Gap-Cap – Grüne Korken

Lässige Methoden, auch ohne Öffner den Kronkorken von der Flasche zu bekommen, gibt es viele. Methoden, mit denen man schon beim Kronkorken anfängt, ökonomische und ökologische Ressourcen zu schonen, leider weniger. Wieso eigentlich? Das dachten sich auch zwei Hannoveraner, als sie bei ihrem Bierchen am Tresen saßen – und entwickelten Gap-Cap; leichtere,  rohstoffreduzierte Kronkorken. 

Wenn zwei – nach eigener Aussage – „positiv Bekloppte“ erstmal beginnen, zu philosophieren, dann könnte das erfahrungsgemäß ein längerer Abend werden. Umso schöner, wenn aus diesem Gespräch dann nicht nur Schnappsideen, sondern richtige Visionen entstehen. Jan Hoppe und Stefan Birg haben nach einem dieser legendären Abende zusammen mit vier weiteren Visions-Anhängern das Startup Gap-Cap gegründet. Wie die beiden in ihrem Erklärvideo bemerken: „So einen Kronkorken benutzt du nur einmal – und danach fliegt das Ding direkt in den Müll. In Deutschland alleine sind das dann schon zig Tonnen an Müll. Darum haben wir uns gedacht: Warum nicht einfach den Kronkorken leichter machen? Wir nehmen Aussparungen am Kronkorkental vor – und sparen damit Material.“

Um sich das Potential noch einmal auf der Zunge zergehen zu lassen: Auf den ersten Blick scheinen 70 mg Einsparung pro Kronkorken nicht viel zu sein, global betrachtet dagegen schon: Bei weltweit 50 Billionen hergestellten Kronkorken im Jahr wären das immerhin 3,5 Millionen Tonnen Rohstoffe, die gar nicht erst in den Verbraucherkreislauf gelangen würden. Verbildlicht gesprochen: Die Rohstoffeinsparung entspräche ungefähr 350 mal der Masse des Eiffelturms – eine ganz schöne Menge. Erfindungen oder Ideen scheitern oft an übermäßig großen Veränderungen, wenn  beispielsweise Produktionsstrecken komplett verändert oder gar neue Maschinen angeschafft werden müssen. Nicht so beim Gap-Cap, wie die Gründer versichern: „Unser Gap-Cap verhält sich genauso wie der herkömmliche Kronkorken und bedarf daher keiner neuen Technik – die Herstellung passt einwandfrei in die bestehende Prozesskette.“ Erste Tests haben ausschließlich positives Feedback und positive Ergebnisse im Verschlussprozess erbracht.

Das hat auch die Jury des „StartUp-Impuls“-Gründungswettbewerbs von hannoverimpuls und der Sparkasse Hannover überzeugt – die Idee vom „grünen“ Korken hat in der Kategorie „Gründungspreis“ gewonnen und ist mit einem Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro belohnt worden.  99 (potenzielle) Gründerinnen und Gründer haben ihre erfolgversprechenden Konzepte eingereicht – die acht besten wurden auf der Prämierungsfeier von StartUp-Impuls am 1. März ausgezeichnet. Zusätzlich konnten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die gesamte Wettbewerbsphase hindurch die kostenlose Beratung der hannoverimpuls-Gründungsexperten in Anspruch nehmen und sich Unterstützung bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftskonzepte holen. Genau das haben die Gap-Cap-Gründer getan, bei der Realisierung ihres Geschäftsvorhabens haben sowohl Coaching und Networking als auch professionelles Feedback zum Businessplan geholfen. Die patentrechtlichen Fragen und Eintragungen sind geklärt, die Zusammenarbeit mit einem ersten Kronkorkenhersteller ist geplant. Gemäß dem Leitspruch „Etwas nicht zu verbrauchen, ist die nachhaltigste Art und Weise, ökonomische und ökologische Ressourcen zu schonen“ kann man bald mit jedem Kronkorken Rohstoffe sparen – denn große Veränderungen beginnen mit einem kleinen Gap.

Gap-Cap
Stefan Birg
Tel. (0152) 51450603, stefan.birg@web.de
www.gap-cap.net


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