Obwohl der Trend zum grünen Smoothie geht, sprießen Burgerläden wie Pilze aus dem Boden. Auf besonders hippe Art hat sich dabei Duke Burger hervorgetan. Weder in Linden noch in der zunehmend cooler werdenden Nordstadt, sondern direkt auf der langen Laube werden seit Anfang des Jahres die – nach eigener Behauptung – finest burger in town angeboten.
Der erste Eindruck ist nicht unbedingt einladend: Drinnen bloß 12 Sitzplätze, draußen ein paar Bierbänke, aber das soll uns nicht abschrecken. Ebenso klein wie der Laden ist auch die Karte: Gerade einmal sechs Burger stehen zur Auswahl – was wir gut finden, da es einem die Entscheidung deutlich einfacher macht und die Vermutung nahe legt, dass auch wirklich alles frisch ist. Alle Burger werden in klein und in groß angeboten, das heißt mit 150 bzw. 300 g Rindfleisch oder Veggie-Patty.
Wir entscheiden uns relativ zügig für einen großen BBQ-Burger (8,90 Euro) mit Chili-Cheese-Fries (3,90 Euro) und Kräuterquark sowie einen kleinen Chili-Cheese-Burger (6,90 Euro) mit Süßkartoffel-Fritten (3,60 Euro) und Limetten-Aioli. Weil wir im Menü bestellen, dürfen wir uns einen Softdrink gratis dazu aussuchen. Wir sind gespannt, denn sowohl die Brötchen als auch das Rindfleisch sollen regionale Produkte sein, zudem werden alle Burger mit Tomaten, roten Zwiebeln, Salat und der „Original Duke-Sauce“ serviert.
Man fragt uns nicht, wie wir unser Fleisch gerne hätten und serviert es kurz vor trocken. Teller und richtiges Besteck gibt es auch nicht, als Teller dienen mattgebürstete Alu-Tabletts mit einem Hauch Kantinencharme. Das Essen sieht allerdings phantastisch aus. Die Burger sind keinesfalls klein – auch der kleine nicht – was das Essen ohne Besteck eindeutig erschwert. Der BBQ-Burger kommt mit zwei 150-g-Pattys, gegrillten Zwiebeln, Bacon und BBQ-Sauce, der Chili-Cheese-Burger mit Käse, Jalapeños und einer Käsesauce, die man aus dem Kino kennt. Während die Süßkartoffelpommes wenigstens knusprig sind, gilt dies leider nicht für die Chili-Cheese-Fritten. Sie sind – beladen mit Chili con carne, Käsesauce und Jalapeñoscheiben – einfach nur matschig. Auch die Dips versprechen mehr, als sie halten: Die Aioli schmeckt nach Mayonnaise und Knoblauch, keine Spur von Limette, und der Kräuterquark ist nicht nur sehr Dill-lastig, sondern auch wahnsinnig fettig. Etwas, das allen Gerichten fehlt: Salz! Denn auch auf den Kick der Original Duke-Sauce warten wir vergeblich – was auch immer da drin sein sollte. Immerhin, die „Chili-Cheese“-Produkte warten mit einer essigsauren Convenience-Schärfe auf, was dem ungewürzten Rindfleisch ein bisschen die Langeweile nimmt, die beim anderen Burger durch reichlich BBQ-Sauce übertüncht wurde.
Was wir nicht abstreiten können: Man wird pappsatt. Allerdings möchten wir nach dem Essen nicht mehr bleiben – kein Problem, da wir im Voraus bezahlt haben. Denn obwohl die Barhocker bequem und die Mitarbeiter wahnsinnig freundlich sind, ist uns die Musik einfach zu laut und an einer offenen Fensterfront direkt auf dem Präsentierteller zu hocken, ist auch nicht unbedingt gemütlich.
Festzuhalten ist: Die Brötchen waren wirklich klasse. Das Team von Duke Burger bekommt sie täglich frisch von der Pâtisserie Elysée aus Hannover angeliefert. Schade nur, dass das wirklich das Beste am ganzen Essen ist. Ansonsten war der Besuch bei Duke Burger zwar sättigend – und besser als Burger von Fastfood-Ketten allemal – aber bei weitem nicht die Geschmacksexplosion, die man von den feinsten Burgern der Stadt erwarten darf.
UM
Lange Laube 16, 30159 Hannover
Öffnungszeiten:
Mo bis So 11-21 Uhr
Ein Kommentar für “Duke Burger”
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