
Doch der Spaß am Schreiben blieb und brach sich zunehmend unbändiger Bahn. Und so machte sich die hobbymäßig zur Schriftstellerei gelangte Folkers alsbald an ein erstes Romanprojekt. In dem Nordsee-Krimi „Der Tote hinter dem Knick“ entwickelte sie die Figur des Husumer Kriminalbeamten Nane Lüders, der es in diesem Debütauftritt mit einem toten Arzt mit besten Verbindungen zur Pharmaindustrie und vielen potenziell tatverdächtigen Figuren zu tun bekommt. In seinem zweiten Fall „Ein Grab auf Sylt“ hat er dann mit einer tödlichen Mischung aus Stalking und Borderline zu tun. Zwischendurch erschien mit dem auf plattdeutsch verfassten Kurzroman „Keen Utweg“ noch die Geschichte eines norddeutschen Landwirts, der sich mehr und mehr in die Enge getrieben wähnt, derweil seine Gattin zunehmend argwöhnischer wird.
In der aktuellen, vierten Veröffentlichung Folkers „Spuren sichern“ (2019) kehrt sie nun zu ihren Anfängen zurück. In Prosa und Lyrik versammelt sie die unterschiedlichsten Momente des Lebens, gravierende Schicksalsschläge ebenso wie Momente erfüllter Glückseligkeit. Texte über nie enden wollende Träume, über kleine Fluchten, über Liebe, Verlust und Abschied. Doch so manche Achterbahnfahrt ist später auch Auslöser für Dankbarkeit und die feste Überzeugung: Alles wird gut. Die Autorin erzählt Alltagsgeschichten und Märchen, von Weihnachten und auch auf Plattdeutsch. Mal prosaisch, mal gereimt lässt sie uns teilhaben an ihrem Streifzug durch unzählige Befindlichkeiten der letzten zehn Jahre. Man darf gespannt sein, was Renate Folkers nun als nächstes ausheckt.                         CK  Foto: CW Niemeyer

Keen Utweg, Ein plattdeutscher Krimi, Quickborn-Verlag, 128 Seiten, 7,80
Der Tote hinter dem Knick, Nordsee-Krimi, CW Niemeyer Buchverlage GmbH 328 Seiten, 9,95
Ein Grab auf Sylt, CW Niemeyer Buchverlage GmbH, 352 Seiten, 10,95
Spuren sichern, chiliverlag, 132 Seiten, 9,90


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