Klaus Urban

Foto: pretty normalKlaus Urban hat viele Talente und schon viele verschiedene Jobs gemacht. Er arbeitete als Volksschullehrer, studierte nebenbei Psychologie, Erziehungs- und Sprachwissenschaften, er promovierte über das „Verstehen gesprochener Sprache“, war in der sonderpädagogischen Psychologie an der Leibniz-Universität als Dozent und „außerplanmäßiger“ Professor tätig, schrieb eine Vielzahl von pädagogischen und psychologischen Veröffentlichungen und widmetete sich der Hochbegabtenförderung. Vor allem aber begeistert er sich für das Schreiben und für die Kunst und Kreativität in all ihren Erscheinungsformen.

Im Jahre 1963 veröffentlichte Klaus Urban seine ersten Gedichte, seitdem erschienen eigene Minitexte, Lieder, weitere Gedichte, fotografische Arbeiten, Zeichnungen und mehr. Bis heute hat er um die 90 Lieder, Songs und Balladen geschrieben und komponiert, über 60 literarische Texte in Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht, zwei Schallplatten und eine CD herausgebracht, mehrere Literatur- und Satirepreise gewonnen und 2009 das „Institut für Angewandte Begabungsdiagnostik und Begabungsförderung“ gegründet. Das ist längst nicht alles, denn seine angeborene Neugier schenkt ihm stets die Inspiration und die nötige Begeisterung, etwas Neues anzufangen.

Seit etwa 2010 ist Klaus Urban eine fest integrierte Größe in der Welt des Poetry-Slams, gewann eine Vielzahl an Slams u.a. in Bonn, Bremen, Dresden, Essen, Frankfurt und Hannover, nahm an deutschsprachigen Meisterschaften teil und wurde wiederum niedersächsisch-bremischer Vizemeister. Seit drei Jahren initiiert und leitet er zunehmend Poetry-Slam-Workshops mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und seit 2016 veranstaltet er erfolgreich seinen eigenen Poetry-Slam namens „wortwerkstatt-slam“ in Hannover.

Seine Inspiration zieht er aus Redewendungen, emotionalen Erlebnissen, Beobachtungen, visuellen oder auditiven Eindrücken. Klaus Urban sieht sich nicht als Missionar und es liegt ihm fern, seinen Zuhörenden und Lesenden vorgefasste Meinungen zu vermitteln oder gar bestimmte Ansichten aufzuoktroyieren. Sein Anspruch ist es, das Publikum auf gutem Niveau zu unterhalten, anzurühren, innerlich zu berühren, es aufzurühren, sein Interesse am Text, am Lied zu wecken und zu erhalten. Am meisten Freude bereitet es ihm, Texte vor einem interessierten Publikum vorzutragen, zu rezitieren und dabei teilweise auch neu zu interpretieren, zum Beispiel durch eigene Vertonungen. Dabei müssen es nicht immer nur eigene Texte sein, Urban hat unter anderem auch abendfüllende Programme mit Texten von Tucholsky oder Brecht im Repertoire.

Nach über 50 Jahren Bühne gibt es für ihn nicht nur eine „beste Erfahrung“, die er auf Nachfrage nennen könnte. Mit am schönsten ist für ihn aber das persönliche Feedback und der sich dadurch ergebende Austausch mit Menschen aus dem Publikum, wenn sie nach Veranstaltungen auf ihn zukommen, weil ein Text oder ein Gedanke ihnen gefallen oder sie stark berührt hat, oder wenn sie sich einfach für einen schönen Abend bedanken.

Kürzlich veröffentlichte Klaus Urban sein Buch „Alles Poetry – oder was?!“, eine Sammlung mit fast 30 Poetry-Slam-Texten aus den letzten 10 Jahren, skurrilen Zeichungen und mehr. Als nächstes möchte er mit seiner Frau neue Texte schreiben und erarbeiten, die sie als Team „performen“, die Kombination von (eigener) Fotografie und Text vorantreiben und seine Fotos wieder und weiter ausstellen. Außerdem will der Wahlhannoveraner als Vorsitzender des Vereins „Live Literatur Hannover e.V.“ die „spoken word“-Scene in Hannover noch weiter etablieren und größere Events veranstalten, wie zum Beispiel im Jahr 2017, als er die 21. Deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften mit großem Erfolg und über 10.000 Besuchern in die Stadt brachte.

Der nächste „wortwerkstatt-slam“ findet am 5. April ab 20 Uhr im Hölderlin Eins statt. PoetInnen, die sich einmal auf der Bühne ausprobieren wollen, sind herzlich eingeladen, sich unter klausurban@aol.com anzumelden. Weitere Infos zu Urbans Leben, seinen Werken und kommenden Terminen sind auf www.klausurban.com zu finden, auf seinem Youtube-Kanal /klaus urban sind über 30 seiner Auftritte online.

Text: Annika Lubosch
Foto: pretty normal

Klaus Urban
Alles Poetry – oder was?!
Klausur-Verlag
280 Seiten


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