Gruppe „Gnadenlos Gerecht“ fordert Erhöhung des Hartz-IV-Regelsatzes
Am 1. Mai wird der Tag der Arbeit gefeiert. Eine wunderbare Gelegenheit, auch an diejenigen zu erinnern, die momentan keine oder nicht genug Arbeit haben und mit Hartz IV über die Runden kommen müssen.
Die Gruppe „Gnadenlos Gerecht“ möchte deshalb an diesem besonderen Tag auf die unzureichenden Hartz-IV-Regelsätze aufmerksam machen und startet um 11 Uhr auf dem Festplatz vor dem Neuen Rathaus die Aktion 560. Gefordert wird eine Erhöhung der Regelsätze von 409 auf 560 Euro. Mitglieder der Gruppe bilden eine Menschenkette, alle Glieder der Kette tragen dabei ein T-Shirt mit der Aufschrift „560“. Mit diesem öffentlichen Bild soll auch die Frage gestellt werden: Wie geht unsere Gesellschaft mit denen um, die keine Arbeit haben? Wenn man bedenkt, dass die Erhöhung der Regelsätze im Januar diesen Jahres gerade einmal 5 Euro betrug, von 404 auf 409 Euro pro Monat für eine alleinstehende Person – das sind stolze 16,7 Cent pro Tag –, ist diese Frage mehr als berechtigt.
Bereits im März hatte die Gruppe „Gnadenlos Gerecht“, bestehend aus engagierten Menschen in unterschiedlichen prekären Lebensverhältnissen, mit ihrer ersten Info-Veranstaltung „Wie viel braucht der Mensch zum Leben?“ zum Thema Regelsätze und Existenzminimum auf sich aufmerksam gemacht. Ihr Ziel ist es, auch weiterhin durch Veranstaltungen, Aktionen und Aufklärung die wachsende Spaltung zwischen Arm und Reich öffentlich zu machen und zur Diskussion zu stellen. Mit Blick auf die Zahlen allein in Niedersachsen ist dies eines der drängenden Themen unserer Zeit: Laut der Gruppe „Gnadenlos Gerecht“ ist jeder Sechste – oft genug trotz Arbeit – arm. 40 Prozent aller Beschäftigten haben in den letzten Jahren Reallohnverluste gehabt, 25 Prozent arbeiten im Niedriglohnsektor, fast 100.000 Langzeitarbeitslose.
Höchste Zeit, ein Zeichen zu setzen und umzudenken.
Ein Kommentar für “Aktion 560 zum Tag der Arbeit”
Trackbacks/Pingbacks
[…] Blog, wo die Kollegen es ausgegraben und ihm ein Update verpasst haben. Was mich freut. Auch das Stadmagazin Stadtkind berichtete, was mich ebenfalls freut. Gerade bei der Medienzunft herrschen immer prekärer werdende […]