Seit etwa einem Jahr gibt es das Sweet Shabby an der Sallstraße in der Südstadt – „Café, Kultur und Lifestyle“ ist über dem Eingang zu lesen. Dazu eine Zeichnung zweier Kaffeebohnen, denn mit dem Geschmack von Kaffee hat ursprünglich alles angefangen: „Mir hat nirgendwo der Kaffee geschmeckt,“ schmunzelt Besitzerin Seray Ciytak. Um dieses Qualitätsproblem zu lösen, wählt die studierte Betriebswirtin den einzig möglichen Weg – sie eröffnet selbst ein Café. Darin kombiniert sie jetzt alle Dinge, die ihr am Herzen liegen: Guten Kaffee und leckere Kuchen, die Lust am Reisen, regionale, biologische Küche und eine atmosphärische Inneneinrichtung. Und die ist in ihrem attraktiven „Shabby-Chic“ nicht nur außerordentlich sweet, die kann man auch kaufen!
Besucher des Sweet Shabbys können neben wirklich gutem Kaffee verschiedenste Salate, Acai Bowls und originell belegte Stullen, hausgemachte Waffeln und wechselnde Kuchensorten genießen. „Ich habe kein Bio-Zertifikat, aber ich versuche, ausschließlich Bio-Produkte zu verwenden und bleibe für meine Kunden transparent,“ betont die ungemein sympathische Kaffeehaus-Chefin. Was sie nicht selbst voller Leidenschaft herstellen kann, versucht sie von regionalen Anbietern zu bekommen. Ihre Bio-Espresso-Bohne und den Bio-Schümli-Kaffee bezieht sie von der Kaffeemanufaktur Hannover. Zusätzlich zu Serays Kuchen aus Dinkelmehl (wie etwa ihr sagenhafter Carrot Cake) kommen drei wechselnde Kreationen von der Schlossküche Herrenhausen. Alles regional. Und darüber hinaus strebt Seray an, das Café langfristig komplett plastikfrei führen zu können.
So regional die Küche im Sweet Shabby ist, so international ist die Einrichtung. Auf der Suche nach schönen Möbeln und Deko-Artikeln reist die Frau mit dem Händchen für stilvolle Inneneinrichtung in die Showrooms nach Stockholm, Amsterdam, Helsinki und in andere Städte. Dort sucht sie aber nicht nur die Möbelstücke für ihr Café aus: fast alles vom Interieur und den Wohnaccessoires können die Gäste bei Gefallen mit nach Hause nehmen. Angefangen hat der erklärte Shabby-Chic-Fan Seray mit der holländischen Firma Riviera Maison, ab September kommen nun verspielte skandinavische Marken hinzu. Das helle, freundliche Café ist voller schöner Deko-Stücke und trotzdem mit einer klaren Linie weit davon entfernt, mit Kitsch vollgestopft zu sein. Stattdessen können Besucher sich in der etwas höher gelegenen Deko-Etage inspirieren lassen – und die Inspiration dann gleich mit nach Hause nehmen: Vasen, Zuckerdosen, Kissen, Stühle, Tische, Lampen und vieles mehr, sogar die gerahmte Tapete ist käuflich zu erwerben. „Ich könnte mir auch vorstellen, Produkte von jungen DesignerInnen und KünstlerInnen aus Hannover mit ins Sortiment aufzunehmen,“ meint Seray.
Bei einer Tasse Kaffee auf dem zukünftigen Sofa Probesitzen zu können, ist ein Erlebnis, das das Sweet Shabby ganz besonders macht. Was verkauft wird, ersetzt Seray durch neue Artikel. Und während sich das Café dadurch ständig verändert, hat sich mittlerweile bereits eine kleine Stammkundschaft gebildet: Ob Kinder unter den Tischen spielen oder ältere Herren ihre Zeitung lesen – Seray liebt den Umgang mit den Gästen und nimmt sich Zeit, nach dem Wohlbefinden zu fragen und eine persönliche Atmosphäre zu schaffen, sei es mit den Kunden oder untereinander im Team.
Neben dem üblichen Tagesbetrieb sind das Café und die Terrasse für Abendveranstaltungen geöffnet. So kann man sich zum Beispiel Gesundheits-Vorträge anhören (die Termine finden sich online), Junggesellinnen-Abschied feiern oder zum Geburtstagsbrunch einladen. Auch Business- oder After-Work-Meetings mit bis zu 30 Leuten werden im Sweet Shabby abgehalten. Bei Finger Food oder Gebäck können die Abteilungen in entspannter Atmosphäre zusammensitzen und wer weiß – vielleicht lässt sich der Chef ja auf diesem Wege noch zu einer Renovierung der Büroräume überreden …
Text: Lisbeth Leupold
Foto Seray: Sebastian Blume Fotografie
Fotos Laden: Michael Siebert Fotografie
Sallstr. 53
30171 Hannover
(0511) 450 390 30
sweet-shabby.de
Öffnungszeiten:
Di – So 10-18 Uhr