Beckers Restaurant

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Drei Jahre lang kochte Christian Becker als Sous-Chef in der „Insel“ am Maschsee. Vor einem Jahr eröffnete er sein eigenes Restaurant in der Bödekerstraße: das Beckers. In den aufpolierten Räumlichkeiten des ehemaligen Ecklokals Reizz kredenzt Becker moderne deutsche Küche – immer wieder neu mit saisonalen Tagesangeboten.

Die ungemütlichen Temperaturen draußen sind sofort vergessen, als wir das Beckers betreten. Ein lächelnder Empfang, sanfte Swing-Musik, Kerzenschein – wir fühlen uns gleich wohl. Die Einrichtung des Gastraums verbindet lockere Bodenständigkeit mit stilvoller Eleganz. Ähnlich die Speise- und Getränkekarte: Neben Steinbutt und geschmorter Ochsenbacke finden wir hier zum Beispiel auch Wiener Schnitzel. Und ein Bier vom Fass ist ebenso zu kriegen wie eine Champagnerflasche für 108 Euro. Weil letztere unser Budget sprengt, nehmen wir gerne den Vorschlag des Kellners an, uns als Aperitif einen „Joana“ (5,90 Euro) zu servieren. Der erste Durst ist mit dieser alkoholfreien Caipirinha-Variante lecker gestillt und unser Appetit angeregt durch das fluffige Ciabatta, das als Gruß aus der Küche kommt. Am Nachbartisch schwärmt ein Paar von seinem Dessert, dem „Bratapfel im Glas“. Klingt verlockend.

beckers02Aber erst einmal stehen unsere Vorspeisen an: Blattsalate – zum einen klassisch mit Tomaten und Croûtons (8 Euro), zum anderen mit karamellisiertem Ziegenkäse, Trauben und Walnuss (12 Euro). Beide sind ansprechend angerichtet, frisch und schmackhaft, doch die edle Variante mit Ziegenkäse überzeugt uns besonders: Die Süße von Trauben und karamellisiertem Käse harmoniert wunderbar mit der Herbe von Nüssen und Salat. Nach diesem gelungenen Start sind wir gespannt auf unsere Hauptspeisen. Für die Wahl der dazu passenden Getränke werfen wir noch einen Blick in die Karte. Eine Rhabarberschorle zum vegetarischen Hauptgang ist schnell gefunden. Doch zum Fleisch soll es ein Rotwein sein. Der Barkeeper berät uns am Tisch – professionell, mit wortreicher Begeisterung und flüssigen Kostproben. Das Ergebnis: Ein hervorragender Cabernet Sauvignon (5,30 Euro / 0,1 Liter) begleitet unser Filetsteak vom Irischen Hereford Weideochsen (25 Euro). Dieses Steak aus dem Holzkohlegrill, das auf einer gesonderten (leider nicht am Tisch präsentierten) Barbecue-Karte steht, war eine Empfehlung des Hauses. Wie sich herausstellt, eine gute! Feinfasrig, zart und in perfektem „medium“ kommt das Filet daher. Der Koch beherrscht sein Handwerk. Dass er auch ein kreativer Gourmet ist, schmecken wir beim vegetarischen Hauptgang: Die hausgemachten Steinpilzravioli (15 Euro), umgeben von Waldpilzen à la crème und jungem Lauch, sind ein echter Gaumenschmaus. Da ist es gänzlich unwichtig, dass sie eher wie überdimensionierte Tortellini aussehen. Eben künstlerische Freiheit des Kochs.

beckers03Gut gesättigt sind wir nun, freuen uns aber dennoch über den ersehnten Bratapfel im Glas (8 Euro), eine tolle Kombination aus warmem Apfel, Vanilleschaum und Apfelsorbet, sowie über den Schokobrownie, der, angerichtet mit Eierlikör, Vanillesahne und Mandeleis, seine 8 Euro wert ist. Wir sind begeistert: Das Beckers geht den perfekten Mittelweg zwischen guter, gehobener Küche und köstlicher Bodenständigkeit. Hier ist jeder mit nicht allzu flachem Geldbeutel richtig – ob Kenner feiner Cuisine oder einfach Liebhaber eines saftigen Steaks.

Janina Martens

 

Beckers Restaurant
Bödekerstraße 43
30161 Hannover
Tel: (0511) 336 40 06
www.beckers-hannover.de

Öffnungszeiten:
Mo-Fr 12-23 Uhr, Sa 18-23 Uhr


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