Hannovers AutorInnen stellen sich vor
Mit einer neuen Lesereise hat das Kulturbüro eine einzigartige Möglichkeit geschaffen, AutorInnen aus Hannover näher kennenzulernen. Beim literarischen Speeddating werden Ausschnitte aus Neuerscheinungen und noch unveröffentlichten Texten der Literaturschaffenden unserer Stadt in kleiner Runde vorgetragen und anschließend diskutiert.
Natürlich kennen die HannoveranerInnen ihre Buchläden und Bibliotheken und wissen, wo sie AutorInnen aus aller Welt bei deren Lesungen begegnen können – aber kennen sie auch die vielen SchriftstellerInnen, die in ihrer eigenen Stadt leben? In der gemütlichen Atmosphäre der Heldraumstation, ein Event-Loft für Seminare, Konferenzen und Meetings in der Gerberstraße, hat das hannoversche Publikum nun Gelegenheit, seine hiesigen Literaturschaffenden näher kennenzulernen: Im kleinen, überschaubaren Kreis können die Gäste an jeweils fünf Lesestationen mehreren aufeinanderfolgenden Kurzlesungen lauschen und sich anschließend – ganz direkt und auf Augenhöhe mit den AutorInnen – darüber austauschen. Dabei kann man zum Beispiel erfahren, woher die AutorInnen Anregungen für ihre Figuren und Plots bekommen, wo die Grenze zwischen Recherche und Fantasie liegt und wie so ein Schreiballtag eigentlich generell aussieht.
Zur Auftaktveranstaltung erwarten die folgenden sieben AutorInnen die literaturaffinen HannoveranerInnen:
Ulrike Gerold (Bild rechts) veröffentlicht seit 1997 Bücher für Kinder und Jugendliche, aber auch Krimis wie „Haarmanns Erbe“ – meist gemeinsam mit Wolfram Hänel (Bild rechts). Die beiden erhielten 2003 den Friedrich-Gerstäcker-Preis für Jugendliteratur, 2019 erschien ihr aktueller Roman „Allee unserer Träume“. Wolfram Hänel hat zudem seit 1997 mehr als 120 Bücher veröffentlicht, die in 30 verschiedene Sprachen übersetzt wurden. Christoph Honegger schreibt seit 1989 Drehbücher, zunächst im Autorenteam für Sitcoms wie „Lukas“, dann solo für TV-Serien wie „Dell & Richthoven“. Heute arbeitet er fürs up-and-coming Film Festival Hannover und organisiert seit über 13 Jahren den Drehbuch-AutorInnen-Stammtisch Hannover. Die Romanautorin Lisa Kreißler versteht es, der Gegenwart ein mythisches Gesicht zu geben und beantwortet auch Fragen zum „skandinavisch-magischen Realismus“ ihrer Bücher. Sie studierte unter anderem Theaterwissenschaften, Nordische Philologie und Literarisches Schreiben. Nach ihrem Debütroman „Blitzbirke“ erschien letztes Jahr „Das vergessene Fest“.
Die wohl bekannteste Autorin des Abends ist Susanne Mischke (Bild links) mit ihren zahlreichen Kriminalromanen wie z.B. die für das ZDF verfilmten Bücher „Mordskind“ oder „Die Eisheilige“. Von der Krimikönigin kann man erfahren, wie man die bösen Buben erst erfindet und dann per Kommissar mit Charakterkopf wieder einfängt. Zuletzt werden Gabi Stief als preisgekrönte Journalistin und ehemalige Politikredakteurin der HAZ sowie der Gerichtsreporter und Kolumnist der HAZ, Hans-Peter Wiechers, preisgeben, wie man aus Zeitgeschehen, Details des hannoverschen Alltags bis hin zu brisanten lokalen Gerichtsfällen lesenswerte Geschichten macht. 2018 veröffentlichten sie gemeinsam die Reportage „Der Mordverdacht“.
Auftakt der neuen Lesereihe ist am 3. Juli ab 19.30 Uhr in der Heldraumstation, Gerberstraße 3A. Eintritt 9 Euro, ermäßigt 5 Euro, Karten gibt es an der Vorverkaufskasse im Künstlerhaus, Sophienstr. 2, Mo bis Fr von 12-18 Uhr und unter Telefon (0511) 16841222.
Text: Carlotta Jarchow
Fotos:
Ulrike Gerold und Wolfram Hänel (ganz oben rechts, © Achim Uhlenhut)
Susanne Mischke (oben links, © Antonio Moroni)
Gabi Stief Hans und Peter Wiechers (unten links, © privat)
Christoph Honegger (unten rechts, © privat)
Lisa Kreißler (ganz unten links, © Patrick Eicke)