Saskia Heidemann

Cheerleading-Trainerin beim Turn-Klubb Hannover e.V.

Ohne den Beitrag von ehrenamtlich Engagierten wäre unsere Gesellschaft um einiges ärmer. Die Arbeit vieler Sportvereine wäre ohne die vielen ehrenamtlichen Trainer gar nicht denkbar. Eine von ihnen ist Saskia Heidemann, die das Cheerleading-Team „Mini Pepper“ der 6- bis 12-Jährigen trainiert.

Als Jugendliche wird sie mit dem Cheerleading-Virus infiziert, als die Begeisterung für American Football nach Europa herüberschwappt. Trainer aus den USA bieten damals in Deutschland Camps und Fortbildungen an und Saskia gründet mit Freundinnen ein eigenes Team. „Mit Pompons schwingen an der Seitenlinie, während Männer Football spielen hat das auch, aber nur wenig zu tun“, betont sie, „das ist Leistungssport, und vor allem ein Team-Sport.“

Als 2006 beim TKH ein Kinderteam aufgebaut wird, für das Trainer gesucht werden, ist die Begeisterung für diesen Sport bei Saskia Heidemann sofort wieder da. Die heute 42-jährige Polizistin verbringt seither zwei Nachmittage jeder Woche mit 30 Mädchen im Alter von 6-12 Jahren in der Sporthalle des TKH in der Maschstraße, um sie auf ihre Wettkämpfe vorzubereiten. Die auffallend große Altersspanne der Mädchen macht Sinn, sobald man sieht, was Cheerleading ausmacht: Es werden zweieinhalbminütige Auftritte zu Musik einstudiert, die Tanzelemente enthalten, und einiges, was an Bodenturnen erinnert. Vor allem aber bilden die Mädchen Hebefiguren, sogenannte „Stunts“, bei denen die Kleineren dann auf den Schultern der Größeren stehen. Sie müssen sich fallen lassen und einander auffangen, das erfordert ein hohes Maß an Abstimmung und Präzision. Ohne Disziplin und regelmäßiges Training funktioniert das nicht. „Da kann man fürs spätere Leben schon einiges mitnehmen“, so Heidemann.

Sie arbeitet im Schichtdienst und hat drei Kinder, die älteste Tochter ist im Team dabei.  Selbst sagt sie ganz klar: Ohne die Mithilfe ihres Mannes und das Verständnis ihres Arbeitgebers wäre das alles nicht zu schaffen, denn auch an vielen Wochenenden stehen zusätzliche Termine an, wenn Wettkämpfe stattfinden oder sie die Basketballmannschaft des TKH bei Spielen vom Spielfeldrand aus unterstützen.

Was sie und ihr Mädchenteam aber letztlich trägt, ist die Begeisterung und Leidenschaft für diesen Sport. Alle sind motiviert und haben einen Riesenspaß. Saskia Heidemann sieht immer wieder, wie sehr sich ihre Jugendarbeit auszahlt, wenn sie beobachten kann, wie die Mädchen heranwachsen. Viele ihrer ehemaligen Schützlinge machen bereits Abitur und studieren, kommen aber dennoch selbst in Klausurzeiten immer wieder vorbei, um zu helfen. Einige haben sogar schon ihren Trainerschein gemacht und werden die Trainingsarbeit in Zukunft unterstützen. Selbst während ihres Mutterschaftsurlaubes kommt Heidemann in die Halle, in der zeitweise auch mehrere Babys auf Turnmatten liegen, die sind dann eben mit dabei.

„Das Training ist schon hart“, so Heidemann, „aber die Mädchen sind natürlich megastolz, wenn sich dann Erfolge einstellen“. Und ungemein erfolgreich sind sie, denn die Mini Peppers sind in diesem Jahr bereits zum dritten Mal Europameisterinnen geworden und haben sich für die Weltmeisterschaften in Japan qualifiziert, die im November stattfinden werden. Sich international mit den Besten zu messen, wäre eine riesige Herausforderung, da viele Länder Nationalteams besitzen, in denen sie landesweit die größten Talente zusammenziehen. Dass sich ein lokales Team dafür qualifiziert, ist eine Leistung, auf die die Mädchen und alle Beteiligten mit Recht sehr stolz sein können. Und einen Platz auf dem Treppchen hält die Trainerin für möglich. Leider steht über der Japanreise des Teams aber ein großes Fragezeichen, da die Finanzierung noch nicht gesichert ist. Flüge nach Japan, die Unterbringung, das kostet, und so stark können die Eltern der Kinder nicht belastet werden. Um ihren Traum der Teilnahme an der Weltmeisterschaft wahr zu machen, bittet der TKH daher um Spenden. Saskia Heidemann und ihre Trainer-Kollegen haben eine Crowdfunding-Kampagne eingerichtet und hoffen, dass das Geld rechtzeitig zusammenkommt.

Text: Stuart A. Smith

Unter folgendem Link kann gespendet werden: www.gofundme.com/f/Cheerleader-Traum


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