Ein Gewächshaus in den eigenen vier Wänden – Henrik Jobczyk und Max Richter machen’s möglich. In ihren „neoFarms“ wächst das Gemüse dank automatischer Versorgung quasi von selbst, ohne Pestizide, dafür mit 100 Prozent der Vitamine. Ein grüner Daumen ist nicht nötig.
Zusammen mit seinem Mit-Gründer Max Richter entwickelt Henrik Jobczyk Indoor-Gewächshäuser, in denen man Gemüse, Früchte und mehr in der eigenen Küche anbauen kann – ohne Licht und Erde. Wie das geht, beschreibt er mit einfachen Worten für den Laien-Farmer: „Mit einer Technik namens Aeroponik. Dabei werden die Wurzeln der Pflanzen mit einem feinen Nebel besprüht, der sie mit allen Nährstoffen versorgt – so wachsen sie auch ohne Erde und natürliches Licht. Diese Technologie wurde von der NASA entwickelt, wir haben sie soweit vereinfacht, dass sie auch im Haushalt einsetzbar ist. Das ist das Prinzip hinter neoFarms.“
Das Gute daran: Für eine neoFarm muss man kein Händchen im Umgang mit Pflanzen haben, es braucht eigentlich nur ein bisschen Platz – die Geräte haben die Maße eines herkömmlichen Einbaukühlschranks. Wenn man die neoFarm nicht selbst mit Wasser befüllen möchte, sollte auch ein Wasseranschluss in der Nähe sein, aber das ist keine Notwendigkeit. Die beiden neoFarmer sind gerade dabei, eine Kleinserie ihres Prototyps herzustellen, der wird dann getestet und anschließend als Pilotserie an erste Endnutzer herausgegeben. Ende nächsten Jahres wollen sie in die Massenfertigung gehen, 2019 soll schließlich die endgültige Markteinführung stattfinden.
Die ursprüngliche Idee zum neoFarming kam Henrik im Biotechnologie-Studium, bei dem er Vertical Farming kennenlernte und sich dachte, dass sich so etwas doch eigentlich auch privat umsetzen lassen müsste. Der Anbau von Pflanzen und Gemüse auf mehreren Ebenen übereinander kommt jetzt auch bei neoFarms zum Einsatz. In der Uni hat er die Idee weiter ausgearbeitet und dann Max vorgestellt, der als Produktdesigner eine gute Ergänzung war. Anschließend haben die beiden nicht lange gefackelt und zusammen neoFarms gegründet.
Vor dem Gründungsschritt rät Henrik Gründungsinteressierten: „Schaut euch nach Förder- und Beratungsprogrammen für Gründer um. Es gibt oft gute Angebote, etwa an den Hochschulen oder bei hannoverimpuls. So kann man sich erst einmal einen Überblick verschaffen, was alles auf einen zukommen wird. Wenn es ums Netzwerken geht, ist mein Tipp, einfach mit den Leuten zu reden. Je mehr man anspricht, desto größer ist die Chance, dass man an die richtigen Kontakte kommt. Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht, die meisten Leute sind wirklich sehr offen und freuen sich, junge Gründer unterstützen zu können.“ Und speziell über die Betreuung durch hannoverimpuls äußert er sich noch einmal positiv: „Die Unterstützung war und ist super. Wir haben einiges davon in Anspruch genommen, vor allem in Sachen Finanzen und Businessplan, damit kannten wir uns zu Beginn nicht so gut aus. Unsere Ansprechpartner waren immer erreichbar, haben alle unsere Fragen beantwortet und uns tolle Kontakte vermittelt. Wir haben auch den Ansiedlungswettbewerb Plug & Work gewonnen und konnten darüber ein Jahr lang mietfrei Büroflächen nutzen. hannoverimpuls hat uns wirklich toll gefördert.“
neoFarms GmbH
Henrik Jobczyk, Max Richter
www.neofarms.com