Internationaler Tag der Pressefreiheit am 3. Mai

Amnesty International ruft zum Online-Appell an den Türkischen Justizminister auf

Die politische Entwicklung in der Türkei ist erschreckend. Menschenrechte werden mit Füßen getreten. Eine Welle der Verhaftungen von Erdogans Kritikern fegt über das Land, in dem seit Juli 2016 nach einem gescheiterten Putschversuch der Ausnahmezustand verhängt wurde. Unhaltbare Ereignisse, die absolut nicht hinnehmbar sind.

Anlässlich des Internationalen Tages der Pressefreiheit am 3. Mai ruft Amnesty International zur Unterzeichnung eines Online-Appells an den Türkischen Justizminister auf. Ungefähr 160 Medien wurden in der Türkei bereits geschlossen, Tausende Journalistinnen und Journalisten haben ihre Arbeit verloren. Mehr als 120 von ihnen sind teilweise seit Monaten in „Untersuchungshaft“, darunter auch der deutsch-türkische Journalist Deniz Yücel. „Leider wird Untersuchungshaft in der Türkei oft auf eine routinierte maßlose Weise angewendet. De facto dient sie als Strafe“, so Andrew Gardner, Türkei-Researcher von Amnesty International. Das Recht auf Meinungs- und Pressefreiheit existiert in der Türkei nicht mehr, unabhängiger Journalismus ist nicht länger praktizierbar, eine Politik der Angst und Bedrohung verhindert kritische Berichterstattungen.

Auch wenn Online-Petitionen inzwischen inflationär durchs Netz schwirren und ihre Wirksamkeit kritisch gesehen wird, macht es sicher mehr Sinn, ein Zeichen gegen Erdogans diktatorische Tendenzen zu setzen, als entsetzt, aber tatenlos die Hände in den Schoß zu legen.

Appell-Aktion „Türkei: Inhaftierte Medienschaffende freilassen!“
action.amnesty.de/l/ger/p/dia/action4/common/public/?action_KEY=10499&d=1

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