Morgen ist Christi Himmelfahrt! Auch wenn ein Feiertag ganz geil ist, weil langes Wochenende mit Brückentag und so und in Hannover ordentlich was los sein wird – da ist ein Haken. Und zwar die rotzbesoffenen halbstarken (in deren Fall wünschenswerterweise) Nichtväter, die grölend und sich daneben benehmend umherziehen. Ich bin ziemlich sicher, dass es jedes Jahr an Christi Himmelfahrt etliche Kinder gibt, die plötzlich verstehen, warum Mami allein erziehend ist. Wie dem auch sei, gesoffen wird ja nicht nur in Hannover. Anfang Mai findet jährlich in Stuttgart die Wasn statt. Auch da wird reichlich gebechert. Einen jungen Mann haute es am Wochenende aus den Schuhen und als die Polizei ihn eingesammelt hatte, kotze er ihnen zum Dank ins Auto. Viele Leute finden die Polizei zum Kotzen, ob man dem aber so deutlich Ausdruck verleihen muss, ist hingegen fraglich. Dem jungen Mann war es offenbar auch recht unangenehm und so schrieb er einen netten Entschuldigungsbrief an die Polizei, den ich euch nicht vorenthalten möchte. In diesem Sinne: Auch mal Danke sagen an die Ordnungshüter, die ihren Job ernst nehmen und so dazu beitragen, dass wir alle ausgelassen feiern können. Nicht immer nur draufkloppen, ne!? Also, benehmt euch anständig und habt einen feinen Feiertag!
„Sehr geehrte diensthabende Polizisten der Wasenwache zwischen 20.15 und 20.45 Uhr Anfang Mai, zuerst einmal möchte ich mich zutiefst bei Ihnen für das Entleeren meines Mageninhalts in ihr Polizeifahrzeug entschuldigen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie unangenehm das für Sie sein muss und hoffe, dass es keine all zu großen Umstände, abseits der Reinigung, bereitet.
Ich war der deutlich alkoholisierte Abiturient, der vor dem Festzelt lag und von Ihnen mit ihrem Dienstwagen auf die Wache gebracht worden ist, bevor er von (…) abgeholt wurde.
Zudem möchte ich mich bei Ihnen vielmals für die freundliche, fürsorgliche und hilfsbereite Art, in der sie mit mir umgegangen sind, bedanken. Ohne Menschen wie sie wäre es für Feierlustige wie mich deutlich gefährlicher und damit allgemein deutlich ungenießbarer, derartige Festivitäten zu besuchen. Dass Sie dabei einen solch tollen, aber leider vermutlich sehr undankbaren, teilweise unschönen und gefährlichen Job leisten, ist mehr als bewundernswert und ich hoffe, dass ich ihnen durch diesen Brief, meinen größten Respekt für das, was sie leisten, aussprechen kann.
Ich wünsche ihnen noch ein möglichst ruhiges und komplikationsfreies Fest, aber vor allem weniger Menschen wie mich.
Hoffentlich nicht bis bald!
Mit dankbarsten Grüßen“